aus einem anderen Thread:
Salome23 hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:
Ich erlaube mir einen kleinen Diskussionsbeitrag beizusteuern.
Natürlich ist das Buch Ijob, wie die gesamte Hl. Schrift, von Gott inspiriert.
Ich erlaube mir, mal kurz OT zu werden:
Warum ist dies für dich natürlich(natürlich= selbstverständlich?)?
Ist dies nicht mehr oder weniger Glaubensansicht?
Was macht Christen so sicher, dass der Inhalt der Bibel von Gott inspiriert ist und vor allem, was davon ist von Gott inspiriert und was Menschendenken?
Hallo Salome,
es gibt keine "Glaubensansicht", es gibt nur die eine Wahrheit.
Das hört sich ziemlich ausschließlich und radikal an, was es auch ist, denn Jesus war/ist radikal.
Für mich ist die von Gott inspirierte Bibel so selbstverständlich, weil ich die Wahrheiten der Bibel konkret erfahren habe. Letztendlich läuft Christsein immer auf die persönliche Erfahrung hinaus. Wenn da steht: ..."ich bin bei euch alle Tage" und ich merke, dass ich gerade am tiefsten Punkt eine Ruhe und Zufriedenheit erfahre, die mich stärkt, dann weiß ich, dass dies nicht von mir, sondern nur von Gott kommen kann.
Wie sind die Bibeltexte nun entstanden?
Gott erwählte sich von Anfang an Menschen, durch deren Mitwirkung und ihr Ja dazu er mittels des Hl. Geists seine Botschaften, seinen Liebesbrief an den Menschen, aufschreiben ließ. Die Idee und der Inhalt der Botschaft ist von Gott inspiriert, die Form der Niederschrift, z.B. das literarische Genre ist dem Lebensumfeld, der Prägung und der Bildung des Schreibers entnommen.
Diese Tatsache muss bei der Interpretation der Bibel unbedingt beachtet werden, sonst gerät man schnell in den Biblizismus!
Zur Interpretation der Bibel ist derselbe "Informationsträger" notwendig, der schon bei ihrer Niederschrift tätig war: der Hl. Geist.
@closs
"gottgewollt" klingt mir zu schwammig. Die Frage Hl. Geist über dem Wort oder Wort über den Hl. Geist stellt sich mir nicht. Beides ist im Idealfall identisch: Das Wort ist vom Hl. Geist inspiriert, der Hl. Geist erklärt das Wort und filtert so menschliches Denken des Schreibers (und hoffentlich auch mein eigenes) heraus.
Aber schlussendlich ist die Bibel nur eine der Gnadengaben Gottes. Ich will ein Bild verwenden:
Angenommen jemand ist in München und hat große Sehnsucht nach seinem geliebten Partner in Wien. Er geht zum Bahnhof, studiert den Fahrplan, das Kursbuch und sucht sich die schnellste und direkteste Verbindung nach Wien heraus, um dann in den nächsten Zug nach Wien auch einzusteigen.
Manche Christen machen den Fehler, dass sie am Bahnhof verweilen, das Kursbuch durchlesen, ebenso alle Fußnoten und Symbolerklärungen, sich weitere, anderssprachige Kursbücher besorgen, auch Studienbücher von Menschen, die das Kursbuch vor ihnen auch schon ein Leben lang studiert haben, dann noch Erläuterungen zu den verwendeten Symbolen und und und, eben alles was die Sehnsucht vergessen lässt. Derweil fährt draußen am Bahnsteig ein Zug nach dem anderen nach Wien ab.
Das Kursbuch, die Bibel, muss persönlich
erfahren werden, damit die Sehnsucht gestillt und erfüllt wird.
Servus
