Ich möchte von Dir nie mehr ein kritisches Wort über Dogmen hören. - Wie auch immer: Deine Glaubensentscheidung hast Du hiermit deutlich gemacht.Stromberg hat geschrieben: Die Ergebnisoffenheit naturwissenschaftlicher Methoden ist aufgrund des Fehlens geglaubter Beliebigkeiten gleichbleibend geblieben, sie betreibt keine Setzungen.
Wieder typisch schlampig - ich sprach von "falsifizier-BAR". - Oder anders: Etwas, was nicht prinzipiell kritisch-rational verifizierbar ist, kann prinzipiell nicht falsifiziert werden.Stromberg hat geschrieben:Kannst du mir erklären wie die Existenz des Mondes ebenfalls naturwissenschaftlich falsifiziert werden könnte?
1) Der Mond ist verifizierbar - er ist verifiziert - er kann (mit Wahrscheinlichkeit nahe 1) nicht falsifiziert werden.
2) DAS Spaghettimonster ist NICHT historisch verifizier-BAR und somit eh nicht verifiziert - und es ist nicht falsifizier-BAR und somit eh nicht falsifiziert.
3) Ein Magma-Kern ist prinzipiell verifizier-BAR, aber (so viel ich weiß) nicht verifiziert - aber er ist falsifizier-BAR, weil er verifizier-BAR ist. - Und wenn es ihn wirklich nicht gibt, kann man ihn kritisch-rational falsifizieren - man muss nur ein Loch bis in die Mitte des Mondes bohren.
Nebenbei: Neulich habe in ZEIT/Wissenschaft gelesen, dass es nach neueren Hypothesen sein kann, dass es sie gar nicht gibt - kann ich aber nicht beurteilen. - Oder um es genereller zu sagen: Was hier auf dem Forum schon als falsifiziert/widerlegt dargestellt wurde, erfüllt den Tatbestand der inflation.Stromberg hat geschrieben:Die ebenfalls von Einstein vorhergesagten Gravitationswellen, die erst letztes Jahr direkt nachgewiesen werden konnten
Schon wieder viel zu anthropozentrisch gedacht - wie wäre es mit sauberem wissenschaftlichen Denken?Stromberg hat geschrieben:Damit erhebst du dich über die Menschen die den zu analysierenden Text verfassten als auch über den Text selbst und erhebst den Anspruch zu wissen, was die Menschen geschrieben und gemeint >>hätten<< wenn Jesus das gewesen >>wäre<< was du aus ihm versuchst zu machen.
"Sauber" wäre zu sagen:
1) Nach Methode x haben wir gewichtige Hinweise, dass Jesus folgendes gedacht hat. - Wir wissen dabei, dass diese Hinweise im Kontext unserer eigenen, spezifisch geprägten Interpretationen so gewichtig sind.
2) Als wissenschafts-theoretisch geschulte Menschen und mit unserem Studium Generale über Grundlagen der europäischen Kulturgeschichte wissen wir natürlich ebenfalls, dass es ganz andere Methodiken und vor allem Interpretationen zu diesem Thema gibt - wir aber stehen zu unserer Version.
Zur Sache selbst:
Die groß-kirchlichen Theologien stimmen im Großen und Ganzen mit "meiner" Theologie überein - und so durchgehend ganz doof sind die auch nicht.
Auch hier verwechselst Du wieder "Methodik" und "Realität"- Konkret: Es geht den Systematischen Theologen genauso wie den HKM-lern um die Wirklichkeit Jesu - und "Wirklichkeit" von Jesus ist nun mal historisch verankert, WENN es wirklich Wirklichkeit ist - aber das will man ja rausfinden. - Sogar im kerygmatischen Jesus steckt historische Wirklichkeit, wenn die Kerygmatik gut gemacht ist.Stromberg hat geschrieben:Entsprechend ist es >>nicht<< akzeptabel, aus einem historisch nennenswerten Menschen willkürlich|beliebig etwas anderes zu machen als das.
O lieber Gott. - Also:Stromberg hat geschrieben:Du forderst dass wenn man die Bibel "richtig" verstehen will müsse das Verständnis auf der Annahme stehen dass Gott existiert und sich in Jesus zeigte (also eine Annahme vertreten die die Bibelschreiber selbst nicht teilten)
1) Natürlich macht es nur Sinn, die Bibel substantiell zu lesen, wenn man von deren Grundlagen ausgeht - man muss sie ja nicht glauben, MUSS sie aber verstehen. - Da hapert es gehörig.
2) Dass die Bibelschreiber davon ausgingen, dass Gott sich NICHT in Jesus zeigt, ist eine - wie war das? - "beliebige" Aussage. - Wollte man Deiner als Faktum dargestellt weltanschauliche Aussage auf den Grund gehen, könnte man jedoch in der Tat sagen: Auch Juden, die auch heute nicht Jesus als göttliche Figur verstehen, verstehen die Bibel wenigstens in ihren Grundlagen.
Doch - Du musst nur hinter die Grundlage dieser Logik kommen, also Dir die Voraussetzung schaffen, überhaupt die Bibel substantiell lesen zu können - Du musst es deshalb ja nicht glauben.Stromberg hat geschrieben:Mit Logik hat das alles was du hier äußerst absolut gar nichts zu tun
Denkfehler. - Keiner sagt, dass die Schöpfung selbst überzeitlich ist, sondern dass sie zeitliche Ableitung aus der Überzeitlichkeit ist.Stromberg hat geschrieben:Die Aussage außerdem, "Im Anfang" hätte es nur Gott gegeben der alles weitere erschuf ist entsprechend deiner Wortschöpfungen dann ebenfalls von jedem Sinn befreit. Denn wenn es keine Chronologie gibt, dann gibt es keinen Anfang und auch kein Ende, die "Schöpfung" gab es >>dann<< ebenfalls schon im Anfang und "Gott" hatte aufgrund seiner Gleichzeitigkeit keine Wahl mehr, das zu tun was längst getan ist.
Mit anderen Worten: Die Schöpfung hat selbstverständlich ein Anfang und ein Ende ("Weltzeit") - richtig ist: Das Überzeitliche, aus dem die Schöpfung ist, hat selbst KEIN Anfang und Ende.
Wieder mal irgendeine Schlussfolgerung aus einer Denkfehler-Basis heraus - fehlt nur noch, dass Du schreibst, Personifizierung und Intelligenz Gottes seien "falsifiziert".Stromberg hat geschrieben:Damit wird ">>die<< Existenz" selbst (was es auch alles sei und ist) zu Gott, der Begriff "Gott" damit gleichbedeutend mit "Sein", losgelöst von Personifizierungen und Intelligenz.