seeadler hat geschrieben:Also, um auf unser Missverständnis näher einzugehen, lieber Agent Scullie, möchte ich noch einmal gerade jenes Schaubild aus meinen Verlinkungen etwas näher betrachten:
Denn es ist ja genau das, was du mir vorzuwerfen versuchst, obwohl ich es bereits mehrfach richtig zu stellen versucht habe. Denn du meinst, die Bewegung eines Planeten um die Sonne hätte nichts mit irgend einer "Wellenbewegung" zu tun
Man kann den Planeten quantenmechanisch beschreiben, dann hat er eine Wellenfunktion, und die Bewegung des Planeten auf einer Bahn entspricht dann einem scharf auf die Bahn lokalisierten Wellenpaket. Allerdings sind die Schwingungen, aus denen sich das entsprechende Wellenphänomen konstituiert, nämlich die Schwingungen der Werte der Wellenfunktion an den verschiedenen Punkten im Raum etwas ganz anderes als diejenige (schon klassisch gegebene) Schwingung, die durch den Umlauf des Planeten um die Sonne gegeben ist. Betrachtet man den Umlauf des Planeten um die Sonne als Schwingung, so gibt es dazu tatsächlich keine Wellenausbreitung, weil es keine Kette von Planeten gibt.
seeadler hat geschrieben:um klar zu machen, dass sich die Existenz einer "Wellenbewegung" versus der Existenz einer "Materie", = eines Teilchens, quasi ausschließt.
Ich habe nichts davon geschrieben, dass sich die Existenz einer Wellenbewegung und die Existenz von Materie ausschließen würden. Ich habe betont, dass wenn man ein Teilchen oder einen Körper quantenmechanisch betrachtet und ihm eine Wellenfunktion zuschreibt, die Schwingungen der Wellenfunktionswerte, die die resultierende Wellenbewegung ausmachen, etwas ganz anderes sind als eine eventuelle mechanische Schwingung (z.B. Kreisschwingung eines Planeten durch seinen Umlauf um die Sonne), die sich schon klassisch durch seine Bahnbewegung ergibt.
seeadler hat geschrieben:Andererseits hast du selbst schon geschrieben, dass man damit eigentlich keine Probleme hat, den scheinbar widersprüchlichen Dualismus, von Welle und Teilchen gleichzeitig gelten zu lassen.
In der Quantenmechanik kann man Teilchen durch Wellenfunktionen beschreiben. Die Wellenfunktion eines Teilchens ist aber etwas völlig anderes als ein Wellenphänomen, das sich, wenn das Teilchen klassisch betrachtet eine periodische Bahnbewegung vollführt, aus dieser periodischen Bahnbewegung abgeleitet werden könnte. Es gibt halt unterschiedliche Arten von Wellen, die muss man schon noch auseinanderhalten.
Man kann sich das z.B. darüber klarmachen, dass es auch Teilchen gibt, für die bei klassischer Betrachtung keine periodische Bahnbewegung, also keine mechanische Schwingung herauskommt, z.B. im Doppespaltexperiment. Quantenmechanisch ist deren Wellenfunktion trotzdem wellenartig, und diese Wellenartigkeit kann auch mit Schwingungen der Wellenfunktionswerte in Verbindung gebracht werden.
seeadler hat geschrieben: Du machst dies ja bei der Betrachtung von ARt und RT sowie der newtonschen Mechanik genauso, du jonglierst hier nach belieben zwischen den Fronten
Nein, tue ich nicht. Vielleicht mag dir das so erscheinen, was vielleicht auch daran liegt, dass du selbst die immer ohne jegliche Konsistenz durcheinandermixt.
seeadler hat geschrieben:ohne sie wirklich miteinander im Einklang bringen zu wollen.
Da brauche ich auch nichts in Einklang bringen wollen, da da schon alles im Einklang ist: es gibt die ART, die hat u.a. einen SRT-Grenzfall (schwache Gravitationsfelder oder lokale Skalen) und einen Newtonschen Grenzfall (schwache Gravitationsfelder, aber nicht ganz so schwach wie im SRT-Grenzfall, und alle Geschwindigkeiten << c).
Was du hier als "in Einklang bringen" titulierst, heißt in Wahrheit, dass du die drei nach Belieben durcheinander wirfst - z.B. außerhalb des SRT-Grenzfalls von Bezugssystemen sprechen willst oder außerhalb des Newtonschen Grenzfalls gravitative potentielle Energien betrachten willst - und das hat rein gar nichts mit in Einklang bringen zu tun, sondern ist einfach nur logisch in sich widersprüchliches sinnleres Gefasel.
seeadler hat geschrieben:Und ausgerechnet bei meinem gezeichneten Bild mit der Erde hast du ein Problem?!
Das hast du richtig erkannt. Weil dein Bild durch seine offensichtliche Unvereinbarkeit mit der Anschauung noch viel absurder ist als deine sonstigen Ideen.
seeadler hat geschrieben:Wenn sich das Elektron als Wolke um den Atomkern formiert und damit die 1s - Konfiguration darstellt, ähnlich einer Kugelgalaxie hast du auch kein Problem, jenes Wellenbild, welches davon ausgeht aufrecht zu erhalten
Wenn du mir jetzt erzählen würdest, das Elektron würde sich zugleich auf einer scharfen Bahn um den Atomkern bewegen, und diese Bahnbewegung sei ein mechanischen Schwingung, und diese Schwingung würde das Wellenphänomen hervorbringen, das durch die Elektronenwolke um den Atomkern realisiert ist - dann hätte ich damit allerdings ein Problem!
seeadler hat geschrieben:weil du davon ausgehst, dass sich hier die Welle brav, wie es sein muss, sich vom Atomkern nach außen ausbreitet nach allen Seiten usw... Und innerhalb jener Wellenfront verteilt sich gleichmäßig das Elektron als Elektronenwolke.
Das heißt, wenn die Erde wie in diesem 1s Modell sich um die gesamte Sonne ausdehnt, also eine Wolke bildet
Dann würde das in offensichtlichem Widerspruch dazu stehen, dass die Erde eine scharf definierte Bahn hat, und durch ihre Bewegung auf dieser Bahn eine mechanische Kreisschwingung um die Sonne herum vollführt. Und auf gar keinen Fall könnte das durch die 1s-Wellenfunktion definierte Wellenphänomen auf diese Kreisschwingung zurückgeführt werden.
seeadler hat geschrieben:so wie die "Oortsche Wolke" oder die schon etwas mehr abgeflachten Meteoritengürtel und der Kuipergürtel, dann würdest du dies mit entsprechenden Einschränkungen stehen und gelten lassen....
Eine der "Einschränkungen" wäre, dass das offensichtlich der Beobachtung widerspricht.
seeadler hat geschrieben:aber die Erde als kompakten Körper.... das geht deiner Meinung nach gar nicht?!
Natürlich geht das meiner Meinung nach. Allerdings bringt die mechanische Schwingung dieses kompakten Körpers, die durch dessen Umlauf um die Sonne auf seiner scharf definierten Bahn gegeben ist, keine Wellenausbreitung hervor. Es gibt eine Wellenausbreitung durch die Wellenfunktion des Körpers, die scharf auf seine Bahn lokalisiert ist, jedoch sind die Schwingungen, mit denen diese Wellenausbreitung verknüpft sind, die der Werte der Wellenfunktion entlang der Bahn, und haben nichts mit der mechanischen Schwingung zu tun, die durch den Umlauf um die Sonne gegeben ist.
seeadler hat geschrieben:Wir hatten zuvor die Diskussion von Photonen, wie man sich diese vorstellen könnte, und ich habe dir mein Bild von den kugelsymetrischen Hyperschalen vorgestellt, die sich in etwas gleich wie eine Wellenlänge voneinander abgrenzen, wobei du wieder penetrant dies zwar nicht bestätigst, sondern darauf hinweist, dass es auch halbe und dreiviertel und so weiter Phasen gibt, somit jene Wellenlänge nur eingegrenzt zutreffen könnte. Auch hier hattest du also, wie so deine Art, sofort etwas auszusetzen, statt dies erst einmal als Modell grundsätzlich stehen zu lassen, damit wir uns um das eigentliche Kernproblem dabei kümmern könnten.
Wenn wir darüber diskutieren wollen, wie man sich Photonen vorstellen kann, dann sollte der erste Schritt darin bestehen, das gängige, aus der QFT folgende Modell zu diskutieren.