Alles Teufelszeug? V

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sven23
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#641 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von sven23 » Sa 11. Feb 2017, 12:43

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es gibt ja auch Leute, die keine Emphatiekrüppel sind und einen grausamen Gott nicht so toll finden.
Wenn es das ist. - Das findet keiner gut. - Aber man kann es verstehen - oder eben nicht.
Wer versteht denn einen grausamen Gott?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Doch, das ist die Regel, wie man auch hier sehr schön sehen kann.
Was die geistige Potenz der Wissenschaft aussieht, sollte man zurückhaltende Erwartungen haben.
Hochmut kommt vor dem Fall.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Damit hat er sich selbst keinen Gefallen getan, sondern sich eher blamiert.
Aber nur in den Augen von Tieffliegern.
Auch das klingt wieder sehr überheblich. Die in der Forschung arbeitenden Theologen als Tiefflieger zu diffarmieren ist schon gelinde gesagt eine Unverschämtheit.

closs hat geschrieben: Sein "christlicher Glaubensentscheid" ist Voraus-Setzung für sein Forschen - so wie "methodischer Glaubensentscheid" Voraus-Setzung für das Forschen der HKM ist. - Entweder-oder macht hier keinen Sinn.
Ratzinger "Forschung" beschränkt sich halt im Wälzen von Zirkelschlüssen. Das hat mit Forschung und Wissenschaft nichts zu tun. Das weiß er auch, deshalb sein Aufruf zum Glaubensentscheid.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die Forschung ist nicht zum Afterdienst an der Kirche verpflichtet.
Sowieso nicht. - Das ist nicht das Problem. - Was glaubst Du, warum bspw. innerhalb der RKK so viele wissenschaftliche Diskussionen gibt?
Die katholische Kirche ist da noch lange nicht so weit wie die forschenden Theologen der evangelischen Kirche. Die Glaubensdogmatiker der RKK sind so was wie die peinliche Verwandtschaft der forschenden Evangelen. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Bei linientreuer Wissenschaft steht das Ergebnis schon vorher fest, weshalb es also keine Wissenschaft sein kann, weil die Ergebnisoffenheit fehlt.
Du machst Dir was vor: JEDES System, ob kanonisch oder historisch-kritisch, präjudiziert mit seinen jeweiligen Setzungen - nur dass der Ergebnis-Korridor in beiden Fällen unterschiedlich ist.
Der Unterschied ist der, dass man mit einer wissenschaftlichen Methode auch zu wissenschafltich belastbaren Ergebnissen kommt. Glaubensdogmatiker erschaffen sich ihre eigene postfaktische Welt.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Dumme ist nur, dass sich die sog. Heilsgeschichte als Unheilsgeschichte entpuppte
Da unterliegst Du einem grundsätzlichen Missverständnis.
Dass die letzten 2000 Jahre Kirchengeschichte eine Geschichte des Unheils war, sollte inzwischen bekannt sein. Gerade die Juden durften in besonderer Weise vom Unheil profitieren. Der Jude Jesus würde sich im Grab umdrehen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Römer 8,2 ändert nichts an Römer 3,7.
Röm 3,7 interpretierst Du diametral falsch - es steht exakt das Gegenteil dort. - Jetzt müsstest Du nur noch einen renommierten Wissenschaftler nennen, der Deine Interpretation teilt. - Kennst Du einen?
Warum benötigst du immer dann einen "renommierten Wissenschaftler", wenn es für deine Argumentation eng wird? Bist du nicht in der Lage, als jemand, der angeblich mal Texte historisch-kritisch untersucht hat, einen einfachen Satz zu verstehen?

"Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wurde zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden?"

Wenn ein renommierter Wissenschaftler wie Gerd Theißen schreibt,

„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“

weißt du natürlich ganz genau, dass der renommierte Wissenschaftler ein geistiger Tiefflieger ist, der keine Ahnung hat. So bastelt man sich halt seine alternativen Fakten in einer postfaktischen Welt zusammen. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Selbst Ratzinger hat das erkannt, indem er in den Evangelien nichts von Mythen und Chiffren wissen will, sondern echtes historisches Geschehen.
Das ist kein Entweder-Oder. - Ratzinger besteht (zu Recht) darauf, dass der Geist in Jesus irdische Wirklichkeit geworden ist ("Historie") - gleichzeitig weiß er ebenfalls, dass die Genesis eine Chiffre/ein Mythos ist für geistige Grundaussage - also KEINE Historie ist (sonst könnte er nicht gleichzeitig die Evolutionstheorie anerkennen).
Was hat das mit der Evolutionstheorie zu tun? So doof ist selbst ein Ratzinger nicht, dass er die ET leugnen würden. Hier geht es um die neutestamentliche Forschung, in die er eingreifen will, ohne wissenschaftliche Begründungen vorlegen zu können. Deshalb sein Ausweichen auf den Glaubensentscheid. Was anderes bleibt ihm gar nicht übrig.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Dumme ist nur, dass die Forschung so ziemlich das Gegenteil zu Tage gebracht hat.
Wenn man auf Basis solcher falscher Grundannahmen agiert, erbringt man das Gegenteil seiner unterstellten Denkfehler. - Ist das "Wissenschaft"?
Dazu müßte man erst mal belegen, dass diese Grundannahmen falsch sind. Das kannst weder du, noch Ratzinger oder seine Gesellen. Deshalb müssen sie regelmäßig den Schwanz einziehen, wenn es um die harten Fakten geht. Der Glaubensentscheid ist die letzte Ausfahrt.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Welche konkreten Beispiele?
Kreationismus auf der einen Seite/spät-aufgeklärte Theologie auf der anderen Seite.
Dieser Kreationismus war aber 2000 Jahre lang der unumstößliche Status quo der Kirche. Dass die Kirche auf einen 2000 jährigen Aberglauben zurückblicken kann, ist ja auch nichts neues, aber schlimm genug. Noch schlimmer wäre es allerdings, wenn man wieder in die dunkle Zeit zurückfallen würde. Deshalb ist Wachsamkeit angesagt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#642 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Sa 11. Feb 2017, 15:58

sven23 hat geschrieben:Wer versteht denn einen grausamen Gott?
Jemand, der um die Basis der Genesis weiß, weiß auch um die Rolle des Leids. - Auf dieser Grundlage (und nicht ohne diese Grundlage) kann man dann fragen: Welche Rolle spielt Gott beim Leid? - Die Antwort wird nicht in einem Satz möglich sein - mit irgendwelchen knallenden Zitaten ist es hier nicht getan.

sven23 hat geschrieben:Hochmut kommt vor dem Fall.
Das denke ich auch.

sven23 hat geschrieben:Die in der Forschung arbeitenden Theologen als Tiefflieger zu diffarmieren ist schon gelinde gesagt eine Unverschämtheit.
Das ist nicht intellektuell ("Gehirn"), sondern geistig gemeint. - Ja, da gibt es auch unter renommierten Wissenschaftlern eine ganze Menge.

sven23 hat geschrieben:Ratzinger "Forschung" beschränkt sich halt im Wälzen von Zirkelschlüssen.
Das tut die HKM doch auch, wenn man schon grundsätzlich denkt. - Gleiches Maß für alle.

sven23 hat geschrieben:Die katholische Kirche ist da noch lange nicht so weit wie die forschenden Theologen der evangelischen Kirche.
Wenn Du damit meinst, dass säkulares Forschen in geistigen Bereichen ein Fortschritt ist, bist Du schief gewickelt.

sven23 hat geschrieben:Glaubensdogmatiker erschaffen sich ihre eigene postfaktische Welt.
Auch das gilt für die HKm genauso. - Wenn jemand unter faktischem (statt unter methodischem) Anspruch meint, Jesus habe eine Naherwartung gehabt, ist das mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls postfaktisch. - Sagt er es unter methodischem Anspruch, hat er recht.

sven23 hat geschrieben:Dass die letzten 2000 Jahre Kirchengeschichte eine Geschichte des Unheils war, sollte inzwischen bekannt sein.
Richtig - und wer die Bibel geistig verstanden hat, weiß, dass es gar nicht anders sein kann.

sven23 hat geschrieben:Warum benötigst du immer dann einen "renommierten Wissenschaftler", wenn es für deine Argumentation eng wird?
Jetzt drehst Du aber was (erneut) komplett um - ich kann Dir die Grundlagen der Bibel ohne wissenschaftliches Zitat erklären. - Nein - hier geht es darum, dass DU einen wissenschaftlichen Testimonial benennst, der Deine Interpretation von Röm. 3,7 teilt. - Ich würde mich auf etwas eigenützige Art darüber freuen, weil dies eine Steilvorlage par excellence für andere Gelegenheiten wäre.

sven23 hat geschrieben: Bist du nicht in der Lage, als jemand, der angeblich mal Texte historisch-kritisch untersucht hat, einen einfachen Satz zu verstehen?

"Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wurde zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden?"
WEIL ich ihn verstehe, bin ich schockiert. - Lies doch einfach nochmal die Stelle ab 3,4 - und kleiner Tipp: In 3,8 heisst es sinngemäß, dass diejenigen, die meinen, wir würden so denken, uns zurecht verdammen.

Und jetzt kommt mein Punkt: Gäbe es irgendeinen renommierten HKM-ler, der so interpretieren würde wie Du (UND würde diesem innerhalb der HKM nicht widersprochen werden), wäre dies geradezu ein Sargnagel für die geistige (eigentlich auch dialektische) Kompetenz der HKM.

sven23 hat geschrieben:So bastelt man sich halt seine alternativen Fakten in einer postfaktischen Welt zusammen.
Auch hier: Das trifft mehr auf eine Wissenschaft zu, die wissenschaftlich nachweisen kann,
a) dass eine Schachtel Zigaretten zur Abdeckung aller volkswirtschaftlichen Raucherschäden 40 bzw 4 Euro kosten müsste.
b) dass 0,5 bze. 38 % aller inländischen Moslems extremistisch sind.

Alles "Fakten" - die 4 wie 40 Euro genauso wie die 0,5 und 38%. - Und dann kommen die Trumpisten und sagen: "Das können wir auch - dazu brauchen wir keine Wissenschaft". - Ist Dir eigentlich klar, dass der Trumpismus die unmittelbare Folge eines geistlos überhöhten kritischen Rationalismus ist?

In der Theologie ist es dasselbe: Da mag jetzt jemand herkommen und behaupten, dass Röm. 3,7 so "wissenschaftlich" zu interpretieren ist, wie Du es machst - obwohl exakt das Gegenteil dasteht. - Und da kommt halt irgendwann die spirituell orientierte Theologie und sagt: "Macht Euren Zirkus woanders".

sven23 hat geschrieben: Hier geht es um die neutestamentliche Forschung, in die er eingreifen will, ohne wissenschaftliche Begründungen vorlegen zu können. Deshalb sein Ausweichen auf den Glaubensentscheid.
Er "weicht nicht aus", weil seine Grundlage eine andere ist - er will integrieren, was aber nicht zu gehen scheint. - Seine Grundlage ("Setzung"/"Glaubensentscheid") ist eine andere als die der säkularen Wissenschafts-Anwender, die andere Grundlagen ("Setzung"/"Glaubensentscheid") haben.

Das Problem: Man weigert sich offenbar, über den Tellerrand des eigenen methodischen Arbeitens zu schauen und kann deshalb darauf bestehen, man habe keine "Setzung"/Glaubensentscheidung". - Das meine ich mit "geistiger Tieffliegerei".

sven23 hat geschrieben:Dazu müßte man erst mal belegen, dass diese Grundannahmen falsch sind.
Das kann man doch nicht. - "Setzungen/"Glaubensentscheidungen", ob von der Kanonik oder der HKM, sind nicht falsifizierbar - mit anderen Worten: Sie können beide darauf bestehen, recht zu haben.

sven23 hat geschrieben:Dieser Kreationismus war aber 2000 Jahre lang der unumstößliche Status quo der Kirche.
Ja - weil es eine geeignete Verständnis-Grundlage war, um geistige Inhalte zu benennen. - Mit der Naturwissenschaft hatte diese Grundlage ausgedient - also hat man jetzt eine andere Grundlage.

Das ist aber nicht relevant, da der eigentliche Inhalt nicht "kreationistisch" oder "evolutions-theoretisch" ist, sondern das, was geistig damit transportiert werden soll. - Mit anderen Worten: Die Botschaft/der Kern/die Substanz hat sich mit dem Wechsel der Kommunikations-Grundlage nicht verändert. - Das ist so, als wenn Du ein altes Auto verschrottest und ein neues kaufst - es geht nicht ums Auto, sondern um das, was transportiert werden soll.

sven23 hat geschrieben:Noch schlimmer wäre es allerdings, wenn man wieder in die dunkle Zeit zurückfallen würde. Deshalb ist Wachsamkeit angesagt.
Richtig - aber vergiß nicht: Unsere heutige Spätaufklärung ist ebenfalls eine dunkle Zeit. - Und deshalb sehe ich beides, sowohl Kreationismus/Trumpismus als auch einen ent-geistigten Spät-Aufklärungs-Anthropozentrismus als "Aberglauben" (das war hier ja das Thema).

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#643 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von sven23 » Sa 11. Feb 2017, 20:24

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wer versteht denn einen grausamen Gott?
Jemand, der um die Basis der Genesis weiß, weiß auch um die Rolle des Leids. - Auf dieser Grundlage (und nicht ohne diese Grundlage) kann man dann fragen: Welche Rolle spielt Gott beim Leid? - Die Antwort wird nicht in einem Satz möglich sein - mit irgendwelchen knallenden Zitaten ist es hier nicht getan.
Eben, es geht um die Rolle Gottes beim Leid. Das ist die klassische Theodizeefrage. Und diese ist noch von keinem Theologen befriedigend beantwortet worden. Die Schreiber der Hiob-Geschichte haben es versucht, es endete aber, wie wir alle wissen, als Rohrkrepierer.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ratzinger "Forschung" beschränkt sich halt im Wälzen von Zirkelschlüssen.
Das tut die HKM doch auch, wenn man schon grundsätzlich denkt. - Gleiches Maß für alle.
Nein, die Forschung ist ergebnisoffen. Ein Zikelschluss sieht anders aus, etwa so:

Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“.
Quelle: Wikipedia

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die katholische Kirche ist da noch lange nicht so weit wie die forschenden Theologen der evangelischen Kirche.
Wenn Du damit meinst, dass säkulares Forschen in geistigen Bereichen ein Fortschritt ist, bist Du schief gewickelt.[/color]
Wer behauptet denn, dass die evangelischen Theologen "säkular" forschen? :shock:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Glaubensdogmatiker erschaffen sich ihre eigene postfaktische Welt.
Auch das gilt für die HKm genauso. - Wenn jemand unter faktischem (statt unter methodischem) Anspruch meint, Jesus habe eine Naherwartung gehabt, ist das mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls postfaktisch. - Sagt er es unter methodischem Anspruch, hat er recht.
Die Foschung tut das immer unter methodischen Anspruch. Der Anspruch ist die Anwendung einer wissenschaftlichen Methode. Was soll daran verwerflich sein? Es ist doch gerade der Garant, dass die Ergebnisse sehr belastbar sind. Das ist doch gerade der Unterschied zu kanonischen Zirkelschlüssen oder glaubensdogmatischen Wunschvorstellungen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dass die letzten 2000 Jahre Kirchengeschichte eine Geschichte des Unheils war, sollte inzwischen bekannt sein.
Richtig - und wer die Bibel geistig verstanden hat, weiß, dass es gar nicht anders sein kann.
Häh, wenn das Unheil zwangläufig kommt, warum benötigt man dann noch Götter, für zusätzliches Unheil sorgen? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum benötigst du immer dann einen "renommierten Wissenschaftler", wenn es für deine Argumentation eng wird?
Jetzt drehst Du aber was (erneut) komplett um - ich kann Dir die Grundlagen der Bibel ohne wissenschaftliches Zitat erklären.
Das merkt man auch. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Bist du nicht in der Lage, als jemand, der angeblich mal Texte historisch-kritisch untersucht hat, einen einfachen Satz zu verstehen?
"Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wurde zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden?"
WEIL ich ihn verstehe, bin ich schockiert. - Lies doch einfach nochmal die Stelle ab 3,4 - und kleiner Tipp: In 3,8 heisst es sinngemäß, dass diejenigen, die meinen, wir würden so denken, uns zurecht verdammen.
Da sieht man deutlich, dass du Probleme hast, Texte zu verstehen. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass du das mal beruflich gemacht haben willst und mit welchem Erfolg. :shock:
Denn es steht geschrieben in Röm 3,8:
"Und ist es etwa so, wie wir verlästert werden und einige behaupten, dass wir sagen: Lasst uns Böses tun, damit Gutes daraus komme? Deren Verdammnis geschieht zu Recht."

Also nicht wir (Paulus und Genossen als Lügner) werden verdammt, sondern diejenigen, die "uns" deshalb verlästern, werden verdammt.
Deren Verdammnis geschieht zu Recht.
Jetzt verstanden?


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:So bastelt man sich halt seine alternativen Fakten in einer postfaktischen Welt zusammen.
Auch hier: Das trifft mehr auf eine Wissenschaft zu, die wissenschaftlich nachweisen kann,
a) dass eine Schachtel Zigaretten zur Abdeckung aller volkswirtschaftlichen Raucherschäden 40 bzw 4 Euro kosten müsste.
b) dass 0,5 bze. 38 % aller inländischen Moslems extremistisch sind.

Alles "Fakten" - die 4 wie 40 Euro genauso wie die 0,5 und 38%.
Das ist wieder so ein allgemeines Wissenschaftsbashing. Man muß schon unterscheiden zwischen seriöser wissenschaftlicher Arbeit und interessegesteuerten "Studien" der Industrie, die in Bildzeitungsmanier holzschnittartig präsentiert werden.

closs hat geschrieben: - Und dann kommen die Trumpisten und sagen: "Das können wir auch - dazu brauchen wir keine Wissenschaft". - Ist Dir eigentlich klar, dass der Trumpismus die unmittelbare Folge eines geistlos überhöhten kritischen Rationalismus ist?
Das ist ein großer Irrtum. Trump ist sicher nicht wegen des KR gewählt worden, sondern wegen handfester ökonomischer Probleme der Mittelschicht, die seit den 70-er! Jahren keine Reallohnzuwächse mehr hatte, währen die Zahl der Reichen und Superreichen immer weiter gestiegen ist. Diese verfehlte neoliberale Politik ist der Hauptgrund für den Erfolg von Trump, der übrigens immer wieder seinen christlichen Glauben betont.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dazu müßte man erst mal belegen, dass diese Grundannahmen falsch sind.
Das kann man doch nicht. - "Setzungen/"Glaubensentscheidungen", ob von der Kanonik oder der HKM, sind nicht falsifizierbar - mit anderen Worten: Sie können beide darauf bestehen, recht zu haben.
Ich rede nicht von Setzungen, sondern von konkreten Ergebnissen der Forschung. Dem haben Glaubensdogmatiker nichts entgegenzusetzen, außer dem Glaubensentscheid.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#644 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Sa 11. Feb 2017, 21:19

sven23 hat geschrieben: Die Schreiber der Hiob-Geschichte haben es versucht, es endete aber, wie wir alle wissen, als Rohrkrepierer.
Du hast dieses Buch nach Deinen Aussagen definitiv nicht verstanden.

sven23 hat geschrieben:Nein, die Forschung ist ergebnisoffen.
Sie ist im Rahmen ihres methodisch vorgegebenen Ergebniskorridors ergebnisoffen - das aber ist die Kanonik auch. - Nur dass es halt andere Korridore sind.

sven23 hat geschrieben:Ein Zikelschluss sieht anders aus, etwa so: Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“.
Quelle: Wikipedia
Stimmt - aber diese Begründung ist keine Grundlage der Kanonik.

sven23 hat geschrieben:Wer behauptet denn, dass die evangelischen Theologen "säkular" forschen?
Viele tun es. - Es gibt im Übrigen nicht "die" evangelischen Theologen. - Es gibt sehr "katholische" Protestanten (u.a. Luther war so einer) und es gibt Zeitgeist-Strömungen innerhalb des Protestantismus, die letztlich ihre Religion säkular begründen wollen - man nennt das dort dann "Nicht den Anschluss an die Gesellschaft verlieren". :lol:

sven23 hat geschrieben:Die Forschung tut das immer unter methodischen Anspruch.
Das soll auch so sein - und deshalb sollen auch Schlussfolgerungen (nur) in diesem Rahmen stattfinden.

sven23 hat geschrieben:Es ist doch gerade der Garant, dass die Ergebnisse sehr belastbar sind.
Aber doch nur im Sinne der Grundlagen der jeweiligen Methodik.

sven23 hat geschrieben: wenn das Unheil zwangläufig kommt, warum benötigt man dann noch Götter, für zusätzliches Unheil sorgen?
Es bedarf der Aufhebung des Unheils durch das Heil - dafür steht "Gott".

sven23 hat geschrieben:Also nicht wir (Paulus und Genossen als Lügner) werden verdammt, sondern diejenigen, die "uns" deshalb verlästern, werden verdammt.
Ach Du lieber Gott - Du sagst also: "Wenn wir für Gott lügen und deshalb andere darüber lästern, sind sie verdammt" - richtig?

Falls ja: Finde bitte einen namhaften Theologen, der das genauso sieht. - Weiterhin bitte ich um Stellungnahme, ob Deine Interpretation dem entspricht, was man an anderer Stelle als "einzig redliche, da historisch-kritische Exegese" bezeichnet.

sven23 hat geschrieben:Das ist wieder so ein allgemeines Wissenschaftsbashing.
Im Gegenteil: Das ist ein Appell an die Wissenschaft zur Aktivierung von Selbstreinigungskräften.

sven23 hat geschrieben: Man muß schon unterscheiden zwischen seriöser wissenschaftlicher Arbeit und interessegesteuerten "Studien" der Industrie
Wie soll das "das Volk" unterscheiden können? - Es liest und hört in den Medien: "Wissenschaftliche Studien haben nachgewiesen, dass a)4,-Euro b)40,- Euro .../"0,5%/38% ...". - Wenn man "Glück" hat, liest und hört man soviel, dass man beide Varianten kennt - aber dann weiß man immer noch nicht, was jetzt stimmt.

sven23 hat geschrieben:Trump ist sicher nicht wegen des KR gewählt worden
:lol: Das ist wahr. - Ich stelle mir gerade einen Trump-Wähler vor, der trotzig sagt: "Ich wähle Trump wegen des KR".

Im Ernst: Wir reden hier auf einer Meta-Ebene, von der wir aus die Grundlagen erkennen möchten, auf denen die Trumps dieser Welt erfolgreich sein können.

sven23 hat geschrieben: Diese verfehlte neoliberale Politik ist der Hauptgrund für den Erfolg von Trump
Stimmt. - Ginge es den Menschen gut, wären sie nicht aufbringbar. - Wobei Trump ja gerade Aushängeschild des Neoliberalismus ist.

Wobei wir wieder bei den Medien wären ("Fox"), in denen derart schamlos gelogen wird, dass es geradezu zum Aushängeschild wird. - Wenn ich mir überlege, dass bei uns vieles 20 Jahre später kommt als in den USA, mache ich mir wirklich Sorgen um Europa.

sven23 hat geschrieben:der übrigens immer wieder seinen christlichen Glauben betont.
Das ist eine reine Positionierungs-Aussage. - "Weißes Christentum" in den USA ist zum Großteil alttestamentarisch und aus meiner Sicht sogar satanisch - das hat mit dem NT und mit Jesus im Grunde nichts zu tun. - Im Grunde ist es organisierte Lüge.

sven23 hat geschrieben:Ich rede nicht von Setzungen, sondern von konkreten Ergebnissen der Forschung. Dem haben Glaubensdogmatiker nichts entgegenzusetzen, außer dem Glaubensentscheid.
Du vermischt Ebenen.

Im übrigen sind Sachergebnisse der HKM "sogar" seitens der RKK hocherwünscht - man verbittet sich nur, dass in Bereichen rum-interpretiert wird, zu denen man sogar nach eigenen methodischen Vorgaben keinen Zugang hat. - Echt: Ich bin wirklich gespannt, ob Du eine wissenschaftliche Exegese-Meinung zu Röm. 3,7 herbeibringen kannst.

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#645 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Halman » Sa 11. Feb 2017, 21:24

Das Karusell dreht sich weiter und nichts Neues unter den Sonne. Closs, warum tust Du dir dies eigentlich noch an?
Zuletzt geändert von Halman am Sa 11. Feb 2017, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#646 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von sven23 » Sa 11. Feb 2017, 21:29

Halman hat geschrieben:Das Karusell dreht sich weiter und nichts Neues unter den Sonne. Closs, warum tust Du dir dies eigentlich noch an.
Was soll der Gute denn machen? Sich erschießen? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#647 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Halman » Sa 11. Feb 2017, 21:34

sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das Karusell dreht sich weiter und nichts Neues unter den Sonne. Closs, warum tust Du dir dies eigentlich noch an.
Was soll der Gute denn machen? Sich erschießen? :lol:
Oh, da fehlt doch ein Fragezeichen im Zitatfeld. Du bist einfach zu schnell.

Ganz ehrlich, es dreht sich hier doch alles im Kreis. Wie langweilig.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#648 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » So 12. Feb 2017, 02:02

Halman hat geschrieben:Closs, warum tust Du dir dies eigentlich noch an?
Weil immer wieder was Interessantes kommt - mir wird dadurch immer mehr en detail bewusst, wie das "redliche" :devil: :lol: WIssenschaftsdenken funktioniert. - Woanders sind wir gerade an Röm. 3,7 dran - eine Stelle, die auf atemberaubende Weise auf den Kopf gestellt werden kann.

Aber Du hast schon recht: Man könnte auch wieder mal was anderes machen - allerdings: Diese anderen Fragen landen relativ schnell bei den Grundlagen, die eben NICHT geklärt sind. - So gesehen finden hier die meisten Gespräche auf einem Ölfilm statt. - Und trotzdem: Ich lerne, wie sich unsere Gesellschaft (un-)geistig entwickelt hat. - Nicht nur theoretisch, sondern hautnah.

Und noch was: Man ist wirklich gezwungen, das Eine oder Andere nochmal nachzulesen oder zu präzisieren - da wird einem gelegentlich selber einiges klar.

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#649 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Andreas » So 12. Feb 2017, 04:01

Halman hat geschrieben:Ganz ehrlich, es dreht sich hier doch alles im Kreis. Wie langweilig.
Ja, da hat sich eine geradezu höllische Langweiligkeit breit gemacht. Da sitzen einige im Teufelskreis fest und spielen bis in alle Ewigkeit mit all ihrem Teufelszeug.

Aus meiner Sicht ist das geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass die Menschen der Erlösung des Christus bedürfen, weil sie da offensichtlich weder alleine noch miteinander herauskommen können.

Maranatha!

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#650 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von sven23 » So 12. Feb 2017, 07:44

Halman hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das Karusell dreht sich weiter und nichts Neues unter den Sonne. Closs, warum tust Du dir dies eigentlich noch an.
Was soll der Gute denn machen? Sich erschießen? :lol:
Oh, da fehlt doch ein Fragezeichen im Zitatfeld. Du bist einfach zu schnell.

Ganz ehrlich, es dreht sich hier doch alles im Kreis. Wie langweilig.
Sich im Kreis drehen tut die Theologie in der Tat schon seit 2000 Jahren. Neue Impulse kamen von der historisch-kritischen Forschung. Man müßte sie halt redlicherweise auch mal zur Kenntnis nehmen.
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