Moral ist keine unveränderliche Größe

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pluto
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#91 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » So 5. Mär 2017, 10:57

Ist es normal, biblische "Wahrheiten" schön zu reden, und dabei die abscheulichen von Gott, bzw Moses befohlenen Taten zu verschweigen?

4.Mose 31,17-18 (ELB)
So bringt nun alles Männliche unter den Kindern um, und bringt alle Frauen um, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben! Aber alle Kinder, alle Mädchen, die den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt haben, lasst für euch am Leben!

Mit anderen Worten, töte alle Männer, töte alle Kinder, aber sucht euch die Jungfrauen aus, damit ihr euren Spaß mit ihnen haben könnt. Überhaupt... Kapitel 31 des 4.Buchs Mose ist eine Zusammenfassung der von Gott befohlenen Gräueltaten.

Man sollte bei aller Schönrederei nicht vergessen, dass dies auch die Moral der Bibel war! Glücklicherweise herrschen heute andere Sitten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Helmuth
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#92 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Helmuth » So 5. Mär 2017, 11:22

Pluto hat geschrieben: Man sollte bei aller Schönrederei nicht vergessen, dass dies auch die Moral der Bibel war! Glücklicherweise herrschen heute andere Sitten.
Nicht war sondern ist. Die Moral ist unveränderbar. Jesus hat keine neue Moral eingeführt. Und solange du nicht den Aspekt der Gerchtigkeit Gottes ins Spiel bringst kann ich das Thema auch mit einer getünchten Wand weiterdiskutieren. Für Jesus gilt kein anderer Maßstab:
Lk 19, 27 hat geschrieben:Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich König über sie werde – bringt sie her und erschlagt sie vor mir!
Jetzt meine Frage an dich: Zu welcher Gruppe willst du einmal gehören? Zu der, die mit Jesus herrschen oder zu der, die von ihm erschlagen werden? Er bietet dir aber Rettung von deiner Verderbtheit an und starb deshalb für dich am Kreuz. Glaubst du allen ernstens, du wirst jemals ein gerechter Mensch ohne Vergebung deiner Sünden und ohne Gott? Du kannst nur dieser oder jener Gruppe einmal angehören, es gibt ohne Jesus keine Evolution zum Guten hin, das ist alles Humbug der Humanisten.

Jesus sagt es an anderer Stelle selbst eindringlich:
Lk 13, 5 hat geschrieben: Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auch so umkommen!
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

closs
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#93 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von closs » So 5. Mär 2017, 11:38

sven23 hat geschrieben:Man sollte sich aber davor hüten, die Sklaverei schön zu reden.
Das ist auch nicht geplant.

sven23 hat geschrieben:Ich sage mit vollster Überzeugung, daß die in ihren Kirchen organisierte christliche Religion der Hauptfeind des moralischen Fortschrittes in der Welt war und ist.(Bertrand Russell, engl. Philosoph, 1872-1970)
Da hat Russell unrecht. - Die Tatsache, dass sich "der einfache Mensch" als vollwertiger Mensch empfinden kann, ist sehr stark neutestamentarisch begründet. - Im Grunde ist das, was Russell vertritt, der Zwerg auf der Schulter des Riesen, zu dem er sagt: "Ich bin größer als Du".

Korrekt ist ganz sicher, dass die säkulare Aufklärung auf dieser ihrer Basis das demokratische Moment eingeführt hat mit allen ihren positiven (und negativen) Begleiterscheinungen. - Das kann die Kirche sui generis nicht bieten.

Pluto hat geschrieben:Ist es normal, biblische "Wahrheiten" schön zu reden, und dabei die abscheulichen von Gott, bzw Moses befohlenen Taten zu verschweigen?
Zweierlei:
1) Man sollte sich erst dem AT zuwenden, wenn man das NT verstanden hat.
2) Das AT (und auch teilweise das NT) ist sehr stark der Lebensrealität der Bronzezeit versichert.

Da gab es weder Arbeitgeber-Beiträge noch Krankenkassen, etc. - Und Krieg wurde nicht vom Wohnzimmer aus mit Drohnen, sondern direkt Mann gegen Mann geführt. - Konkret: Wenn heute eine politische Macht seinem Militär eine "Mission" gibt und sagt, wer der "Enemy" ist, ist das im wesentlichen dasselbe wie im AT.

Pluto hat geschrieben:Überhaupt... Kapitel 31 des 4.Buchs Mose ist eine Zusammenfassung der von Gott befohlenen Gräueltaten.
"Von Gott" kann
a) von Gott
b) vom Verfasser
c) von der handelnden Person
d) von Text-Abschriften
e) sogar in Einzelfällen vom Übersetzer sein.

Dies herauszufinden, ist per HKM in der Regel so gut wie unmöglich. - Generell gilt: Das AT ist nicht "die Schrift", sondern "Geschriebenes" - so hat es eine Theologie vor einigen Generationen einmal gesagt. - Weiterentwickelt: Das AT ist die Beschreibung einer auch geistig dunklen Zeit, in der hin und wieder erstaunliche geistige Lichtblitze erscheinen, die in der Vogelschau einen Weg zum NT weisen. - Aber trotzdem im wesentlichen dunkel.

Deshalb nochmals: "Man sollte sich erst dem AT zuwenden, wenn man das NT verstanden hat". - Das sehen natürlich einige christliche Denominationen ganz anders - was im wesentlichen erklärt, warum das "weiße" Christentum in den USA extrem AT-orientiert und damit streng genommen unchristlich orientiert ist. - Das ist ein schwieriges und vermintes Gelände.

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sven23
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#94 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von sven23 » So 5. Mär 2017, 12:17

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich sage mit vollster Überzeugung, daß die in ihren Kirchen organisierte christliche Religion der Hauptfeind des moralischen Fortschrittes in der Welt war und ist.(Bertrand Russell, engl. Philosoph, 1872-1970)
Da hat Russell unrecht. - Die Tatsache, dass sich "der einfache Mensch" als vollwertiger Mensch empfinden kann, ist sehr stark neutestamentarisch begründet. - Im Grunde ist das, was Russell vertritt, der Zwerg auf der Schulter des Riesen, zu dem er sagt: "Ich bin größer als Du".

Korrekt ist ganz sicher, dass die säkulare Aufklärung auf dieser ihrer Basis das demokratische Moment eingeführt hat mit allen ihren positiven (und negativen) Begleiterscheinungen. - Das kann die Kirche sui generis nicht bieten.
Korrekt ist vor allem die Blutspur des Christentum, die sich durch die Geschichte zieht.
Dazu empfehle ich Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums"
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#95 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von closs » So 5. Mär 2017, 12:49

sven23 hat geschrieben:Dazu empfehle ich Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums"
Das bringt nichts, weil es willkürlich ist. - Wäre es Patt, wenn man eine "Kriminalgeschichte der säkularen Welt" schreiben würde?
* 30jähriger Krieg (nein, das war substantiell KEIN Glaubenskrieg)
* 7jähriger Krieg
* 1.WK
* 2.WK
* Bürgerkrieg USA
* Napoleonische Kriege
* "Langer Marsch"
* Stalinistische Säuberungen
* Vietnamkrieg
* etc, etc, etc, etc,

Dein Ansatz haut nicht hin.

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#96 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von sven23 » So 5. Mär 2017, 13:21

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dazu empfehle ich Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums"
Das bringt nichts, weil es willkürlich ist. - Wäre es Patt, wenn man eine "Kriminalgeschichte der säkularen Welt" schreiben würde?
* 30jähriger Krieg (nein, das war substantiell KEIN Glaubenskrieg)
* 7jähriger Krieg
* 1.WK
* 2.WK
* Bürgerkrieg USA
* Napoleonische Kriege
* "Langer Marsch"
* Stalinistische Säuberungen
* Vietnamkrieg
* etc, etc, etc, etc,

Dein Ansatz haut nicht hin.
So argumentiert Deschner ja auch nicht. Das sind wieder mal die tyischen clossschen Fehlschüsse ins Blaue hinein.
Niemand kann dir die Arbeit des Lesens abnehmen. Oder läßt du dir von deiner Frau vorlesen? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#97 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von closs » So 5. Mär 2017, 13:30

sven23 hat geschrieben:So argumentiert Deschner ja auch nicht.
Aber DU. - DU versuchst doch den Eindruck zu erwecken, als sei die christliche Geschichte blutrünstiger als die säkulare. - Und Deschner argumentiert NICHT so?

sven23 hat geschrieben:Oder läßt du dir von deiner Frau vorlesen?
Geht nicht - sie ist Analpahbetin. - Ich habe sie damals als 2Jährige von einem Moslem abgekauft und ihr verboten, lesen und schreiben zu lernen. 8-)

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#98 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von sven23 » So 5. Mär 2017, 13:58

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:So argumentiert Deschner ja auch nicht.
Aber DU. - DU versuchst doch den Eindruck zu erwecken, als sei die christliche Geschichte blutrünstiger als die säkulare. - Und Deschner argumentiert NICHT so?
Deschner beschreibt die Blutspur (Kriminalgeschichte) des Christentums. Ob säkulare Gesellschaften noch schlimmer waren oder nicht, ist nicht das Thema. Thema ist, wie sich eine "Organisation der Nächstenliebe" in den letzten 2000 Jahren verhalten hat.

Das Christentum ist theoretisch der friedliebendste, praktisch aber der blutrünstigste Glaubensverband der Weltgeschichte.
(Karlheinz Deschner, dt. Historiker, *1924, 'Die Kirche des Unheils')

Plädierte die unterdrückte Catholica mit Engelszungen für Religionsfreiheit, verlangte die siegende beinah augenblicklich die Ausrottung aller und jeder Konkurrenz. Noch im 4. Jahrhundert errichtete sie das Kreuz über Ruinen und Leichen.
(Karlheinz Deschner, dt. Historiker, *1924, 'Die Kirche des Unheils')

Man veranstaltet prunkvolle Autodafés, bei denen man, manchmal vor 200.000 Zuschauern, Menschen massenweise ermordet. Man steckt sie auf ihrem letzten Weg noch unter einen Narrenhut, zwickt sie mit glühenden Zangen, schlägt ihnen zuweilen die rechte Hand ab und singt dann, während sie, je nach Windrichtung, ersticken oder langsam verbrennen: 'Großer Gott, wir loben dich.'
(Karlheinz Deschner, dt. Kirchenkritiker, 'Die Kirche des Unheils')



closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Oder läßt du dir von deiner Frau vorlesen?
Geht nicht - sie ist Analpahbetin. - Ich habe sie damals als 2Jährige von einem Moslem abgekauft und ihr verboten, lesen und schreiben zu lernen. 8-)
Alter Macho. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#99 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » So 5. Mär 2017, 14:18

Helmuth hat geschrieben:Jetzt meine Frage an dich: Zu welcher Gruppe willst du einmal gehören? Zu der, die mit Jesus herrschen oder zu der, die von ihm erschlagen werden? Er bietet dir aber Rettung von deiner Verderbtheit an und starb deshalb für dich am Kreuz. Glaubst du allen ernstens, du wirst jemals ein gerechter Mensch ohne Vergebung deiner Sünden und ohne Gott? Du kannst nur dieser oder jener Gruppe einmal angehören, es gibt ohne Jesus keine Evolution zum Guten hin, das ist alles Humbug der Humanisten.
Das ist eine Suggestivfrage, denn sie lässt die Alternative nicht offen, dass nichts dergleichen geschehen wird.

Wenn ich nach den Evidenzen gehe, so ist der erste Tod endgültig und es gibt kein "letztes Gericht", was zu befürchten wäre.
Sollte ich mich irren, und doch eines Tages vor meinen Richter stehen, dann werde ich zu ihm mit den Worten von Bertrand Russell antworten, "Zu wenig Beweise, Herr" und auf seine sprichwörtliche Barmherzigkeit hoffen.

PS: Auf ARTE kommt heute Abend der Film "Die Zehn Gebote".
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#100 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » So 5. Mär 2017, 14:34

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Überhaupt... Kapitel 31 des 4.Buchs Mose ist eine Zusammenfassung der von Gott befohlenen Gräueltaten.
"Von Gott" kann
a) von Gott
b) vom Verfasser
c) von der handelnden Person
d) von Text-Abschriften
e) sogar in Einzelfällen vom Übersetzer sein.
Irrelevant, da die Bibel das von Gott inspirierte Wort ist bzw sein soll.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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