vielen Dank für diese ausführliche und freundliche Begrüßung.
Einen.Magdalena61 hat geschrieben:Für meinen Teil bin ich der Meinung, Jesus ist JHWH. Warum ich dieser Meinung bin, das kann ich begründen, kein Problem. (Wie viele Götter gibt es denn laut Bibel? )
Wenn Jesus JHWH wäre, wen hat dann Stephanus links von Jesus stehen gesehen?1. Korinther 8, 5-6 (Elberfelder) hat geschrieben: Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.
Diese beiden Bibelstellen nur mal als Kostprobe, denn eigentlich halte ich nicht besonders viel von diesen Diskussionen, wo eine Seite die Lehre von der Dreieinigkeit anhand von Bibelstellen meint beweisen zu können und diejenigen, wie auch ich, dann versuchen zu erklären, dass die Aussagen der Bibel aber nichts dergleichen aussagen. Genauso problematisch sieht es mit der Lehre von den zwei Naturen Jesu aus - also dass er 100 % Mensch und 100 % Gott sei.Apostelgeschichte 7, 55 - 56 (Elberfelder) hat geschrieben: Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; 56 und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!
Ein kurzer Einschub. Früher hatte ich mal eine Nachbarin, deren Ehemann sie misshandelte und die Frechheit besaß, ein solches Verhalten noch mit diversen Bibelversen zu begründen. Diese Frau misstraute daher dann auch verständlicherweise der Bibel. Da versuchte ich ihr zu erklären, dass man vermutlich in jedem so umfangreichen Buch wie die Bibel aus einzelnen Aussagen eine Theorie belegen könne, die aber nicht dem Ansinnen eines solchen Werkes entspräche. Um es kurz zu machen: ein Christ begründet sein eigenes Verhalten nicht mit Bibelversen, sondern liest die Bibel und versucht zu verstehen, was die Bibel möchte und richtet sich danach. Sozusagen der Unterschied, ob man die Bibel nur zur Rechtfertigung der eigenen Lebensweise missbraucht oder sich nach der Bibel richtet.
In der Bibel gibt es sicherlich keine Aussage darüber, dass es zum selben Zeitpunkt Tag und Nacht gewesen wäre. Eigentlich auch logisch, aber wenn ich hingehen würde und die Bibelstellen, wo am Tag handeln, als Beleg für "Tag" benutzen würde und die Bibelstellen, wo in der Nacht handeln, als Beleg für "Nacht" verwenden würde, dann könnte ich mit gleichem Recht wie die Anhänger der Dreieinigkeit behaupten, dass die Bibel eine Lehre enthält, dass es gleichzeitig Tag und Nacht wäre, das zwar zwei Tageszeiten wären, die jedoch nur eine einzige sind.
Als gläubiger Christ ist die Bibel für mich das Wort Gottes, aber eine Theorie, die meinetwegen sogar mittels Bibelversen STÜCKWEISE belegt werden könnte, aber nicht zwangsläufig aus der Bibel geschlossen werden kann, eben nicht. Lässt man dergleichen zu, öffnet man auch Tür und Tor für jede andere Irrlehre, die weder zwangsläufig aus der Bibel geschlossen werden kann und sich vor allem in sich selbst widerspricht. Denn eine Lehre, die sich eigentlich selbst widerspricht, kann von außen nicht widerlegt werden. Wenn beispielsweise eine Aussage angeblich gleichzeitig wahr und falsch sein könnte (ein weiteres Beispiel für eine Lehre, die nicht aus der Bibel geschlossen werden kann, aber es bestimmt genug Verse gibt, die von Wahrheit sprechen und genug Verse, die von Lügen sprechen), dann würde von einem Befürworter einer solchen Lehre eine reine Wahrheit und auch eine reine Lüge nur als Bestätigung seiner Lehre interpretiert. Gott vereint in sich aber keine mystischen Gegensätze - Gott ist Licht und kein Schatten in ihm (1. Johannes 1, 5).
Für "Anfänger im Glauben" sind meiner Meinung nach nicht vermeintliche Überforderungen ein Problem, sondern dass implizit Zweifel am Wort Gottes geweckt werden. In der Bibel lesen und versuchen danach zu leben - so wird man die Erfahrungen sammeln, dass man Gott vertrauen kann.
Liebe Grüße,
Daniel.