Pluto hat geschrieben:Dass...
(a) Die Kriminalität abnimmt,
(b) Die Aufklärungsrate bei Verbrechen zunimmt,
(c) "No-go areas" wieder begehbar werden,
(d) das Bildungssystem wieder funktionsfähig wird,
(e) die Schulden des Landes abgebaut werden
(a) bis (d) stehen im Widerspruch zu (e) - alles Zusatz-Staatskosten. - Dein Katalog könnte genauso von den LINKEN oder der AfD sein, denen man dann vorwerfen würde, zu viel Staat zu wollen.
Vielleicht war Krafts Mannschaft einfach schlecht - kann ich nicht beurteilen. - Aber Deine Anliegen sind genauso die von SPD und Grünen - ALLE PArteien wollen das.
Pluto hat geschrieben:Ich denke, der deutsche Erfolg hat sehr viel mehr mit dem Fleiß der deutschen Arbeitnehmerschaft und den niedrigen Löhnen zu tun, als mit der Geburtenrate.
Die Geburtenrate spielt heute noch keine Rolle - richtig. - Das ist eher die Zeitbombe für die nächsten Jahrzehnte.
Ansonsten würde ich Dir zustimmen - wobei "Fleiß" verpufft, wenn er in einer ineffizienten Struktur stattfindet - und da sind wir struktur-mäßig vorne. - In anderen Worten: Ein Grieche arbeitet über 2.000 Stunden pa ("Fleiß") und erzeugt damit weniger Effizienz als ein deutscher Arbeitnehmer.
Pluto hat geschrieben:Ich erinnere mich, früher auch mit Neid auf die Erfolgreichen geschaut zu haben.
Die Neid-Debatte ist ein Phantom. - Die Menschen sind nicht neidisch auf Menschen mit Geld, sondern erbost über Leistungs-Ungerechtigkeit.
Pluto hat geschrieben:Allerdings liegt die Lösung nicht in der Umverteilung von Reichtum, sondern eher darum, wie schaffe ich aus dem "Loch" der Armut heraus?
Will man in 10 oder 20 Jahren Unruhen vermeiden, wird man die heutige Umverteilung nach oben wieder umkehren müssen - das fängt bei der "Bürgerversicherung" (Schweizer Modell) an. - "Es aus dem Armutsloch schaffen" führt dazu, dass das freigewordene Loch von einem anderen besetzt wird - d.h.: Die Armutsrate ändert sich dadurch nicht.
Letztlich wäre es fair, wenn man politisch zugeben würde, dass eine Marktgesellschaft keine Leistungsgesellschaft ist (meint sogar Prof. Sinn) - das würde bei den Menschen schon viel an Aggression wegnehmen.
Ansonsten wird man - völlig ungeachtet der eigenen politischen Einstellung - die gesetzlichen Vorgaben einhalten, wonach ein Mindest-Überlebensstandard zu gewähren ist - insofern treffen sich alle diesbezüglichen Probleme an diesem Punkt: Niedriglohn, Altersvorsorge, Altersarmut, etc.