Solche Sätze "passieren" vor allem dann, wenn man logisch weiter denkt. Wenn es für deinen Gott gelten soll, dann gilt es für alle Götter, die sich Menschen jemals ausgedacht haben.closs hat geschrieben:Solche Sätze passieren, wenn man bis in die Knochen materialistisch verstrickt ist.sven23 hat geschrieben:Und die Fähigkeit, sich das Spaghettimonster auszudenken legt nahe, dass es das Spaghettimonster gibt.
In der Provinz hat sein Wirken wohl nicht weiter gestört. In Jerusalem aber hat er wohl den Unmut der Besatzungsmacht auf sich gezogen.closs hat geschrieben:Das ist richtig - sein Wirken war sehr lokal begrenzt.sven23 hat geschrieben:Und da sagt die Forschung zu Recht, dass der historische Jesus eher unspektakulär war und mit dem biblisch verklärten nicht viel zu tun hat.
Übrigens ist der genaue Grund für die Anklage nicht bekannt.
Vor allem kommt die neutestamentliche Forschung zu diesem Ergebnis.closs hat geschrieben:Auch das ist ein ideologisches Zusammenschustern. - Natürlich kann man bei entsprechenden weltanschaulichen Grundlagen zu diesem Ergebnis kommen.sven23 hat geschrieben: Ganz im Gegenteil fügt er sich nahtlos in die Glaubenspropagandaschriften aller Evangelienschreiber ein.
Nein, die gibt es nicht, das ist pure Ideologie meinerseits.closs hat geschrieben:Bei DIR ist er gescheitert. - Mich interessiert, ob es eine HKM-Stimme gibt, die Deiner Interpretation folgt.sven23 hat geschrieben:Zumindest ist der Versuch Halmans, das Gegenteil zu belegen, gescheitert.

Halman hat versucht, mit einem Link zu belegen, dass die Exegeten das Gegenteil dessen interpretieren, was in Röm 3,7-8 geschrieben steht. Wie so oft war das nicht der Fall. Zur Erinnerung ein Auszug aus dem Link:
"Beobachtungen: Die paulinischen theologischen Aussagen geben anscheinend zu Lästerungen der Gegner Anlass. So behaupten „gewisse Leute“, dass Paulus - er spricht hier von sich in der Wir-Form - mit seiner Gnadenlehre geradezu dazu auffordere, das Böse zu tun, weil dadurch Gottes Gnade besonders deutlich hervortrete und Gott auf diese Weise verherrlicht werde. Diese Behauptung führt die paulinische Theologie ad absurdum. Hier endet die V. 5-8 umfassende fiktive Diskussion mit den Kritikern. Der letzte Einwand ist aus Sicht des Apostels dermaßen abwegig, dass er nicht mehr dagegen argumentiert, sondern nur noch auf das Gerichtsurteil Gottes über die Lästerer verweist. Dabei erscheint das Gerichtsurteil als gegenwärtig, als schon feststehend. Paulus bezeichnet es als rechtens. Da er insbesondere die Lästerung als schwerwiegende Verfehlung betrachtet, dürfte es sich bei dem rechten Gerichtsurteil über die Lästerer um eine Verurteilung handeln. Wer Gott verspottet, kann nicht auf Gnade hoffen."
Darauf schrieb ich:
Auch hier rate ich zu genauem Lesen. Es wird nirgendwo gesagt, dass der Lügner, der zur Verherrlichung Gottes lügt, verdammt werden soll, sondern diejenigen, die ihn (Paulus) deshalb verlästern.
Wie ich schon closs schrieb, ist sich Paulus wie ein mittelalterlicher Inquisitor keiner Schuld bewußt. Kann denn Lüge Sünde sein? In seinen Augen nicht, wenn sie der Verherrlichung Gottes dient. Ebenso empfand ein Inquisitor sein Handeln nicht als Sünde, sondern im Gegenteil als ein Werk, das der Erhaltung des "wahren" Glaubens und letzlich der Verherrlichung Gottes dient.
Und wie schon oft gesagt: Man soll nicht so tun, als würde eine Lüge bei Paulus völlig aus dem biblischen Rahmen fallen. Im Gegenteil ist hier frommes Schummeln zur Ehre Gottes an der Tagesordnung.
Paulus sagt, dass jeder Mensch ein Lügner ist. Folgerichtig ist auch er ein Lügner. Seine Lüge ist aber keine Sünde, weil sie der Verherrlichung Gottes dient. Wer ihn deshalb verlästert, soll verdammt sein.
Das tut die Forschung. Aus wissenschaftlicher Sicht hatte Jesus unter Bezugnahme der Textquellen eine Naherwartung. Punkt.closs hat geschrieben:Und dann kommt halt Entsprechendes raus. - Weißt Du: Wenn man sich zu seinen weltanschaulichen Grundlagen bekennen würde und sagen würde "Aus meiner Sicht interpretiere ich SO", hätte ich doch Respekt. - Aber man verliert jeglichen Respekt, wenn ideologisches Denken als Wissenschaft verkauft wird. - Das gilt auch für Metzinger.sven23 hat geschrieben:Da muss überhaupt nichts erweitert werden
Gerade bei geistigen Fragen, denn diese gehören auch zum Glaubensbild des historischen Jesus. Und das geht eben nur historisch-kritisch.closs hat geschrieben:Objektiv ist das falsch. - Es gibt nicht EINEN Rahmen, um an die Wirklichkeit Jesu heranzukommen. - Die HKM ist Mittel der Wahl bei historisch-technischen Fragen, aber nicht bei geistigen Fragen zu Jesus.sven23 hat geschrieben:Der Rahmen ist die historisch-kritische Methode.
Was willst du hier mit Bibelhermeneutikern anfangen, die meinen, die Intention des Autors besser zu verstehen als der Autor selbst?
