Homöopathie

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Pluto
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#551 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Mi 21. Aug 2013, 10:10

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Wir können nichts wahrnehmen was außerhalb unseres Universums ist.
Das stimmt. - Aber Gott kann sich im Dasein bemerkbar machen, was wir wahrnehmen können.
Nebenbei bemerkt:
Wir sind hier auf Gott zu sprechen gekommen, obwohl das Thema eigentlich Homöopathie ist...

Dabei gibt es erfahrungsgemäß folgendes Problem: Macht Gott sich naturalistisch bemerkbar, wird der der Naturalist sagen, dass das nichts mit Gott zu tun hätte. - Macht Gott sich geistig bemerkbar, wird der Naturalist sagen, dass sei Eigen-Phänomen des Gehirns.
Wenn Gott sich im Dasein bemerkbar macht, dann sollte das intersubjektiv feststellbar sein. Will heißen, Jeder sollte die genau gleiche Erfahrung mit Gott machen können. Es sollte nicht so sein, dass jeder sagt, er hätte eine völlig andere Wahrnehmung von Gott, sowie es hier Forum tagtäglich beobachtet werden kann.

Mit anderen Worten: Gott kann dem Dasein gegenüber machen, was er will, und er wird NICHT als Gott wahrgenommen, wenn er nicht vom Prinzip her erkannt wird.
Was er will ??
Wohl nicht ganz... So wie ich es gehört habe, hält er sich schon an die Naturgesetze. :P
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#552 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 21. Aug 2013, 11:26

Pluto hat geschrieben:Wir sind hier auf Gott zu sprechen gekommen, obwohl das Thema eigentlich Homöopathie ist...
Eigentlich sind wir auf das Thema gekommen, wie man mit naturalistisch nicht beweisbarer Wahrnehmung/Wirkung umgehen soll - das fängt bei Homöopathie an und hört bei Gott auf - wobei beides eigentlich nichts miteinander zu tun hat. Das eine ist meta-physisch in dem Sinne, dass es vollumfänglich eine Daseins-Größe ist, die jenseits (heutiger) naturwissenschaftlicher Wahrnehmung ist. - Das andere ist meta-physisch in dem Sinne, dass es von vorneherein KEINE Daseins-Größe ist und nur indirekt über seine Hineinwirkung ins Dasein wahrnehmbar wird. - Also zwei völlig verschiedene Dinge, die aber seitens der Naturwissenschaft gerne in einen Topf geworfen werden. - Du kannst den Thread ändern in "Was ist Wahrnehmung?" (o.ä).

Pluto hat geschrieben:Wenn Gott sich im Dasein bemerkbar macht, dann sollte das intersubjektiv feststellbar sein.
Eigentlich ist es das insofern, dass Gläubige einen relativ klaren Korridor ihrer Wahrnehmung benennen. Allerdings sind die Ränder unscharf, UND: Nicht jeder Gläubige glaubt dasselbe - also schon etwas schwierig.

Befrage mal getrennt Magdalena und meine Frau und Du wirst ein ziemlich kompaktes Bild bekommen - allerdings reicht das noch nicht für eine Messreihe. - Aber das müsste hinzukriegen sein.

Pluto hat geschrieben:So wie ich es gehört habe, hält er sich schon an die Naturgesetze.
Was dazu führt, dass es die Naturwissenschaft gegen die Existenz Gottes auslegt, weil man es ja mit Eigenmitteln auch auslegen kann. - Wie Gott es macht: den Naturwissenschaftlern wird es nicht recht sein.

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#553 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Mi 21. Aug 2013, 20:09

closs hat geschrieben: Eigentlich wollte ich Lamarck zustimmend durch eine Präzisierung beispringen ...
Ein tolles Vorhaben von einem notorischen Nebelkerzenwerfer! :lol:
Besonders Lamarck hat diese Hilfe nötig...
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#554 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 21. Aug 2013, 21:02

Zeus hat geschrieben:Besonders Lamarck hat diese Hilfe nötig...
Was sein System angeht, braucht er innerbetrieblich wahrhaftig keine Hilfe. Er darf es dann aber auch nicht verlassen - und diese Gefahr bestand durch seine Ausdrucksweise. Deshalb mein Versuch, ihn in sein System zurück-zu-präzisieren. - War halt ein Versuch. :engel:

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#555 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Mi 21. Aug 2013, 23:59

Zeus hat geschrieben:Besonders Lamarck hat diese Hilfe nötig...
closs hat geschrieben:Was sein System angeht, braucht er innerbetrieblich wahrhaftig keine Hilfe. Er darf es dann aber auch nicht verlassen
Diesen Rat solltest auch du dir zu Herzen nehmen. :mrgreen:
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#556 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 22. Aug 2013, 00:48

Zeus hat geschrieben:Diesen Rat solltest auch du dir zu Herzen nehmen.
Naturwissenschaftlern habe ich noch nie in ihr Handwerk reingeredet - das ist nicht mein Thema. - In der Regel ist es umgekehrt so, dass Naturwissenschaftler ihr System überschreiten, indem sie aus ihrem System heraus definieren, was außerhalb ihres Systems gefällig Realität zu sein hat und was nicht. Beispielsweise: Gott ist nicht Realität, da nicht messbar - oder so Zeugs.

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#557 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Do 22. Aug 2013, 01:13

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Diesen Rat solltest auch du dir zu Herzen nehmen.
Naturwissenschaftlern habe ich noch nie in ihr Handwerk reingeredet - das ist nicht mein Thema. - In der Regel ist es umgekehrt so, dass Naturwissenschaftler ihr System überschreiten, indem sie aus ihrem System heraus definieren, was außerhalb ihres Systems gefällig Realität zu sein hat und was nicht. Beispielsweise: Gott ist nicht Realität, da nicht messbar - oder so Zeugs.
Was meinst du zu "wissen" von der sogenannten ontologischen Differenz oder so Zeugs?
Du erinnerst mich immer mehr an den blinden Theologen, der die nicht existierende schwarze Katze im dunklen Raum meint gefunden zu haben.
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#558 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 22. Aug 2013, 07:29

Zeus hat geschrieben:Was meinst du zu "wissen" von der sogenannten ontologischen Differenz oder so Zeugs?
Da gibt es einiges Anspruchsvolles dazu in der Geistesgeschichte der letzten Minimum 2.500 Jahren. - Aber das ist nicht das Thema hier - es geht hier darum, dass die Naturwissenschaft gelegentlich dazu neigt, auf ziemlich nassforsche Art im doppelten Wortsinn ihre "Disziplin" zu verlassen.

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#559 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Do 22. Aug 2013, 21:04

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Was meinst DU zu "wissen" von der sogenannten ontologischen Differenz oder so Zeugs?
Da gibt es einiges Anspruchsvolles dazu in der Geistesgeschichte der letzten Minimum 2.500 Jahren. - Aber das ist nicht das Thema hier - es geht hier darum, dass die Naturwissenschaft gelegentlich dazu neigt, auf ziemlich nassforsche Art im doppelten Wortsinn ihre "Disziplin" zu verlassen.

Kannst du das etwas genauer erklären, werter Closs?
Ich denke mal, dass meine Frage sehr präzise war und durch dein Geschwurbel (sorry, ich meinte deine Andeutungen) nicht beantwortet wurde.
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#560 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 22. Aug 2013, 21:40

Zeus hat geschrieben:Kannst du das etwas genauer erklären
Es fällt mir wirklich schwer, langwierige Denkprozesse und Jahrtausende an Geistesgeschichte für Dich so aufzubereiten, dass es ankommt.

Ansätze zu dem, was dann später mal "ontologische Differenz" genannt hat, gibt es spätestens seit Plato mit seinem "Höhlengleichnis" - Du findest es in der Deutschen Mystik ohnehin - Du findest es bei Thomas von Aquin - Du findest es in der Monadologie bei Leibniz - Du findest es bei Kant, wenn er sinngemäß sagt, dass er die Vernunft zu ihrem Ende getrieben hätte, um Platz für den Glauben zu haben - die Hegelsche Dialektik basiert geradezu auf diesem Gedanken - und die meisten, die hier noch zu nennen wären, habe ich wahrscheinlich vergessen.

Allen ist gemeinsam, dass sie einen Wesensunterschied zwischen menschlicher Wahrnehmung und Realität erkennen - dass also immer eine Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität besteht. - Und dann kam halt irgendwann Heidegger und hat das systematisch sehr gut erklärt. - Aber der Grundgedanke ist überall derselbe. - Achso: Auch in der Bibel ist es ein Grundmotiv, weshalb man sich kein Bild von Gott machen soll - anders gesagt: Man soll Realität mit Wahrnehmung suchen, aber nicht durch Wahrnehmung ersetzen.

Käme jetzt ein Berufs-Philosoph hier auf das Forum, könnte er noch die (zum Teil wesentlichen) Unterschiede zwischen den Genannten ausführen. - Aber das macht keinen Sinn, bevor der Grundgedanke nicht durch ist.

Die Krankheit unserer Zeit ist, dass man zu meinen scheint, Wahrnehmung sei auf Augenhöhe mit der Realität, was zur Verhebung führt, dass der Mensch :lol: entscheiden zu können glaubt, festzulegen, was Realität sei oder nicht. - Der klassische Fall, dass der Schwanz mit dem Hund wackelt.

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