Homöopathie

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closs
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#601 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » So 25. Aug 2013, 10:30

sven23 hat geschrieben:Trotzdem: bei ernsten Erkrankungen kann man sich nicht auf Gespräche und Zuckerkügelchen beschränken.
Du setzt bei all Deinen Bemerkungen voraus (!), dass die Globuli wirkungslos sind. - Tut man das, wird das Ergebnis immer sein, dass Globuli wirkungslos sind - eine rein logische Anmerkung.

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sven23
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#602 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 25. Aug 2013, 10:39

closs hat geschrieben: Bin ich kein Spezialist. - Rein vom Gefühl her halte ich es schwierig, Vergleichsgruppen zu generieren, wenn Krankheits-Symptom ("Kopfschmerzen") und Medikation ("Aspirin") nicht fix zugeordnet sind. Diesbezüglich gibt es imo zu viele Variablen in der H. - Aber wie gesagt: Eine Vermutung.

Dann könnte man überhaupt keine Studien durchführen. Das ist kein Argument.

closs hat geschrieben: Warum das? - Wozu gibt es Ärzte und Statistiker?

Der Arzt ist aktiv Beteiligter im Spiel. Seine subjektive Sicht muß in Studien ausgeschlossen werden.

closs hat geschrieben: Ja - das gilt aber auch für schulmedizinische Medikationen. - Wenn man auf diesem Pferd reiten würde, würden die Krankenkassen pro Jahr Abermilliarden an Medikamentenkosten sparen - UND die Apotheker zusätzlich auf Abermilliarden an OTC-Umsätzen verzichten müssen.

Ein Medikament muß vor seiner Zulassung die Wirksamkeit in Studien nachgewiesen haben. Das trifft auf ein homöopatisches Mittel nicht zu, da es kein zulassungspflichtiges Medikament ist. (weil alle wissen, daß nichts drin ist was schaden könnte, aber auch nicht heilen kann)



closs hat geschrieben: Das Thema Homöopathie finde ich eigentlich nicht soooo wichtig - das Interessante dabei ist das Muster, wie Naturalisten denken - und das ist imo dasselbe wie bei religiösen Fragen.


Mit dem Unterschied, daß man die Homöopathiegläubigen bei den Ohren holen kann. :lol:
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barbara
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#603 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 25. Aug 2013, 10:44

sven23 hat geschrieben: Wir reden ja nicht von Naturbeschreibungen, sondern von Phänomenen, die es gar nicht gibt. :lol:

Natürlich gibt es das Phänomen, dass Menschen udn Tiere homöopathisch behandelt werden und danach die Beschwerden weggehen. Es lassen sich tausende Beispiele finden, und das ganz problemlos.


Koinzindenz?

Wenn Koinzidenzen so häufig vorkommen gleich nach Einnehmen des Medikaments, und ansonsten gar nie, so neigen auch statistische Auswertungen dazu, einen Zusammenhang anzunehmen, so viel ich weiss.

Da ließe sich was machen. ;)

Interessiert mich aber nicht besonders. Wenn ich den grossen Knopf bediene, so springt er an, wenn ich Maus und Tastatur bediene, kann ich Dinge machen, mehr muss ich nicht wissen.

Ausserdem ist das auch nicht schlimm; Computer sind so kompliziert, kein einziger Mensch weiss alles darüber.


Ich bin überzeugt, daß ein Großteil der "Heilung" auch auf ausführliche Gespräche zurückzuführen ist.

Heilung musst du nicht in Anführungszeichen setzen. Blutwerte vorher-nachher und andere Parameter sagen dir schon, ob sich etwas verändert hat im Körper oder nicht.

Der Patient fühlt sich angenommen und ernst genommen.

Gibt's eigentlich auch nur einen vernünftigen Grund, warum die Schulmedizin darauf beharrt, Patienten abzufertigen, ohne sie ernst zu nehmen? Ohne genug Zeit zu planen für Gespräche? Warum beharrt eine Methode, die für sich Wissenschaftlichkeit in Anspruch nimmt, darauf, Dinge zu tun, von denen alle wissen, dass sie keine gute Medizin sind?

Trotzdem: bei ernsten Erkrankungen kann man sich nicht auf Gespräche und Zuckerkügelchen beschränken.

Das Problem ist, bei ernsten Erkrankunen hilft Schulmedizin oft nicht oder nur zu einem sehr hohen Preis (Nebenwirkungen). Schwere Erkrankungen und mangelnde schulmedizinische Hilfe sind meist erst der Grund, warum eine Person überhaupt anfängt, nach anderen Optionen zu suchen.

Aber besser ist selbstverständlich eine Vorsorge im echten Sinn des Wortes, also ein Verhalten, das geeignet ist, die Gesundheit zu erhalten und zu fördern.

grüsse, barbara

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Lamarck
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#604 Re: Homöopathie

Beitrag von Lamarck » So 25. Aug 2013, 10:50

Hi closs!

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Trotzdem: bei ernsten Erkrankungen kann man sich nicht auf Gespräche und Zuckerkügelchen beschränken.
Du setzt bei all Deinen Bemerkungen voraus (!), dass die Globuli wirkungslos sind. - Tut man das, wird das Ergebnis immer sein, dass Globuli wirkungslos sind - eine rein logische Anmerkung.

Du setzt bei all Deinen Bemerkungen voraus (!), dass das Springen vom Dach eines Hochhauses folgenlos ist. - Tut man das, wird das Ergebnis immer sein, dass das Springen vom Dach eines Hochhauses folgenlos ist - eine rein logische Anmerkung ... .




Cheers,

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sven23
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#605 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 25. Aug 2013, 10:56

barbara hat geschrieben: Ausserdem ist das auch nicht schlimm; Computer sind so kompliziert, kein einziger Mensch weiss alles darüber.

Das halte ich für ein Gerücht. Schließlich fallen die nicht vom Himmel, die muß jemand planen, konstruieren, weiterentwickeln.





barbara hat geschrieben: Gibt's eigentlich auch nur einen vernünftigen Grund, warum die Schulmedizin darauf beharrt, Patienten abzufertigen, ohne sie ernst zu nehmen? Ohne genug Zeit zu planen für Gespräche?


Das ist sicher dem Kostendruck und dem Abrechnungssystem der Kassenärtze geschuldet.
Traurig aber wahr, mehr als 5 Minuten Gespräch billigt man dem Arzt nicht zu, was darüber geht, ist sein Privatvergnügen. (sagen die Kassen)



barbara hat geschrieben: Das Problem ist, bei ernsten Erkrankunen hilft Schulmedizin oft nicht oder nur zu einem sehr hohen Preis (Nebenwirkungen).
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung, das ist leider manchmal der Preis.
Da hat Homöopathie einen Vorteil, sie kann keine Nebenwirkungen haben. ;)


barbara hat geschrieben: Aber besser ist selbstverständlich eine Vorsorge im echten Sinn des Wortes, also ein Verhalten, das geeignet ist, die Gesundheit zu erhalten und zu fördern.

grüsse, barbara
Da kann ich nicht widersprechen.
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#606 Re: Homöopathie

Beitrag von Lamarck » So 25. Aug 2013, 11:02

Hi barbara!

barbara hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wir reden ja nicht von Naturbeschreibungen, sondern von Phänomenen, die es gar nicht gibt. :lol:
Natürlich gibt es das Phänomen, dass Menschen udn Tiere homöopathisch behandelt werden und danach die Beschwerden weggehen. Es lassen sich tausende Beispiele finden, und das ganz problemlos.
sven23 hat geschrieben: Koinzindenz?
Wenn Koinzidenzen so häufig vorkommen gleich nach Einnehmen des Medikaments, und ansonsten gar nie, so neigen auch statistische Auswertungen dazu, einen Zusammenhang anzunehmen, so viel ich weiss.

Es lassen sich auch tausende Beispiele von stehengebliebenen Uhren in den Schubladen der Fernsehzuschauer finden, 'die Uri Geller zum Ticken brachte', oder? ;)

Wer tickt, hat recht ... .




Cheers,

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#607 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 25. Aug 2013, 11:05

Lamarck hat geschrieben:
Es lassen sich auch tausende Beispiele von stehengebliebenen Uhren in den Schubladen der Fernsehzuschauer finden, 'die Uri Geller zum Ticken brachte', oder? ;)

Wer tickt, hat recht ... .




Cheers,

Lamarck

:lol:
Und der Esoteriker sagt: siehste, der Geller hat doch Recht.
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#608 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 25. Aug 2013, 11:21

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Trotzdem: bei ernsten Erkrankungen kann man sich nicht auf Gespräche und Zuckerkügelchen beschränken.
Du setzt bei all Deinen Bemerkungen voraus (!), dass die Globuli wirkungslos sind. - Tut man das, wird das Ergebnis immer sein, dass Globuli wirkungslos sind - eine rein logische Anmerkung.

closs`sche Logik? :lol:

Es gäbe doch einen einfachen Weg, um der ganzen Diskussion ein Ende zu setzen: Die Hersteller beantragen die Zulassung als Medikament.
Warum tun sie das nicht? Weil sie nicht auf den Kopf gefallen sind und genau wissen, daß sie die Zulassung nicht bekommen und sich bis auf die Knochen blamieren.
So bleibt man lieber im nebulösen Umfeld der Esoterik, man hat ja seinen gläubigen Kundenkreis, den man nicht aufs Spiel setzen will.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#609 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » So 25. Aug 2013, 11:23

Lamarck hat geschrieben:Du setzt bei all Deinen Bemerkungen voraus (!), dass das Springen vom Dach eines Hochhauses folgenlos ist.
Albern. - Du bist so sehr in Dein System verwoben, dass Du keinen Abstand findest.

sven23 hat geschrieben:Da hat Homöopathie einen Vorteil, sie kann keine Nebenwirkungen haben.
Stimmt übrigens nicht. Es kann zu Symptomverschlechterungen kommen.

sven23 hat geschrieben:Und der Esoteriker sagt: siehste, der Geller hat doch Recht.
Würdest Du mit einer Zeitmaschine ins Mittelalter fliegen und Internet vorführen, gältest Du als "Esoteriker".

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#610 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » So 25. Aug 2013, 11:25

sven23 hat geschrieben:Es gäbe doch einen einfachen Weg, um der ganzen Diskussion ein Ende zu setzen: Die Hersteller beantragen die Zulassung als Medikament.
Das wird daran scheitern, dass die schulmedizinischen Hürden nicht genommen werden können. - Medikamente werden nicht nach Wirkung, sondern nach schul-wissenschaftlichem Nachweis zugelassen.

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