Damit:
lovetrail hat geschrieben:
Aber diesen Nicht-Ort gibt es dann auch schon hier und jetzt. Schon jetzt verschließen sich viele der Liebe Gottes und machen ihr Selbst zum Götzen.
beantwortest du das:
Aber ein Ort welcher im absoluten ontologischen Sinne von Gott "genichtet" wäre, der existiert auch nicht mehr. Den gäbe es also gar nicht.
Nicht-Ort bedeutet kein Ort in Raum und Zeit. Dennoch hast du richtig erkannt, dass es von Gott getrennte Liebe auch hier in Raum und Zeit gibt. Eine geistige Haltung benötigt demnach weder Raum noch Zeit, um zu existieren. Es genügt, dass sie sein kann.
Hier im Leben schenkt der Fortgang von Zeit die Möglichkeit zu entscheiden, umzukehren. Ist einmal keine Zeit mehr, gibt es keine Entscheidung.
Im AT gibt es viele Geschichten und Bilder über die Vernichtung der Sünder. Man denke an Jehu, der ein Gottesgericht vollzog.
Im NT tritt Gott selbst anstelle der Sünder und wird getötet. Jesus ersetzt somit das Gericht durch Glauben an ihn. Gottes Liebe ist so "närrisch", dass sie den Richter und König für die Übertretungen der Verurteilten und Knechte bezahlen lässt.
Was will ich also als Sünder noch mehr? Mein Vergehen ist gesühnt, es wird mir ständig bewiesen, dass ich vom Schöpfer und Richter geliebt bin, es wurde mir versichert und bewiesen, dass meine Wohnstatt einmal in der Liebe sein wird. Wenn mir diese einfach nur zu erwidernde Liebe nicht genügt, die ich nicht verdient habe, dann wird mir keine Liebe genügen.
Betrachte die Liebe Gottes als das Einzige, was uns geschaffen hat, erhält, uns umgibt, uns formt. Sie schenkt uns unser Sein und Werden (hier im Leben). Sie macht uns zu jenem Großen, zu dem wir in den Augen Gottes erschaffen wurden. Sie führt uns zur Vollkommenheit, zur Heiligkeit, es gibt nichts vollkommeneres als die Heiligkeit. Was Gott einmal in Liebe erschaffen hat, vernichtet er nicht aus derselben Liebe heraus.
Und nun wird es Menschenseelen geben, die diese Liebe nicht genügt, weil sie immer mehr wollen. Nicht aber, um sie weiterzuverschenken und sie somit aus sich selbst heraus zu vermehren, sondern um sie zu behalten. So funktioniert aber Liebe ihrem Wesen nach nicht. Solche Menschen werden zu schwarzen Löchern, die Liebe vernichten, in dem sie sie in ihr Ego einsaugen, einsperren und zu Selbstsucht, Geiz und Gier verwandeln.
So bleibt Gott nichts anderes übrig, als solche Menschenseelen aus mitleidender Liebe heraus zu erhalten, aber sie außerhalb seiner brennenden Liebe zu setzen. Nicht räumlich und zeitlich gedacht, sondern geistig. Würde Gott diese Menschen seiner brennenden Liebe aussetzen, dann würde die "Hölle" noch brennender.
Der zweite Tod ist jener, der die von Gott gewollte geistige Größe eines jeden Menschen auslöscht, weil er sich der Liebe verweigert hat. Ohne Liebe gibt es keine Entwicklung. Und so wie auch schon hier im Leben Menschen ihre Bestimmung geistig verfehlen, ohne dass sie es ändern wollen, so werden auch an jenem "Ort", den man Hölle nennt, jene Menschenseelen sein, die sich nicht durch die Liebe entwicklen lassen wollten.
Die Ewigkeit ist nicht ewig, nicht unendlich viel Zeit, sie währt an außerhalb der Zeit, sie ist.