Zu allen Zeiten und in allen Kulturen gab es die Beziehung zwischen Gott und Mensch - eben Religion. Das ist eine historische Tatsache. Die Bibel ist ein historisches Dokument und die Erzählungen darin wurden zu bestimmten Zeitpunkten in der Geschichte (History) verfasst. Diese Geschichten (Stories) erzählen, besser: deuten, Geschichte (History) rückdeutend und religiös weil Götter oder Gott für sie so real waren wie die Sterne am Himmel - das ist eine der Grundlegenden Prämissen jedes Menschen der damaligen Zeiten gewesen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Gott existiert oder nicht - das ändert ja nichts an dieser Prämisse, dem Vorverständnis aus dem heraus die Menschen ihr Leben zu verstehen suchten.Helmuth hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass lovetrail unter Geschichte die wahre, also reale Historie der Beziehung zw. Gott und Mensch meint.
Versetz dich mal in die Situation dieser Menschen: da kommt ein anderes Volk, z.B. die Assyrer und schlachten dein Volk auf brutalste Weise ab. Warum? Warum? Warum? Waren ihre Götter wahrer, stärker, mächtiger? Dann kommt irgendwann die Idee auf, dass es nur einen einzigen wahren Gott gibt. Das zieht logische Konsequenzen nach sich. Wenn früher der stärkere Gott Kriege entschied, entscheidet nun der eine einzige Gott alle Kriege. Der eine einzige Gott ist zunächst in diesem Sinne "Allmächtig". Aber warum lässt er Kriege meines Volkes verloren gehen? Die einzig logische Erklärung dafür, kann ich unter dieser Prämisse nur bei meinem Volk suchen, mein Gott ist ja gut - also muss ich, mein Volk schlecht sein, etwas falsch gemacht haben, mich versündigt haben, schuldig sein - Hurerei betrieben haben mit falschen Göttern.
Dieses Gottesbild kann nur über den "Gehorsam" funktionieren, weil ich und mein Volk bei Ungehorsam von Gott "gerecht" bestraft werden. Die "Allmacht" Gottes, die "Schuld" des eigenen auserwählten Volkes und "Gehorsam" als erste Bürgerpflicht vor Gott sind entwicklungsgeschichtlich logische Konsequenzen aus der Prämisse "Ein einziger Gott"- sei sie nun wahr oder falsch. Wahr ist jedenfalls der beschriebene Wandel in den Gottesbildern von vielen Stammesgöttern zu einem einzigen Gott der 12 Stämme und damit zum einzigen Volksgott Israels als universellem Gott über die Geschichte (History) aller Völker. Diesen historischen Wandel in den Gottesbildern dokumentiert die Bibel wahrheitsgemäß. Ob das Berichtete "die Wahrheit über Gott" ist, steht auf einem anderen Blatt.
Die Kriege waren damals wie heute Wirtschaftskriege, man schöpfte die Arbeitsleistung anderer Völker auf einen Schlag ab, oder man machte sie Tributpflichtig, weil man es eben machen konnte oder sich zumindest gute Chancen ausrechnete. Größenwahn und menschliche Gier nach Ehre und Reichtum spielten mit rein. Alexander der Große hielt sich für einen Sohn Gottes und wollte die Ehre all seiner Vorgänger übertreffen und Rache spielte auch eine Rolle in seiner Motivation in die "Geschichtsbücher" als der große Held einzugehen. Hat er ja auch irgendwie geschafft obwohl seine Anhänger von Alexanders Gier nach Ehre längst die Schnauze voll hatten.