sven23 hat geschrieben:Von einem gläubigen Theologen.
Ja und? - Warum sollte ein gläubiger Wissenschaftler nicht unterscheiden können zwischen einer methodischen Diszipliniertheit und einer eigenen Wirklichkeitseinschätzung. - Du magst das "schizophren" finden - dabei ist es nichts als eine wissenschaftliche Übung.
sven23 hat geschrieben:Nein, ich kenne keinen Fachbereich, in dem es derart konträre Modelle gibt.
Das stimmt wahrscheinlich. - Denn die meisten anderen Fachbereiche sind in ihrem Wesen naturalistisch ausgelegt - das gilt ohnehin für Naturwissenschaften, aber auch für "normale" historische Wissenschaften. - Bismarck ist anders zu untersuchen als Jesus, weil Bismarck nicht unter dem Gesichtspunkt der Transzendenz zu untersuchen ist.
sven23 hat geschrieben:Richtig, man hat sich kunsthistorisch vergallopiert.
Korrekt.
sven23 hat geschrieben:Auf die Theologie übertragen hieße das, man leugnet, dass Rembrandt jemals hell gemalt hat und weist hermeutisch nach, dass er eigentlich schon immer dunkel malen wollte.
Diese Fälle gibt es in der Tat - man denke nur an einige christliche Denominationen. - Aber es gibt (gerade heute) auch den umgekehrten Fall: Man untersucht das früheste in Dunkel gemalte Nachahmerbild Rembrandts als "Original" und greift diejenigen als "laienhaft" an, die sagen, dass es ein helles, wirkliches Original zu diesem dunklen Rezeptions-"Original" gibt.