Pluto hat geschrieben:Genau diese Umentscheidung der Unentschlossenen, beweist aber die Freiheit des Menschen. Auch in der Schweiz (wo ich mich besser auskenne) werden Sterbewillige psychologisch betreut und man tut alles Mögliche, um die Leute vom Freitod abzuhalten. Doch am Ende sollte der mündige Mensch immer noch derjenige sein, der selbst über sein Weiterleben entscheidet. — Und das ist gut so1Johannes4 hat geschrieben:Dann lass uns doch mal einen Bericht des Spiegel über die schöne, neue Welt der aktiven Sterbehilfe lesen:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 47585.html
Insbesondere überraschte mich die Zahl derer, die es sich vor einer Entscheidung wieder anders überlegt hatten. So wohlüberlebt, wie gerne behauptet, ist es wohl doch nicht.
Da sind wir einer Meinung. Außerdem kann ein Mensch, der das wirklich möchte, ohnehin seinem Leben ein Ende bereiten. Wer sollte ihn davon abhalten? Besser ist es, wenn das gesetzlich geregelt wird und Menschen psychologisch betreut, beraten und begleitet. Das finde ich sinnvoller, als wenn jemand beispielsweise vor den Zug springt. Vielleicht können sie so - aus eigener innerer Einsicht - auf einen anderen Weg gebracht werden. Dazu müsste man sie als mündige Wesen mit ihrer Selbstbestimmung erst mal ernst nehmen.
Pluto hat geschrieben:Ich spreche da aus Erfahrung, denn meine verstorbene Frau litt unter diesem Leiden, und hat es geschafft in den Freitod zu gehen. Ich muss gestehen, ich war danach unendlich einsam und suchte hinterher Trost
Das tut mir leid. Das ändert nichts an dem Schmerz, aber meiner Erfahrung nach ist es schon sehr hilfreich, wenn man davon ausgeht, dass zwar die sterbliche Form vergeht, aber das Leben zeitlos weiter geht. Wer glauben kann, dass Gott, also der Grund allen Seins, die Liebe ist (1Joh 4,16) kann leichter und im Vertrauen und dankbaren Herzens loslassen. Denn wir übergeben dieser Liebe, diesem größeren göttlichen Leben, unser Leben und das Leben aller Wesen, die wir geliebt haben, so wie sich eine Welle dem Ozean überlässt. Zur Erinnerung an deine Frau:
Ich verabschiede nicht nur nahe stehende Menschen, sondern auch meine Haustiere, beerdige sie im Garten und spreche ein Gebet für sie, bedanke mich für die gemeinsame Zeit, um sie dann innerlich dem Herrn und Schöpfer allen Lebens zu übergeben. Das ist für mich ein selbstverständlicher Akt der Ehrerbietung gegenüber dem Leben, denn jede Lebensform ist eine Inkarnation des Herrn.