Wirken diese beiden amerikanischen orthodoxen Christen intolerant?
Ich sehe es so, dass die orthodoxe Kirche direkt auf den Ursprung zurück geht. Dort kann der authentische christliche Glaube gefunden werden, der sowohl Herz als auch Verstand, den ganzen Menschen, innerlich und äußerlich, intellektuell und emotional, anspricht. Wer einen Durst nach spiritueller Wahrheit in sich gespürt, der kann sich sicher sein, dass er dort gestillt wird (wie Christus selbst versprochen hat:
„Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.“ Joh.10,11). Ganz entscheidend ist für mich auch, dass der christliche Glaube nicht nur als eine verkopfte intellektuelle Lehre vermittelt wird, sondern als eine
Seinsweise/Lebensweg. Paulus selbst hat von der Kirche des lebendigen Gottes gesprochen, die sein Haus sei und die „
Säule der Grundfeste der Wahrheit“ (1 Tim 3,15). Darum verwundert es mich nicht, wenn sie von allen möglichen ideologischen Seiten angegriffen wird. Schon manche haben versucht diese Säulen zum Einsturz zu bringen, aber sie sind alle gescheitert.
An die Alte Kirche erinnert auch noch die Agia Sophia in Konstantinopel (moment heute heißt die Stadt ja IstÄnbÅ«l

)
http://www.pravoslavie.ru/english/88209.htm
Die spirituelle Tradition des orthodoxen Christentums, die uns im Westen größtenteils wie eine fremdartige Welt anmutet, ist in Wahrheit nichts anderes, als die Fortsetzung der ungeteilten Kirche des ersten christlichen Jahrtausends, das Wort „katholisch“ bedeutet in Wahrheit „allumfassend“ (und damit unser gemeinsames Erbe, also nicht nur „
östlich“, sondern „
west-östlich“) es ist an der Zeit, dass wir uns daran erinnern und wieder den armen Mann aus Nazareth, wie ihn Dorothee Sölle einmal nannte, in den Mittelpunkt unsres Glaubens stellen.
Dieser Schmerz über mein Land, diese Reibung an meiner Gesellschaft, kommt nicht aus Willkür oder weil ich sonst nichts Besseres zu tun hätte, er wächst vielmehr aus dem Glauben an das Leben der Welt, das mir in dem armen Mann aus Nazareth begegnet ist, der weder Reichtum noch Waffen besaß. Dieser arme Mann stellt das Leben der Welt vor unsere Augen und weist uns auf den Grund des Lebens hin, auf Gott. Christus ist die Exegese Gottes, die Auslegung, die uns verstehen macht, wer Gott ist (Joh 1,18).
Ich meine das nicht im Sinne eines religiösen Imperialismus, als gäbe es keine anderen Auslegungen Gottes in anderen Religionen, wohl aber im Sinne einer unbedingten Verpflichtung, uns auf diesen Jesus Christus einzulassen, wenn wir das Leben der Welt und nicht den Tod suchen ~ Dorothee Sölle
http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/005940.html
Nach orthodoxer Auffassung ist der „schmale Pfad der Rettung“ der Weg der Wandlung der ganzen Person von der „
Krankheit der Sünde“ (Gottesferne) zur Heilung, zur „
Heiligung“ oder „
Vergöttlichung“ (Theosis), was ein lebenslanger Weg ist. Vergleichbar ist das wohl mit dem buddhistischen Konzept der Erleuchtung (= Die Befreiung von allem Leiden, was der Erlösung/Errettung im Christentum entspricht). Hier ist es auch sehr ermutigend zu wissen, dass uns die Lebensbeschreibungen und Vorbild zahlloser Menschen zur Verfügung stehen, die vor uns den Weg gegangen sind. Aus dieser Quelle der Weisheit und Schatzhaus der Erfahrung, dürfen wir alle schöpfen. Das Gute wird nicht schlecht, nur weil es Menschen gibt, die es nicht zu schätzen wissen und es verachten oder sogar hassen.
ALL THAT HATE ME LOVE DEATH Provers 8:36
Das sagt die Weisheit der Bibel dazu.