Politisches Erdbeben in NRW?

Politik und Weltgeschehen
closs
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#11 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von closs » Mo 15. Mai 2017, 14:14

Pluto hat geschrieben: Ein zweites Bayern wird NRW nicht, aber ich habe die Hoffnung dass es besser wird.
WAS wird besser?

Pluto hat geschrieben:Es sieht mir auch langsam aus wie eine Seifenblase.
Im besten Fall ist es so. - Meine Sorgen gehen eher dahin, dass bspw. GB und F höhere Kinderquoten haben, weshalb die Wirtschaftsinstitute für diese Länder in den nächsten Jahrzehnte Aufschwünge prognostizieren, während es in D eher nach unten gehen wird - was bei unserer momentan glänzenden Ausnahmestellung in der EU ohnehin kein Wunder wäre.

Und jetzt stelle Dir mal vor: Wir haben bereits heute viele Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze - es wird zusätzlich immer mehr Rentner unter der Armutsgrenze gehen, die im Vorfeld nicht zusätzlich privat vorsorgen können - und dann kann es auch mal eine Wirtschaft-Rezession geben. - Wir reden dann locker von 20-30 Mio Menschen, die sich vom "System" (= Demokratie) im Stich gelassen fühlen. - Übertrage das mal auf das Wahlverhalten ....

UNS betrifft das nicht - wir können beide fast beliebig oft in Urlaub fahren und haben eigenen Immobilienbesitz - aber da kommt doch auch was NACH uns.
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Christian41285
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#12 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von Christian41285 » Mo 15. Mai 2017, 14:31

Schulz effeckt?

Ja das wars wohl

R.F.
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#13 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von R.F. » Mo 15. Mai 2017, 16:29

closs hat geschrieben: - - -
Das größte Problem für die SPD ist allerdings Merkel, weil sie weltweit eminent angesehen ist...
- - -
Man hat Frau Dr. Merkel gesagt, welches riesige Finanzkapital hinter ihr steht. Als Frau auf dem Kanzlerstuhl konnte sie diese Finanzmacht leichter ausspielen als das Kohl oder Schröder konnten. Hätten diese sich Ähnliches wie Frau Merkel erlaubt, hätten wir vielleicht nicht einen inner-europäischen Krieg hinter uns - Sarkozy und einige weitere Politiker befürchten diesen -,aber die Europäische Union wäre bereits Geschichte. Helmut Kohl warnte vor dieser Entwicklung, für die ihm zufolge Frau Merkel verantwortlich ist. Sie soll zwischenzeitlich bei den meisten europäischen Völkern ziemlich verhasst sein.

Macron muss den Deutschen noch einiges abverlangen, wenn er seine Wahlversprechen einlösen möchte. Ich gehe davon aus, dass das zum Bruch der deutsch-französischen Freundschaft führen würde, käme da nicht der Retter - damit ist selbstverständlich nicht der Schulz gemeint.

R.F.
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#14 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von R.F. » Mo 15. Mai 2017, 16:51

closs hat geschrieben: - - -
Meine Sorgen gehen eher dahin, dass bspw. GB und F höhere Kinderquoten haben, weshalb die Wirtschaftsinstitute für diese Länder in den nächsten Jahrzehnte Aufschwünge prognostizieren, während es in D eher nach unten gehen wird - was bei unserer momentan glänzenden Ausnahmestellung in der EU ohnehin kein Wunder wäre.
- - -
Die die Gesellschaft bedrohenden Entwicklungen stellen keine Frage von Jahren, sondern von Monaten dar. Zum Beispiel ist Putin jederzeit in der Lage, seine Politik Deutschland gegenüber zu ändern. Seine Abneigung gegenüber der Frau Merkel ist jedenfalls offenkundig. Ordentlich in die Bredouille werden die Deutschen die Brexit-Verhandlungen bringen (in den Medien werden die finanziellen Risiken so gut wie nie genannt). Aber auch mit der Frage nach der Unterstützung des Seidenstraßen-Projektes drohen die Deutschen zwischen die Mühlsteine zu geraten.

closs
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#15 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von closs » Mo 15. Mai 2017, 18:16

R.F. hat geschrieben:Macron muss den Deutschen noch einiges abverlangen, wenn er seine Wahlversprechen einlösen möchte. I
Das meine ich auch - und wir sollten daran denken, dass wir die größten Euro-Gewinner in der EU sind.

Pluto
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#16 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von Pluto » Mo 15. Mai 2017, 18:28

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Ein zweites Bayern wird NRW nicht, aber ich habe die Hoffnung dass es besser wird.
WAS wird besser?
Dass...
(a) Die Kriminalität abnimmt,
(b) Die Aufklärungsrate bei Verbrechen zunimmt,
(c) "No-go areas" wieder begehbar werden,
(d) das Bildungssystem wieder funktionsfähig wird,
(e) die Schulden des Landes abgebaut werden

closs hat geschrieben:Meine Sorgen gehen eher dahin, dass bspw. GB und F höhere Kinderquoten haben, weshalb die Wirtschaftsinstitute für diese Länder in den nächsten Jahrzehnte Aufschwünge prognostizieren, während es in D eher nach unten gehen wird - was bei unserer momentan glänzenden Ausnahmestellung in der EU ohnehin kein Wunder wäre.
Ich denke, der deutsche Erfolg hat sehr viel mehr mit dem Fleiß der deutschen Arbeitnehmerschaft und den niedrigen Löhnen zu tun, als mit der Geburtenrate.

closs hat geschrieben:Und jetzt stelle Dir mal vor: Wir haben bereits heute viele Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze - es wird zusätzlich immer mehr Rentner unter der Armutsgrenze gehen, die im Vorfeld nicht zusätzlich privat vorsorgen können - und dann kann es auch mal eine Wirtschaft-Rezession geben. - Wir reden dann locker von 20-30 Mio Menschen, die sich vom "System" (= Demokratie) im Stich gelassen fühlen. - Übertrage das mal auf das Wahlverhalten ....

UNS betrifft das nicht - wir können beide fast beliebig oft in Urlaub fahren und haben eigenen Immobilienbesitz - aber da kommt doch auch was NACH uns.
Ich erinnere mich, früher auch mit Neid auf die Erfolgreichen geschaut zu haben. Es hat sich nichts verändert, außer dass der Konkurrenzdruck sich verschärft hat.
Das deutsche System hat seine Mängel. Diese liegen aber nicht im Steuersystem, sondern in den Sozialabgaben und dem Mehrwertsteuersystem, die die unteren Einkommensstufen zu stark belasten.
Allerdings liegt die Lösung nicht in der Umverteilung von Reichtum, sondern eher darum, wie schaffe ich aus dem "Loch" der Armut heraus?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von R.F. » Mo 15. Mai 2017, 18:32

closs hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Macron muss den Deutschen noch einiges abverlangen, wenn er seine Wahlversprechen einlösen möchte. I
Das meine ich auch - und wir sollten daran denken, dass wir die größten Euro-Gewinner in der EU sind.
Reichlich dusslige Euro-Gewinner, die ihre Gewinne an andere Völkern abtreten. Wer finanziert denn die immensen Handelsdefizite der Franzosen? Oder die der Briten und der Amerikaner?

closs
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#18 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von closs » Mo 15. Mai 2017, 18:43

Pluto hat geschrieben:Dass...
(a) Die Kriminalität abnimmt,
(b) Die Aufklärungsrate bei Verbrechen zunimmt,
(c) "No-go areas" wieder begehbar werden,
(d) das Bildungssystem wieder funktionsfähig wird,
(e) die Schulden des Landes abgebaut werden
(a) bis (d) stehen im Widerspruch zu (e) - alles Zusatz-Staatskosten. - Dein Katalog könnte genauso von den LINKEN oder der AfD sein, denen man dann vorwerfen würde, zu viel Staat zu wollen.

Vielleicht war Krafts Mannschaft einfach schlecht - kann ich nicht beurteilen. - Aber Deine Anliegen sind genauso die von SPD und Grünen - ALLE PArteien wollen das.

Pluto hat geschrieben:Ich denke, der deutsche Erfolg hat sehr viel mehr mit dem Fleiß der deutschen Arbeitnehmerschaft und den niedrigen Löhnen zu tun, als mit der Geburtenrate.
Die Geburtenrate spielt heute noch keine Rolle - richtig. - Das ist eher die Zeitbombe für die nächsten Jahrzehnte.

Ansonsten würde ich Dir zustimmen - wobei "Fleiß" verpufft, wenn er in einer ineffizienten Struktur stattfindet - und da sind wir struktur-mäßig vorne. - In anderen Worten: Ein Grieche arbeitet über 2.000 Stunden pa ("Fleiß") und erzeugt damit weniger Effizienz als ein deutscher Arbeitnehmer.

Pluto hat geschrieben:Ich erinnere mich, früher auch mit Neid auf die Erfolgreichen geschaut zu haben.
Die Neid-Debatte ist ein Phantom. - Die Menschen sind nicht neidisch auf Menschen mit Geld, sondern erbost über Leistungs-Ungerechtigkeit.

Pluto hat geschrieben:Allerdings liegt die Lösung nicht in der Umverteilung von Reichtum, sondern eher darum, wie schaffe ich aus dem "Loch" der Armut heraus?
Will man in 10 oder 20 Jahren Unruhen vermeiden, wird man die heutige Umverteilung nach oben wieder umkehren müssen - das fängt bei der "Bürgerversicherung" (Schweizer Modell) an. - "Es aus dem Armutsloch schaffen" führt dazu, dass das freigewordene Loch von einem anderen besetzt wird - d.h.: Die Armutsrate ändert sich dadurch nicht.

Letztlich wäre es fair, wenn man politisch zugeben würde, dass eine Marktgesellschaft keine Leistungsgesellschaft ist (meint sogar Prof. Sinn) - das würde bei den Menschen schon viel an Aggression wegnehmen.

Ansonsten wird man - völlig ungeachtet der eigenen politischen Einstellung - die gesetzlichen Vorgaben einhalten, wonach ein Mindest-Überlebensstandard zu gewähren ist - insofern treffen sich alle diesbezüglichen Probleme an diesem Punkt: Niedriglohn, Altersvorsorge, Altersarmut, etc.

R.F.
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#19 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von R.F. » Mo 15. Mai 2017, 18:53

Pluto hat geschrieben: - - -
Das deutsche System hat seine Mängel. Diese liegen aber nicht im Steuersystem, sondern in den Sozialabgaben und dem Mehrwertsteuersystem, die die unteren Einkommensstufen zu stark belasten.
Ja, auch...
Pluto hat geschrieben: Allerdings liegt die Lösung nicht in der Umverteilung von Reichtum, sondern eher darum, wie schaffe ich aus dem "Loch" der Armut heraus?
Armut entsteht nicht zuletzt durch Niedriglöhne. Der Staat hat die Macht, die Höhe der Mindestlöhne zu bestimmen. Und vieles mehr...

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AlTheKingBundy
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#20 Re: Politisches Erdbeben in NRW?

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 15. Mai 2017, 19:01

Ich wüsste nicht, wo da ein politisches Erdbeben stattgefunden haben sollte. Mit oder ohne Schulz: es wurde ein neoliberales "weiter so" gewählt.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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