Existiert ein wirklicher Erschaffer des Universums ?

Rund um Bibel und Glaube
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1Johannes4
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#91 Re: Existiert ein wirklicher Erschaffer des Universums ?

Beitrag von 1Johannes4 » Di 21. Mär 2017, 11:40

Hallo Ska'ara,

Ska'ara hat geschrieben: Wenn er existiert, dann ist er unfehlbar - ist doch Voraussetzung.
meinst Du damit, dass man nur etwas als Gott bezeichnen kann, wenn derjenige unfehlbar ist? Dergleichen kommt doch auf die Vorstellung von Gott an, die man so hat bzw. der Quelle, der man glaubt. Im Übrigen, wenn jemand meint etwas beweisen zu können, möchte ich immer gerne auch mal wissen, was derjenige als Gegenbeweis akzeptieren würde. Daran kann man meistens recht gut den Sinn bzw. Unsinn einer Behauptung erkennen - beispielsweise eben, ob eine Behauptung z.B. nur darauf ausgerichtet ist, dass die Falschheit niemals bewiesen werden kann (wie es z.B. auch bei Bertrand Russell`s Teekanne und dem "fliegenden Spaghettimonster" der Fall ist - nur als Hinweis: beides stellt deutliche Kritik an Aussagen von Religionen jeder Art dar, falls jemand dergleichen lieber meiden möchte).

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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Ska'ara
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#92 Re: Existiert ein wirklicher Erschaffer des Universums ?

Beitrag von Ska'ara » Di 21. Mär 2017, 12:01

Meine Meinung ist: Wenn es einen Gott gibt, dann ist er über alles erhaben, er hat immer Recht, kann Entscheidungen treffen etc.
Ist er existent, dann ist nichts, dass er tut oder unterlässt, anzweifelbar. Also muss man davon ausgehen, dass, wenn man glaubt, er alles richtig macht.

closs
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#93 Re: Existiert ein wirklicher Erschaffer des Universums ?

Beitrag von closs » Di 21. Mär 2017, 12:36

1Johannes4 hat geschrieben: Bertrand Russell`s Teekanne und dem "fliegenden Spaghettimonster" der Fall ist - nur als Hinweis: beides stellt deutliche Kritik an Aussagen von Religionen jeder Art dar
"Kritik" aus kritisch-rationaler Sicht - ja, das kann auch nicht anders sein.

Denn das moderne Denken geht davon aus, dass "Realität" (also auch Gott, wenn es ihn gibt) mit menschlichen Mitteln nachweisbar sein muss, ansonsten es keine "Realität" ist. Und aus dieser weltanschaulichen Sichtweise ergibt sich in der Tat, dass "Gott" und "fliegendes Spaghetti-Monster" dasselbe ist.

"Kritik" an Religionen ist dies nur insofern, dass es Folgeerscheinung einer eigenen Weltanschauung ist - mit Religion selbst hat es nichts zu tun.

Pluto
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#94 Re: Existiert ein wirklicher Erschaffer des Universums ?

Beitrag von Pluto » Di 21. Mär 2017, 12:53

closs hat geschrieben:
1Johannes4 hat geschrieben: Bertrand Russell`s Teekanne und dem "fliegenden Spaghettimonster" der Fall ist - nur als Hinweis: beides stellt deutliche Kritik an Aussagen von Religionen jeder Art dar
"Kritik" aus kritisch-rationaler Sicht - ja, das kann auch nicht anders sein.

Denn das moderne Denken geht davon aus, dass "Realität" (also auch Gott, wenn es ihn gibt) mit menschlichen Mitteln nachweisbar sein muss, ansonsten es keine "Realität" ist. Und aus dieser weltanschaulichen Sichtweise ergibt sich in der Tat, dass "Gott" und "fliegendes Spaghetti-Monster" dasselbe ist.

"Kritik" an Religionen ist dies nur insofern, dass es Folgeerscheinung einer eigenen Weltanschauung ist - mit Religion selbst hat es nichts zu tun.
Russels orbitale Teekanne ist viel mehr als Weltanschauung.
Um Russel zu verstehen, musst du schon den ganzen Text lesen.

  • Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so würde niemand meine Behauptung widerlegen können, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun zudem auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrik werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.
Vor allem der letzte Teil ist eine deutliche Parodie auf Kirche und Bibel.
Ist es jetzt klar, warum das mit Weltanschauung zu tun hat?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#95 Re: Existiert ein wirklicher Erschaffer des Universums ?

Beitrag von closs » Di 21. Mär 2017, 13:39

Pluto hat geschrieben:Vor allem der letzte Teil ist eine deutliche Parodie auf Kirche und Bibel. Ist es jetzt klar, warum das mit Weltanschauung zu tun hat?
Im Grunde sagst Du dasselbe wie ich:
Pluto hat geschrieben:Das moderne Denken <alias "Weltanschauung"> geht davon aus, dass "Realität" (also auch Gott, wenn es ihn gibt) mit menschlichen Mitteln nachweisbar sein muss, ansonsten es keine "Realität" ist. Und aus dieser weltanschaulichen Sichtweise ergibt sich in der Tat, dass "Gott" und "fliegendes Spaghetti-Monster" dasselbe ist.

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Mez
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#96 Re: Existiert ein wirklicher Erschaffer des Universums ?

Beitrag von Mez » Di 21. Mär 2017, 14:20

Ska'ara hat geschrieben: Also muss man davon ausgehen, dass, wenn man glaubt, er alles richtig macht.
Darin sehe ich die Gefährlichkeit aller Religionen.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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