Dann dürfte sie gar keine Aussagen über den Ursprung des Menschen machen! Und eigentlich nur sagen: wir wissen, dass Lebewesen variieren können, Mutation und Selektion können Anpassungen an veränderte Lebensedingungen bewirken - aber der Ursprung des Menschen ist keine wissenschaftliche sondern eine weltanschauliche Frage. Denn das ist alles, was die ET wirklich experimentell belegen kann.closs hat geschrieben: WENN Wissenschaft ihre Aufgabenstellungen auf die Ursprungsfrage ausweitet, ist es keine Wissenschaft mehr.
Vielmehr wird jedoch eindeutig ein rein naturalistisches Bild gezeichnet, jegliche Teleologie ist explizit laut Theorie ausgeschlossen, der Mensch ist das Ergebnis geist- und planloser Zufallsprozesse. Es liegt also eine Weltanschauung zugrunde und ich wiederhole: in der Ursprungsfrage ist das unvermeidlich!
Und deshalb kann man genauso den Versuch zu unternehmen, die Daten auch im Sinne einer anfänglichen Schöpfung zu interpretieren.
Dann ist die Ursprungsfrage für die Wissenschaft tabu, ohne Interpretation geht da nix.closs hat geschrieben: …meine Empfehlung: Erst gar nicht mit Interpretationen anfangen - dafür sind andere Disziplinen da.
Eben nicht! Selbst Dawkins sagt hier: "We don't know". Und wenn Gott das Leben tatsächlich am Anfang erschaffen hat, dann sind diese Probleme beim Versuch einer rein naturalistischen Erklärung auch zu erwarten.closs hat geschrieben:Die Wissenschaft kann zeigen, wie Leben biologisch entsteht…
Und du meinst, wenn die Wissenschaft "vorrechnet", dass die Entstehung von Universum und Mensch ohne Gott vorstellbar ist, sei das ein weltanschauungsfreier Vorgang?closs hat geschrieben:…oder den Urknall analysieren. - Sie kann auch vorrechnen, dass die Entstehung von Universum und Mensch ohne Gott vorstellbar sind.
Du hattest auf diese meine Aussage ja bereits geantwortet. Ja, das hat Pluto sich mal gemerktcloss hat geschrieben:Da wäre ich anderer Meinung. - Roland: Hat Pluto Dich richtig verstanden?Pluto hat geschrieben:Roland meint, theistische Evolution würde das "Evangelium von Jesus Christus pulverisieren".

(Vorgestern um 19:50h hat er mich dagegen zum gefühlten 27. Mal gefragt, wer Gott erschaffen habe… )
Ich schrieb gestern:
Roland hat geschrieben: Ein Gott, der den Menschen nach darwinistischen Prinzipien erschaffen haben soll, widerspricht mE allem, was die Bibel über Gott aussagt.
Warum ist der Mensch verloren und braucht einen Retter? Weil ihn eine von Gott selbst gelenkte Evolution im Kampf ums Dasein dazu gemacht hat? Nein, sondern weil er als herrliches Geschöpf Gottes durch seine Abkehr von seinem Schöpfer seinen ursprünglichen Stand verloren hat. Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum Jesus Mensch wurde und sich für uns am Kreuz geopfert hat. "Schöpfung durch Evolution" pulverisiert mE das Evangelium von Jesus Christus.
Du darauf:
Das bedeutet dann aber, dass zuvor (als Gottes Schöpfungshandeln!) ein darwinistischer Verdrängungswettbewerb stattgefunden hat, in welchem das jeweils Schwächere zugrunde ging und der Mensch sich gegenüber anderen Primatengruppen im Überlebenskampf durchgesetzt hat. Und dann hat Gott irgendeinem Homo Habilis die Gottesebenbildlichkeit eingehaucht in der Hoffnung ein Gegenüber in ihm zu finden…? Hm.closs hat geschrieben:Richtig - aber der Zeitpunkt, an dem sich der Mensch "abkehren" kann, gibt es doch auch in der Evolution. - Denn sobald das Leben soweit entwickelt ist, dass es geistiges Bewusstsein abbilden kann ("und ihre Augen klärten sich"), stehen wir genau da, wo die Genesis einsteigt.Roland hat geschrieben:Nein, sondern weil er als herrliches Geschöpf Gottes durch seine Abkehr von seinem Schöpfer seinen ursprünglichen Stand verloren hat.
Und später, durch Mose, hat Gott ihm dann all das wieder verboten, wodurch er ihn selbst evolutionär erschaffen hat: Nicht mehr töten, nicht mehr begehren des Nächsten Weib, nicht mehr stehlen usw.
Ist das nicht eine widersprüchliche Moral beim Schöpfer?
Also ein Gott, der durch Evolution schafft, ist nicht nur einer, der Leid und Tod als Schöpfungsprinzip verwendet, der nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum" arbeitet und zwar mit sehr niedriger Trefferquote - sondern auch einer, der danach seine Ethik ändert. Heißt es nicht in Jakobus 1, 17, dass bei Gott "keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis" ?
Außerdem: hat Gott diese Art der Schöpfung wirklich nötig? Jesus hat gezeigt, dass er mit einem Satz aus einer in Verwesung befindlichen Leiche Leben erschaffen kann: "Jesus rief mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!"Johannes 11, 43.
Glaubst du das noch, oder relativierst du es schon?
Das ist in meinen Augen ein schwaches Argument, dass die Kirche es momentan anders sieht…closs hat geschrieben:Keine Angst - das ist nicht so. - Dann würde ja die RKK das Evangelium pulverisieren. - Es ist rein sachlich nicht nötig, diese Befürchtung zu haben.Roland hat geschrieben: "Schöpfung durch Evolution" pulverisiert mE das Evangelium von Jesus Christus.
Auch Kirchen können irren, wie uns im 500. Jahr nach dem Thesenanschlag wieder vor Augen geführt wird.
Und stattdessen an die finale Nichtigkeit der menschlichen Existenz zu glauben…Münek hat geschrieben:Es ist Dein gutes Recht, an die Existenz eines liebevollen Weltenschöpfers zu glauben - auch daran, dass diese göttliche Allmacht den Menschen alle nötigen Informationen durch biblische Offenbarungen übermittelt hat.Es gibt indes vorzeigbare Gründe, Deine Glaubensannahmen NICHT zu übernehmen.
Vorzeigbar mögen solche Gründe vielleicht sein, aber sind sie auch vernünftig?
Indem die ET für die Entstehung des Menschen und der Vielfalt des Lebens jegliche Teleologie, jede Zukunftsorientiertheit, jeden Plan der dahintersteht, von vorn herein ausschließt, schließt sie in der Frage nach unserem Ursprung dezidiert einen Schöpfer aus.Münek hat geschrieben: Ich kenne keine Wissenschaft, die sich mit der Existenz des biblischen Gottes beschäftigt und darüber dezidierte Aussagen trifft.
In der Frage nach unserem Ursprung glauben wir ALLE. Und Gott kann man natürlich nicht beweisen. Aber es existieren ganz sicher belastbare Daten. Sowohl für die Existenz eines Schöpfers und seiner Offenbarung in der historischen Gestalt Jesus Christus, als auch inform von wissenschaftlich beschreibbaren Design-Indizien. Aber du hast Recht, letztlich müssen wir alle etwas glauben und müssen wählen, was uns am plausibelsten erscheint.Münek hat geschrieben: Du sprichst richtigerweise im Konjunktiv. Ob und dass ein allmächtiges transzendentes Geistwesen das Universum geschaffen hat, kann niemand wissen - auch Du nicht. Du glaubst das nur - aber glauben kann man (an) alles. Belastbare Daten, die von der Naturwissenschaft in Deinem Sinne interpretiert werden könnten, existieren erkennbar NICHT.
Kann sein, dass heutzutage die Sinnfage gar nicht mehr hoch im Kurs steht. Reicht es nicht einfach, Pizza zu ordern, sich im Nacken zu kratzen und auf die Sportschau zu warten?Janina hat geschrieben:Ich vermute eher, dass diese Fragen nur Verirrungen der eigentlich existenziellen Fragen sind: Wie kriege ich den Nachwuchs groß, wo bekomme ich was zu essen und zu vögeln her, und was kommt heute in der Glotze.Roland hat geschrieben:Die Existenz der Welt und unser selbst, schreit förmlich nach einer Antwort auf diese Fragen. Warum existieren wir, wo kommen wir her, was ist der Sinn des Ganzen.
Da kommt mir ein irritierender Gedanke: Vielleicht entwickeln wir uns ja gerade evolutionär zum Affen zurück??
