Homosexualität und Christsein

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Münek
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#1021 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Münek » Sa 21. Jan 2017, 18:54

sven23 hat geschrieben:Das ist nun mal Stand der historischen Jesusforschung seit über 200 Jahren. Widerlegen konnte das bisher niemand, auch wenn sich die Ratzingers und Bergers deshalb einnnässen. :lol:
Diese Inkontinenz, dieses "nicht-mehr-ganz-dicht-sein", könnte auch an ihrem fortgeschrittenen Alter liegen. :)

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Münek
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#1022 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Münek » Sa 21. Jan 2017, 19:50

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das ist definitiv Unsinn, denn die Texte liegen ja vor.
Eben. - Deshalb kann man sie doch unterschiedlich interpretieren.
Kann man. Man sollte sich aber tunlichst davor hüten, in die Texte etwas hineinzuinterpretieren, das nicht drinsteht oder vom Verfasser nicht gemeint war (Eisegese). Bei einer Eisegese handelt es sich nämlich um das Gegenteil einer sachgerechten Textauslegung. Du scheinst das oft schlicht zu ignorieren.

Was bringt es Dir, wenn Du die Texte mit Dir genehmer "geistiger Farbe" besprühst und erst danach mit Deiner Auslegung beginnst? Lasse mal die Spühdose weg und gestatte Dir einen ungetrübten Blick auf die Bibeltexte - unter Berücksichtigung der Intentionen der Bibelautoren.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der Missionierungauftrag ist nicht von Jesus.
Er dachte vom Judentum aus - schon richtig. - Aber gleichzeitig ist seine Lehre nur dann sinnvoll, wenn sie universal ist.
Das was Du Jesu Lehre nennst, war in Wirklichkeit sein dringender Aufruf an seine jüdischen Zeitgenossen, schleunigst umzukehren und Buße zu tun, weil das Reich UND das Zornesgericht Gottes nahe herbeigekommen waren. Paulus hingegen verkündete den Heiden den auferstandenen Christus und dessen gottgewollten Sühnetod. Merkste den Unterschied?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der Paradigmenwechsel bestand in veränderter Auslegung der Torah und im Glauben an das nahe bevorstehende Gottesreich. Irdische Daseinsvorsorge wurde obsolet. (Verkaufe deinen Besitz und gib ihn den Armen...)
Das hast Du wirklich nicht verstanden - aber da sieht man, wo es hinführt, wenn man aus HKM-Sicht geistig interpretiert...
... spricht das theologische Schwergewicht Kurt und steht wie weiland Don Quichote furchtlos und kampfbereit vor den pösen Riesen (Windmühlen) der wissenschaftlichen Exegese. :lol:

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lovetrail
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#1023 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Sa 21. Jan 2017, 21:05

Tyrion hat geschrieben:
Und, lovetrail, du hast weiter vorne geschrieben, dass Homosexualität durchaus schädlich sein könne (ohne Beispiel, nur als Totschlagargument). Kannst du das irgendwie erläutern? Und zwar in einem fairen Rahmen - auch Heterosexualität kann schädlich sein, wenn der Heteromann einfach mal ne Frau vergewaltigt. Daher hoffe ich auf normale Beispiele, die sich explizit auf Homosexualität beziehen. Hast du überhaupt so ein Beispiel?

Da gab es doch mal eine Krankheit, die sich durch homosexuellen Kontakt vermehrt überträgt.

LG
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Tyrion
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#1024 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Sa 21. Jan 2017, 21:08

lovetrail hat geschrieben:Da gab es doch mal eine Krankheit, die sich durch homosexuellen Kontakt vermehrt überträgt.

Ach, du meinst eine erst seit kurzem auftretende Infektionskrankheit, die durch jede Art sexuellen Verkehrs übertragbar ist? Was hat das mit Homosexualität zu tun? Vor allem, wenn es um normale, treue Beziehungen geht...

Ich erkenne da keinen Punkt, der eine grundsätzliche Homophobie, die lange vor der Krankheit existierte, dadurch erklärt.

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lovetrail
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#1025 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Sa 21. Jan 2017, 21:15

Tyrion hat geschrieben: Ach, du meinst eine erst seit kurzem auftretende Infektionskrankheit, die durch jede Art sexuellen Verkehrs übertragbar ist? Was hat das mit Homosexualität zu tun? Vor allem, wenn es um normale, treue Beziehungen geht...
https://www.gesundheit.gv.at/krankheite ... bertragung


Tyrion hat geschrieben:Ich erkenne da keinen Punkt, der eine grundsätzliche Homophobie, die lange vor der Krankheit existierte, dadurch erklärt.
gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. (Röm.1,27; Schlachter)
Ich frage mich, was Paulus hier genau mit "verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen" meint. Ging es um eine Geschlechtskrankheit?

LG
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Tyrion
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#1026 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Sa 21. Jan 2017, 21:25

lovetrail hat geschrieben:Ich frage mich, was Paulus hier genau mit "verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen" meint. Ging es um eine Geschlechtskrankheit?

Das frage ich mich auch, wenn ich sowas lese. Ich glaube aber kaum, dass Paulus an HI-Viren dachte, zumal die damals noch nicht unter Menchen im Umlauf waren. Zudenm sind die ganzen Briefe doch nur Sekundärliteratur - das sind Tipps und Predigten von einem Menschen an bestimmte Gruppen. Das sind Pauli Worte, nicht Gottes Worte. Und sollte Paulus homophob gewesen sein, verwundert nicht sein aggressiver Ductus.

SilverBullet
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#1027 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von SilverBullet » Sa 21. Jan 2017, 21:58

Ich denke nicht das „der Schreiber“ hier auf eine Krankheit abzielte, denn das hätte er gigantisch aufgebaut und
„die Posaunen des Zornes Gottes(?) erklingen lassen“ :-)

Nein, es ist viel einfacher:
Da „der Schreiber“ die Gleichgeschlechtlichkeit, als „von Gott(?) dahingegeben“ ansieht, ist sie „der Lohn“, den die Männer durch die „Nicht-Anerkennung“ bekommen haben.

Hier wird die Gleichgeschlechtlichkeit (bzw. das Zwangsystem) nicht als Grund für eine „Sünde“ gesehen, sondern sie ist bereits die „Strafe“ also die Auswirkung.
(vielleicht könnte man dies als eine Art „politischen Trick“ ansehen, um die Anhänger der neuen Bewegung zu „motivieren“)

Aber an diesem Durcheinander erkennt man, wie unbrauchbar der Text ist… :-)

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#1028 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Sa 21. Jan 2017, 22:02

SilverBullet hat geschrieben: Nein, es ist viel einfacher:
Da „der Schreiber“ die Gleichgeschlechtlichkeit, als „von Gott(?) dahingegeben“ ansieht, ist sie „der Lohn“, den die Männer durch die „Nicht-Anerkennung“ bekommen haben.

Hier wird die Gleichgeschlechtlichkeit (bzw. das Zwangsystem) nicht als Grund für eine „Sünde“ gesehen, sondern sie ist bereits die „Strafe“ also die Auswirkung.
Ja, durchaus denkbar.
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#1029 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Sa 21. Jan 2017, 22:38

Hemul hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Aber hier im Forum in der Art, wie das hier getrieben wird, kann ich das nur als ungeistlich, unchristlich und lieblos bezeichnen.
Es mag schon sein, dass man sich hier manchmal im Ton vergreift. (Hemul ist für mich da kein Maßstab)
Woher weißt du das eigentlich? Hat der Herr Trittbrettfahrer mich nicht auf seine Ignorier-Liste gesetzt?
:Smiley popcorn:

Immerhin bist Du sehr konsequent, das muss man Dir lassen. Deine Theologie lehne ich ab (ich bevorzuge einen mehr jesusförmigen Glauben, Theologie und Spiritualität), aber Du denkst sie konsequent zu Ende :mrgreen:

Novas
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#1030 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Sa 21. Jan 2017, 23:26

Münek hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das ist nun mal Stand der historischen Jesusforschung seit über 200 Jahren. Widerlegen konnte das bisher niemand, auch wenn sich die Ratzingers und Bergers deshalb einnnässen. :lol:
Diese Inkontinenz, dieses "nicht-mehr-ganz-dicht-sein", könnte auch an ihrem fortgeschrittenen Alter liegen. :)


Ist dies wirklich euer Niveau oder kommt noch mehr? Benedikt XVI ist ein sehr weitsichtiger Denker, wie sich in seiner Aufforderung zeigt, „die strukturellen Ursachen der Fehlfunktionen der Weltwirtschaft zu beseitigen und die Wachstumsmodelle zu korrigieren, die allem Anschein nach ungeeignet sind, den Respekt vor der Umwelt […] zu garantieren“ (Ansprache an das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Corps (8. Januar 2007): AAS 99 (2007), S. 73.) müsste das euch als „säkulare Humanisten“ nicht freuen? Bei euch scheint leider die Gehässigkeit und nicht der Humanismus im Vordergrund zu stehen. Denn wenn es euch wirklich um das Wohl der Menschen ginge, so würdet ihr euch mit Christen aktiv für eine bessere Welt engagieren.
Denn wir leben alle zusammen im selben Erdhaushalt ("Earth Household"), wie der Dichter Gary Snyder sagte. Wir sitzen alle im selben Boot. In Zukunft wird dieses Bewusstsein, dass wir Mitglieder einer allumfassenden Menscheitsfamilie sind, immer wichtiger werden. Eine Familie zu der selbstverständlich auch homosexuelle Menschen gehören, für die ebenso die universellen Bürger- und Menschenrechte gelten. Niemand hat das Recht die Sexualität anderer Menschen zu reglementieren, da es ein Recht auf Selbsteigentum gibt, was bedeutet, dass jeder selbst bestimmt, was er mit seinem Körper macht und welcher Lebensweise er folgt.


Das Konzept soll die Grenze ziehen zwischen dem Zuständigkeitsbereich des Individuums und dem der Gemeinschaft. Ihm zufolge darf der Staat nicht über den einzelnen Menschen bestimmen, eben weil der Mensch sich selbst gehört. Einschränkungen sind, so argumentieren die Verfechter des Selbsteigentums, nur aus Notwehr statthaft.

Mithilfe des Selbsteigentums lassen sich einige der Grundrechte begründen. Zum Beispiel hat jeder das Recht, seine Meinung frei zu äußern, weil sein Körper ihm selbst gehört und er alleine entscheiden darf, wie er ihn einsetzen möchte. Ähnlich lassen sich das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit begründen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Selbsteigentum

Das Recht auf Selbsteigentum gilt beispielsweise auch für muslimische Frauen, die (falls dies ihr freier Wille ist) ein Kopftuch tragen wollen. Was sie auf dem Kopf tragen geht mich genau so wenig an, wie ihre Unterwäsche -> SELBSTEIGENTUM. Das ist einer der Gründe, weshalb ich gegen ein Kopftuchverbot bin.

ThomasM hat geschrieben:Aber hier im Forum in der Art, wie das hier getrieben wird, kann ich das nur als ungeistlich, unchristlich und lieblos bezeichnen.

Das stimmt schon. Das Recht auf Selbsteigentum sollten Christen respektieren, auch wenn sie die Lebensweise eines anderen Menschen für sich selbst ablehnen. Da sollte differenziert werden. Erwähnenswert ist vielleicht, was Papst Franziskus sagte: "Wer bin ich, über Homosexuelle zu richten?" - andererseits kritisiert er aber auch die Gender-Ideologie, die alles gleich machen möchte, und lehnt die Homo-Ehe ab.

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