Das sehe ich ganz genauso.closs hat geschrieben: Man begründet es methodisch, verkennt aber, dass "methodisch" lediglich eine wissenschaftliche Perspektiven-Größe ist, aber keine ontologische Größe. - Da man es verkennt, versteht man die wissenschaftlich-kritisch-rationale Methodik als setzungsfreie Weltanschauung. - Da man logischerweise keine andere Weltanschauung finden kann, die ebenfalls setzungsfrei ist (weil es keine gibt), meint man, man gehe den intellektuellen und geistigen Königsweg. - Warum dann noch Alternativen? - Warum dann noch Einlassen auf etwas anderes?
Im Sinne des Threads führt dies dahin, dass man im Sinne seiner Ideologie (was es von außen betrachtet IST) sagen kann, dass der Mensch ein rein biologisch begründetes Wesen ist - denn man kann in der Tat den biologischen Werdegang des Menschen naturwissenschaftlich nachvollziehen. - Und so kreiselt man in seinem selbst-gemachten Karussell.
Aus MEINER Sicht ist diese heute vorherrschende Weltanschauung/Ideologie ein geistesgeschichtler Rückgang ohnegleichen, über den in den Geschichtsbüchern in 1000 Jahren geschrieben werden wird - etwa wie der Übergang des höch-römischen Reiches in das frühe Mittelalter. - Aber das wird heute nicht verstanden.
Hier würde ich einwenden, dass man auch innerhalb der Naturwissenschaft natürlich zu anderen Ergebnissen gelangt, wenn man eine andere Grundannahme trifft. Deshalb muss die Auseinandersetzung auch innerhalb derselben stattfinden. Ohne etwa die ET abschaffen zu wollen oder "die Wissenschaft zerstören zu wollen", wie z.B. ThomasM manchmal mutmaßt, sondern als alternativen Ansatz, ganz im Sinne von Paul Feyerabends "anything goes". Theorienpluralismus fördert den Erkenntnisfortschritt!closs hat geschrieben:Das ist immer gut - denn steter Tropfen kann ja doch mal den Stein höhlen. - Allerdings warne ich davor, eine Auseinandersetzung INNERHALB der Naturwissenschaft zu suchen. - Dort hat eine geistige Begründung nichts zu suchen.Roland hat geschrieben: Um so wichtiger ist es vielleicht, es zu thematisieren und auf die Argumente, die dagegen vorgebracht werden zu antworten.
Diejenigen Bakterien, die es nun können, sind aber nicht "ganz neu entstanden" wie du schreibst.Pluto hat geschrieben:Normale Mikroorganismen sind nicht in der Lage die Nebenprodukte der Polyamid-6-Produktion abzubauen. Sie können im Wesentlichen nur peptidische Bindungen von α-Aminosäuren mit Hilfe von Peptidasen spalten. Amidbindungen in ε-Position sind erst seit den Versuchen von Schlack, bzw. beim Polyamid 6.6 seit dem 28. Februar 1935 durch Wallace Hume Carothers bekannt.Roland hat geschrieben:Das ist falsch. Vorhandene Bakterien lernten, als einen Optimierungsvorgang auf der Basis bereits vorhandener komplexer Stoffwechselwege, auch das Nylon-6-Polymer zusätzlich zu hydrolysiert. Es ist kein neues Bakterium entstanden.Pluto hat geschrieben:Es gibt Nylonfasern seit etwa 80 Jahren, und es entstanden ganz neue Bakterien die sich davon ernähren.
[Quelle: Wikipedia]
Im Grunde ist das Ganze sowas wie eine "Schnabellängenänderung" auf bakterieller Ebene, die eine neue Nahrungsquelle erschließt. Fällt unter Variation.
Jeder Züchter kennt diese Grenzen und es ist darüber hinaus in riesigen Mutationsversuchen immer wieder gezeigt worden. Einzig verschiedene Bakterien, die durch kleine Änderungen neue Nahrungsquellen erschließen konnten, werden als Ergebnis angeführt. Die Flexibilität der Natur erlaubt diese Art von Veränderungen, das sind keine Beispiele für Makroevolution.Pluto hat geschrieben:Warum sollte man das tun?Roland hat geschrieben:Ersetze "wir wissen" durch "wir hoffen", dann wird 'n Schuh draus!Pluto hat geschrieben:Wir wissen, dass
(a) Neuerungen durch genetische Veränderung entstehen
(b) Positive Neuerungen zur Weitergabe an nachfolgende Generationen selektiert und im Gen-Pool fixiert werden
(c) es keinerlei Barrieren gibt, die die die fortlaufende Veränderung aufhalten können. D.h. Aus Mikroevolution entsteht Makroevolution.
Insbesondere was (c) angeht.
Selbst wenn du sie nicht magst, sind alle drei, fundierte Erkenntnisse der Biologie. Was (c) angeht, liegt es an dir dem Behaupter, zu zeigen, dass Barrieren existieren.