closs hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Ich wollte Euch nur mal mit einem knallharten Islamkritiker konfrontieren, damit ihr merkt, was für ein "Lamm" ich bin.

Stimmt.
Halman hat geschrieben:Sag mal, machen Dir die Zustände in Frankreich keine Sorgen? Hast Du nicht die Sorge, dass dies hier rüberschwappen könnte?
"Sorgen" schon - aber keine existenziellen.
Dann ist ja gut. Welche Sorgen machst Du dir Dann?
Du weiß schon, dass ein großer Teil der Türken hier in Deutschland die Vorzüge einer Demokratie genießen, aber dennoch aus Überzeugung den Despoten Erdogan zur mehr Machtbefugnissen durch das Präsidialsystem verholfen hat (Stickwort: knappe Mehrheit). Dies ist eine Machtübertragung an den sunnitischen Sultan von Neuosmanien und ein großer Teil der Türken bei uns im Lande sprichst sich genau dafür aus. Sie spielen nicht für unsere "Manschaft".
closs hat geschrieben:1) Wir sind um 400 Mio Menschen in EU, die sich bei Bedarf mehr abschotten werden ("amerikanischer Weg") - ob das gut oder schlecht ist, ist hier nicht die Frage.
Wie wollen wir uns denn Abschotten, wenn die Fünfte Kolonne schon hier ist?
closs hat geschrieben:2) In Deutschland sind laut BKA unter 1% der Moslems extremistisch - zu echten Gefährdern zählt man um die 400 Leute. - Außerdem ist Deutschland türkisch dominiert - das sind sehr moderate Moslems (trotz Erdogan).
Moderat? Dies trifft hauptsächlich auf die Aleviten zu, die unter Erdogans sunnitischen Regime zunehmend zu leiden haben. Etwa ein Drittel der Türken sind Aleveten. Aber die Sunniten sind auch moderat? Das glaube ich nicht. Die laizistische Zeit Atatürks gehöret der Vergangenheit an - leider.
closs hat geschrieben:3) Frankreich hat ein größeres Problem, weil deren ethnisch-moslemischen Bürger aus den alten nordafrikanischen Kolonien kommen - viel extremer (und nebenbei: Folge jahrzehntelanger falscher Integrations-Politik - man wollte sich seine billigen "Neger" halten - das war falsch).
Nun, da haben wir aber mit den Nafris nachgeholfen (muss ich wirklich betonen, dass dies nur eine kleine Minderheit innerhalb der Flüchtlinge sind?). Müssen wir ihnen alles nachahmen?
Ich erzähle Dir mal eine Geschichte aus meiner weiteren Nachbarschaft aus zweiter Hand, die Du nicht in den Medien finden wirst. Ein Freund erzählte mir von einem Dorf, welches in der Nähe meiner Heimatstadt in Norddeutschland liegt. Bei uns oben gibt es viele Tauben, dieses Dorf und seit einiger Zeit ein großes Flüchtlingsheim. Einige Flüchtlinge verbringen offenbar einen Teil ihrer Freizeit mit der Taubenjagd mit Keschern, schneiden die Flügel der Tauben an, damit sie nicht mehr wegfliegen können - offenbar sind Tauben halal. Eine Taube schaffte trotzdem es auf einem Hausdach eines Einfamilienhauses zu entkommen.
Die Bewohnerhin hörte "plink, plink ..." und stellte fest, dass ein nordafrikanisch aussehender junger Mann Steine auf ihrem Dach warf, um an die Taube zu kommen. Irgendwie rettete sie Taube, doch der junge Mann beschwerte sich mit der Begründung, dass es seine Taube sei.
Genauer kann ich Dir die Geschichte leider nicht erzählen, weil mein Freund sie mir Unterwegs in Kürze mehr oder weniger im Vorgehen kurz erzählte.
Da prallen Kulturen aufeinander.
closs hat geschrieben:Nein - der Weg muss aus meiner Sicht lauten: "Ihr könnt so extremistisch denken, wie Ihr wollt - hier gelten UNSERE Gesetze - und wenn sie nicht gehalten werden, gibt's auf die Nüsse". - Und eben Integration, die zumindestens in Deutschland nach wie vor nicht schlecht ist.
So wird es aber nicht gemacht.
Wie wäre es mit ein paar Quellen? Ich fange mal mit FOCUS-Artikel an:
Das steht in den Schul-Plänen der Konsulate
Die Tagesordnung könnte nur ein Vorwand gewesen sein, um den wahren Grund der Veranstaltungen zu verschleiern, vermutet GEW-Mann Krebs. Nämlich der Aufruf zur Spionage und die Verteilung der Lehrpläne. Und diese lösen bei Krebs erhebliche Bauchschmerzen aus. "Ich erkenne darin eine starke religiöse Konnotation." Etwa, wenn über die Macht Allahs gesprochen werden soll, sagt Krebs. "Dabei soll es doch in diesem Unterricht um Sprache und Kultur gehen. Wir bewegen uns aber in den Plänen im Bereich des Religionsunterrichts. Und das, obwohl die Türkei laizistisch geprägt ist. Das wirft Fragen auf."
Keinerlei integrativen Elemente
Weitere Punkte machen dem Gewerkschafter Sorgen. Krebs erkennt stark nationalistische, aber keinerlei integrative Elemente in den Anleitungen. Auch würden heikle Teile der türkischen Geschichte, wie etwa der Völkermord an Armeniern, überhaupt nicht behandelt.
Hätte ich auch sehr gewundert.
Imame spionierten in Deutschland für Ankara - Verband bedauert "Panne"
Der Islamverband Ditib hat eingeräumt, dass Imame des Verbandes in Deutschland Informationen über mutmaßliche Anhänger des Predigers Fehullah Gülen gesammelt haben.
Staatsspitzel in deutschen Moscheen: CSU will Imam-Vertrag mit Türkei kündigen
Vor kurzem stand die Ditib-Führung in der Kritik, weil in den von ihr betriebenen Moscheen Informationen über Erdogan-kritische Deutschtürken gesammelt wurden. Die Ditib betreibt in Deutschland etwa 1000 Moscheen, ihre Imame werden von der Türkei eingeflogen und bezahlt; sie unterstehen dem Religionsministerium in Ankara. In der Regel bleiben die Geistlichen nur vorübergehend in Deutschland.
Es sei hier erwähnt, dass unter dem "Dach" des Zentralrates Muslime in Deutschland (Aiman Mazyek) nur ca. 300 Moscheen organisiert sind. Erdogans Einfluß auf dem Islam ist damit mehr als dreimal so große als der von Mazyek und umfasst kapp die Hälfte der ~~2284? Moscheen*.
*
Die genaue Zahl ist mir nicht bekannt, aber über 2000 Moscheen sind es auf jedenfall.
Nach Spitzel-Vorwürfen sechs Imame aus Deutschland abgezogen
Im Zusammenhang mit den Spitzel-Vorwürfen gegen den Moscheeverband Ditib hat die türkische Religionsbehörde Diyanet nach eigenen Angaben insgesamt sechs Imame aus Deutschland abgezogen.
Auch Die ZEIT berichtete darüber und zwar im Artikel
Türkei fordert offenbar zu Spitzelei an Schulen auf
Schüler in NRW werden laut eines Berichts dazu angehalten, Kritik an der türkischen Regierung im Unterricht zu filmen und zu melden. Die Justiz ist informiert.
Islamverband Ditib bestätigt Spitzel-Vorwürfe
Der Moscheeverband hat zugegeben, Informationen über Anhänger des Predigers Fethullah Gülen nach Ankara geschickt zu haben. Ditib spricht von einer "Panne".
Ja, eine "Panne" - kann ja mal vorkommen. Und wer's glaubt wird seelig.
Auch die
Tagesschau berichtete darüber.
Der islamische Dachverband Ditib soll in Deutschland Informationen über die Gülen-Bewegung gesammelt haben - im Auftrag der türkischen Regierung. Ditib will die Sache prüfen, Grünen-Politiker Beck fordert Ermittlungen des Generalbundesanwalts.
Um die Sache abzurunden, hier noch eine Artikel der
FAZ:
Seit dem gescheiterten Putsch im vergangenen Sommer schränkt Erdogan systematisch Grundrechte in der Türkei ein und spaltete die Gesellschaft. Auch durch die türkischen Gemeinschaften im Ausland geht mittlerweile ein tiefer Riss. In Deutschland wurde das einer breiten Öffentlichkeit vor wenigen Wochen erstmals deutlich, als bekannt wurde, dass mindesten 13 vom türkischen Staat bezahlte Imame vor allem in nordrhein-westfälischen Gemeinden der „Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion“ (Ditib) angebliche Terroristen wie Anhänger des Predigers Gülen ausponierten und Denunziations-Dossiers für staatliche Stellen in Ankara anlegten. Unter den 33 bespitzelten Personen befanden sich auch mehrere Islamlehrer an deutschen Schulen. Die Ditib wand sich lange, sprach schließlich von einer „Panne“: Eine E-Mail mit entsprechenden Aufforderungen der ihr übergeordneten staatlichen Religionsbehörde Diyanet in Ankara, die an alle türkischen Botschaften und Konsulate ging und von dort an einige Imame gelangte, habe nicht für Europa gegolten.
closs hat geschrieben:Ich kenne viele Deutschrussen (hier nicht das Thema) und auch Türken in unserer (allerdings ländlichen Gegend): Sie leben in der Tat in der Freizeit in ihrem kulturellen Umfeld, fallen aber ÜBERHAUPT nicht negativ auf. - Wenn es Probleme gibt, dann in den Großstädten - da müsste man noch nachbessern (und wird trotzdem nicht alles erreichen, was nötig wäre). - Aber existentielle Sorgen: nein.
Hast Du wirklich keine Sorgen, dass die bürgerkriegsähnlichen Zustände aus unserem Nachbarland hier bis zu einem gewissen Grad rüberschwappen könnten?