Wie geht es Gott?

Rund um Bibel und Glaube
Novas
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#161 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Novas » Mi 1. Feb 2017, 12:32

Erich hat geschrieben:Alle, die zum Teufel und seinen Dämonen gehören, kommen in das ewige unauslöschliche Feuer, den Pfuhl von Feuer und Schwefel!

Sonst noch was? Missionierst Du inkognito für den Atheismus oder weshalb wirfst Du hier mit solch einem Gerede um Dich. Denn auf diese Weise wirst Du Menschen eher abschrecken, als ihre Herzen zu gewinnen. Himmel und Hölle sind Geisteszustände gemeint. Mehr theologisch gesprochen: wenn jemand glaubt von Gott getrennt zu sein (und damit dem ewigen Leben) befindet er sich in der Hölle. Das ist also ein Zustand und kein Ort. Da ist aber auch wieder Vorsicht in der Wortwahl angebracht, denn ein Buddhist kann Gott im Herzen sehr nahe sein (vielleicht näher als wir alle zusammen, mich inbegriffen) ohne irgendein Gottesbild zu haben. „Gott nahe sein“ hat also nichts damit zu tun, sondern mit deinem inneren Sein. Es gibt ja auch negative Gottesbilder, die eher ein Hindernis auf dem Weg zu „Glaube, Hoffnung und Liebe“ sind. Da wäre es weit besser, wenn man sie ganz und gar loslassen würde, weil sie nicht hilfreich sind. Nicht grundlos gibt es Menschen, die auf jedes Gottesbild verzichten. Dieses Loslassen aller Bilder ist sogar ein fester Bestandteil der christlichen Mystik. Johannes vom Kreuz hat viel darüber gesprochen.

In seinem Werk „Aufstieg zum Berg Karmel“ sagt Johannes vom Kreuz zum Thema „Loslassen“: „Denn im Vergleich zu Gott sind alle Dinge der Erde und des Himmels ein Nichts.“ (JvK: 1Aufstieg 4,3) - alle Dinge beinhaltet auch unsre Gottesbilder :P Oder Meister Eckhart sprach von der „Gottesgeburt in der Seele“, die der Mensch durch Gelassenheit gewinne, der Sohn Gottes ist für ihn der gelassene Mensch. „Dieser Mensch“, sagt Eckhart, „muss sich selbst und diese ganze Welt gelassen haben.“ - und mit „diese ganze Welt“, damit meint er eben auch die vielen zwiespältigen Gedanken, die uns daran hindern den Frieden zu erfahren, der höher ist als alle Vernunft.

“Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.” Philipper 4,7

Die Hölle muss man den Menschen jedenfalls nicht heiß machen, weil hier auf der Erde schon viele Menschen in einem schwierigen oder leidvollen Zustand leben. Was ist davon zu halten, wenn Christen ihnen noch mehr Lasten aufbürden? Die Frage ist da eher: „How do you keep your heart open in hell?“ [dazu diese Predigt von Richard Rohr]- „Wie können wir trotz allem unser Herz offen halten für den Glauben?“ - anstatt Menschen noch mehr unnötiges Leid zu bereiten, sollte gefragt werden, welchen Beitrag der christliche Glaube leisten kann, um davon frei zu werden.  „Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“, sagt Jesus.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 1. Feb 2017, 13:56, insgesamt 4-mal geändert.

Mimi
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#162 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Mimi » Mi 1. Feb 2017, 13:48

Hallo,
lovetrail:
Was ich bei dieser Vorstellung einer endlosen Höllenqual auch fürchterlich finde, ist der Umstand, dass der Teufel ja dann doch sein Reich und seine Macht (über viele Menschen) bekommen hätte. Und das, obwohl die bereits Auferstandenen wie Engel im Himmel sind. Ja, und wisst ihr nicht, dass wir die Welt und die Engel richten werden? (Hm, Paulus, ne das wussten wir nicht )
Danke, das ist ein sehr interessanter Einwurf, über den ich bisher leider noch gar
nicht nachgedacht habe!
LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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#163 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Mimi » Mi 1. Feb 2017, 15:04

Novalis:
Schön, dass Du diesen Vers anführst….
“Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.” Philipper 4,7
...höher als alle Vernunft!
So oft werden diese Worte - auch als „Kanzelsegen“ bekannt – gesprochen.
Wie oft verinnerlicht?
Zufügen möchte ich noch:
Johannes 14,27
27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

LG
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das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
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Helmuth
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#164 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Helmuth » Mi 1. Feb 2017, 16:10

Andreas, du hast Römer 3.10 zitiert, dass keiner gerecht ist. Was ist dazu deine konkrete Anfrage?

Weiters: Kannst mit meinen Ausführungen in Bezug auf "ewig" etwas anfangen? Wenn nein, dann frage mich bitte auch hier konkret, was nicht angekommen ist.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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Andreas
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#165 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Andreas » Mi 1. Feb 2017, 18:50

Helmuth hat geschrieben:Andreas, du hast Römer 3.10 zitiert, dass keiner gerecht ist. Was ist dazu deine konkrete Anfrage?
Das ist dir aus dem Zusammenhang nicht klar geworden? Ich male es dir bunt an:
Helmuth hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben: Es gibt keine Gerechten und es gibt keine Ungerechten. Das ist viel zu schwarz-weiß gestrickt in den biblischen Bildern.
Das ist Unfug. Wenn Gottes Wort klar lehrt, z.B. dass auf den Wegen Gottes nur Gerechte wandeln, und Gottlose darauf zu Fall kommen, dass ist das so. Wenn du das nicht glaubst hast du noch keine klare Erkenntnis von der Gerechtigkeit Gottes.
Röm 3,10 hat geschrieben:wie es in der Schrift heißt: Es gibt keinen, der gerecht ist, auch nicht einen;
Andreas hat geschrieben:Weil es hier doch um "das Gericht" geht. Dazu finde ich in der Bibel unterschiedliche theologische Vorstellungen:

Hier bei Johannes zum Beispiel ist der springende Punkt einzig, an Jesus zu glauben.
Wer nicht an ihn glaubt, drückt sich vor dem "Gericht" (?), damit seine Taten nicht aufgedeckt werden und bleibt in der Finsternis, in der er sich ja auch am wohlsten fühlt.
Wer an ihn glaubt, erscheint vor "Gericht" (?), aber nur um sich bestätigen zu lassen, dass seine Taten in Gott vollbracht wurden und sich seinen "Freispruch" (?) samt ewigem Leben abzuholen.
Ein Gericht in dem Sinne, wie es anderen Orts in der Bibel beschrieben wird, gibt es in dieser Vorstellung des Johannes nicht - die Sache ist hiermit ja erledigt.
Joh 3,14-21 hat geschrieben:Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Bei Matthäus hingegen werden alle "gerichtet", alle müssen vor Gericht erscheinen und jeder erhält ein Urteil: die einen das ewige Leben, die anderen die ewige Strafe.
Mt 25,31-46 hat geschrieben:Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.
Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.
Hier werden sie allerdings nicht einzig danach abgeurteilt, ob sie an Jesus glauben oder nicht, sondern nach ihren jeweiligen Taten. Das allerdings ziemlich unrealistisch schwarz-weiß, weil der Fall, dass jemand beispielsweise einen im Gefängnis besucht hat, aber keinen Kranken gar nicht vorkommen kann. Ich kenne niemanden, der nicht das eine oder andere der hier aufgezählten Dinge in seinem Leben getan oder unterlassen hätte. Habt ihr schon mal jemanden im Gefängnis besucht oder einen verdreckten Obdachlosen bei euch aufgenommen ... ?

Meine dargestellte Vorstellung entspricht eher der Vorstellung des Matthäus, versucht aber das auf solche Menschen zu übertragen, wie sie mir in meinem Leben tatsächlich begegnen - diese sind eben nicht so "eindeutig" schwarz-weiß, machen nicht alles richtig oder alles falsch.
Gibt es "Gerechte" oder nicht? Es steht ja beides im Wort Gottes (Röm 3,10 vs. Mt 25,31-46). Falls es wie hier bei Matthäus genau so geschehen wird, weil es so da steht, frage ich mich nur, wo Menschen wie du und ich stehen werden - links oder rechts? Ich sehe mich weder bei den Gerechten noch bei den Ungerechten - oder - sowohl bei den Gerechten als auch bei den Ungerechten, weil ich die aufgezählten Dinge mal tat und mal nicht. Insofern ist diese Aufzählung nicht besonders erhellend. Wenn es so sein wird, wie es bei Johannes steht, kommt es nicht auf die Taten an, sondern darauf, ob man an Jesus glaubt oder nicht. Nun könnte es ja sein, dass Jesus diejenigen auf die rechte Seite stellen wird, die an ihn glauben - wie es bei Johannes steht - und die anderen auf die linke Seite - aber dann ist diese begründende Aufzählerei Jesu die ja eben nicht begründet warum der eine rechts und der andere links steht, der blanke Hohn und ziemlich sarkastisch - angesichts der ewigen Strafe, die manche erwartet.

Aus diesen Gründen nehme ich an, dass in der Bibel unterschiedliche Theologien nebeneinander gestellt worden sind. Solche Beispiele habe ich dir ja schon einige vorgelegt. Leider bist du dann nie auf die Sache eingegangen und hast dich lieber meiner Person zugewendet.

Ich hoffe, ich konnte dir im zweiten Anlauf konkret nahebringen, warum ich dir Röm 3,10 zitiert habe. Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit, die du deinem geringsten Bruder zu teil werden lässt. ;)

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Halman
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#166 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Halman » Mi 1. Feb 2017, 23:00

Andreas hat geschrieben:Gibt es "Gerechte" oder nicht? Es steht ja beides im Wort Gottes (Röm 3,10 vs. Mt 25,31-46). Falls es wie hier bei Matthäus genau so geschehen wird, weil es so da steht, frage ich mich nur, wo Menschen wie du und ich stehen werden - links oder rechts? Ich sehe mich weder bei den Gerechten noch bei den Ungerechten - oder - sowohl bei den Gerechten als auch bei den Ungerechten, weil ich die aufgezählten Dinge mal tat und mal nicht. Insofern ist diese Aufzählung nicht besonders erhellend. Wenn es so sein wird, wie es bei Johannes steht, kommt es nicht auf die Taten an, sondern darauf, ob man an Jesus glaubt oder nicht. Nun könnte es ja sein, dass Jesus diejenigen auf die rechte Seite stellen wird, die an ihn glauben - wie es bei Johannes steht - und die anderen auf die linke Seite - aber dann ist diese begründende Aufzählerei Jesu die ja eben nicht begründet warum der eine rechts und der andere links steht, der blanke Hohn und ziemlich sarkastisch - angesichts der ewigen Strafe, die manche erwartet.

Aus diesen Gründen nehme ich an, dass in der Bibel unterschiedliche Theologien nebeneinander gestellt worden sind. Solche Beispiele habe ich dir ja schon einige vorgelegt. Leider bist du dann nie auf die Sache eingegangen und hast dich lieber meiner Person zugewendet.
Darf ich mich einklinken?

Man kann hier von runterschiedlichen Theologien ausgehen, muss man aber nicht. Meiner Meinung nach ergänzen sich Matthäus und Paulus. Denn selbst diejenigen, die auf der rechten Seite stehen, sind im Pauli Sinne "Ungerechte". Niemand hat sich die Errettung verdient. Sie werden durch Jesus Christus gerechtgesprochen und können deshalb gerettet werden. Sie werden gerecht gesprochen, weil sie durch ihren lebendigen Glauben, den ausgeübten Glauben (Paulus - Jakobus) gerechtgesprochen wurden.
Die auf der linken Seite stehen versäumten es, diesen Glauben auszüben und werden NICHT gerettet. Die Bibel verkündet KEINE Allversöhnung, sondern Rettung für die Gerechten (die aus Gande gerechtgesprochen werden) und Gericht für jene, welche die Gnade abweisen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Andreas
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#167 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Andreas » Mi 1. Feb 2017, 23:39

Halman hat geschrieben:Darf ich mich einklinken?
Na klar, Herr "Aber was weiß ich denn schon." :lol:
Ich habe ja auch versucht, beide Aspekte miteinander zu vereinen:
Andreas hat geschrieben:Nun könnte es ja sein, dass Jesus diejenigen auf die rechte Seite stellen wird, die an ihn glauben - wie es bei Johannes steht - und die anderen auf die linke Seite - aber dann ist diese begründende Aufzählerei Jesu die ja eben nicht begründet warum der eine rechts und der andere links steht, der blanke Hohn und ziemlich sarkastisch - angesichts der ewigen Strafe, die manche erwartet.
Aber dieser Jesus Christus schlägt mir dann doch etwas zu sehr aus der Art. Findest du nicht, dass diese "Begründungen" mit den Taten dann fehl am Platz ist?

Gläubige Christen werden erfahrungsgemäß nicht zu Schafen, wenn sie an Jesus glauben. Hier im Forum könnte man sogar den Eindruck gewinnen, dass sie um so garstiger werden, je stärker ihr Glaube ist und die dicksten Böcke schießen. Es gibt gläubige Verbrecher aller Art und viele Verbrechen wurden wirklich in gutem Glauben begangen, dass es der Wille des Herrn sei. So simpel liegen die Dinge leider nicht, wenn man die Schrift an der Realität misst. Das gefällt mir auch nicht, das kannst du mir glauben.

Außerdem fand ich schon immer merkwürdig, dass nirgendwo in der Bibel wirklich ersichtlich ist, wo auch nur ungefähr die Grenze verläuft zwischen den Gerechten und Ungerechten. Denn wie man sieht, ist auch das Maß des Glaubens undefinierbar. Der eigene Glaube genügt immer, der von den Geschwistern nur so lange sie "meiner" Meinung sind und so glauben wie ich oder meine Glaubensgemeinschaft. Das dürfte dir auch bekannt vorkommen.

Halman hat geschrieben:Die Bibel verkündet KEINE Allversöhnung, sondern Rettung für die Gerechten (die aus Gande gerechtgesprochen werden) und Gericht für jene, welche die Gnade abweisen.
Die Bibel verkündigt immer genau das, was die jeweilige Glaubensgemeinschaft gerne hätte. Machen wir uns doch nichts vor. Die Bibel verkündigt, was die Zeugen Jehovas lehren und das, was die RKK lehrt. Hemul und Rembremerding werden mir das sicher bestätigen - oh, Helmuth darf ich da nicht ausschließen, denn er bezeugt ja auch, was die Bibel verkündigt. Was lerne ich daraus? Dass alle die Bibel mit menschlichem Maß und menschlicher Theologie messen aber vorgeben unter der Autorität von Gottes Wort zu stehen und alle sich dabei über Gottes Wort stellen - im Gebet und mit Hilfe des Heiligen Geistes, den jeder für sich in Anspruch nimmt. Das ist Jesus damals auch schon unangenehm aufgefallen.

Weil ich nicht bereit bin, jedem "die Wahrheit" nachzuplappern, bleibt mir nur eines: Ich frage nach Gott.
Aber was weiß ich denn schon. ;)

Hemul
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#168 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Hemul » Do 2. Feb 2017, 01:39

Erich hat geschrieben: Und außerdem: Kein Mensch ist gerecht, auch nicht einer. Sie wären also alle verloren und hätten auch den zweiten Tod verdient.
Meine Güte? :roll:

Schau bitte was der Apostel Paulus in Römer 8:33 u. der Apostel Petrus zu deiner o. Behauptung wie folgt aufzeigen:
33 Wer wird es wagen, diese Auserwählten Gottes anzuklagen? Gott selbst erklärt sie ja für gerecht.
12 Denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist gegen die, welche Böses tun"
.
Aus 1.Petrus 4:17+18 geht außerdem auch noch hervor, dass nur der Gerechte am Gerichtstag mit Mühe gerettet wird:
17 Denn die Zeit ist da, daß das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? 18 Und wenn der Gerechte [nur] mit Not gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und Sünder wiederfinden?
Von wegen kein Mensch ist vor Gott gerecht. In Römer Kapitel 3 u. 4 spricht er all jene an die sich auf den Gesetzesbund stützen. In Römer 3:20 bringt er es dann wie folgt auf den Punkt:
20 Denn auch durch das Befolgen von Gesetzesvorschriften steht kein Mensch vor Gott gerecht da. Das Gesetz führt vielmehr dazu, dass man seine Sünde erkennt.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Erich
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#169 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Erich » Do 2. Feb 2017, 06:30

Hemul hat geschrieben:
Erich hat geschrieben: Und außerdem: Kein Mensch ist gerecht, auch nicht einer. Sie wären also alle verloren und hätten auch den zweiten Tod verdient.
Meine Güte? :roll:
Scheinbar schnallst Du gar nichts, denn kein Ungerechter wird in Gottes Neue Welt kommen! - Und gerechtfertigt wird man nur durch den Glauben an Jesus Christus! - Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt!
Schau bitte was der Apostel Paulus in Römer 8:33 u. der Apostel Petrus zu deiner o. Behauptung wie folgt aufzeigen:
33 Wer wird es wagen, diese Auserwählten Gottes anzuklagen? Gott selbst erklärt sie ja für gerecht.
"Blindfisch", die Auserwählten Gottes, das werden gewiss auch Gläubige sein!


Hemul hat geschrieben:
12 Denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen;
das Angesicht des Herrn aber ist gegen die, welche Böses tun"
.
Lies doch mal selbst, was Du zitierst! - Alle "Bösen", werden in gewiss den Feuersee geworfen. - Gerecht wird man durch Glauben!

Aus 1.Petrus 4:17+18 geht außerdem auch noch hervor, dass nur der Gerechte am Gerichtstag mit Mühe gerettet wird:
17 Denn die Zeit ist da, daß das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? 18 Und wenn der Gerechte [nur] mit Not gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und Sünder wiederfinden?
Wieder nix begriffen, wie gesagt, gerecht wird man nur durch den Glauben!

Von wegen kein Mensch ist vor Gott gerecht. In Römer Kapitel 3 u. 4 spricht er all jene an die sich auf den Gesetzesbund stützen. In Römer 3:20 bringt er es dann wie folgt auf den Punkt:
20 Denn auch durch das Befolgen von Gesetzesvorschriften steht kein Mensch vor Gott gerecht da. Das Gesetz führt vielmehr dazu, dass man seine Sünde erkennt.
Röm 1,28-32
28 Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist,
29 voll von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Zuträger,
30 Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam,
31 unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig.
32 Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.
Du musst schon richtig die Bibel lesen, und nicht nur das was Dir gefällt:

Die Schuld aller vor Gott
Röm 3,10-20
9 Was sagen wir denn nun? Haben wir Juden einen Vorzug? Gar keinen. Denn wir haben soeben bewiesen, dass alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind,
10 wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer.
11 Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt.
12 Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3).
13 Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie (Psalm 5,10), Otterngift ist unter ihren Lippen (Psalm 140,4);
14 ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit (Psalm 10,7).
15 Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen;
16 auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer,
17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht (Jesaja 59,7-8).
18 Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen (Psalm 36,2).«
19 Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei,
20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Röm 3,28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Röm 4,16 Deshalb muss die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, damit sie aus Gnaden sei und die Verheißung festbleibe für alle Nachkommen, nicht allein für die, die unter dem Gesetz sind, sondern auch für die, die wie Abraham aus dem Glauben leben. Der ist unser aller Vater
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)

Hemul
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#170 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Hemul » Do 2. Feb 2017, 07:24

Erich hat geschrieben: Und außerdem: Kein Mensch ist gerecht, auch nicht einer. Sie wären also alle verloren und hätten auch den zweiten Tod verdient.
Hemul hat geschrieben:Meine Güte? :roll:
Erich hat geschrieben:Scheinbar schnallst Du gar nichts, denn kein Ungerechter wird in Gottes Neue Welt kommen! - Und gerechtfertigt wird man nur durch den Glauben an Jesus Christus! -
Hi Schnalli!
Noah- Daniel und Hiob kannten doch Jesus überhaupt gar nicht. Trotzdem werden sie von Gott gem. Hesekiel 14:14 als Gerechte
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14 und es wären die drei Männer Noah, Daniel und Hiob darin, so würden diese durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele retten, spricht Gott, der Herr.
Wat nu? Eine Frage habe ich aber noch an den "EXPERTEN". Gibt es gem. der Bibel in den Augen Gottes demnach Gerechtigkeitsunterschiede? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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