Hallo Pluto !
ich weiß das dies auch Dein Thema ist - und Du da Top Informiert bist.
Auch ist in meinen Augen die Theodizee die Gretchenfrage der monotheistischen Religionen und der große Fels des Atheismus.
Ganz klar will und kann ich mir nicht anmaßen nun jetzt die Lösung gefunden zu haben. Nachdem sich so viele Philosophen, Gelehrte und Gläubige seit Beginn der Geschichtsschreibung die Köpfe darüber zerbrochen haben.
Ich glaube es gibt für uns (heute und hier) keine befriedigende Antwort.
Trotzdem haben ganz normale Menschen für sich eine Antwort gefunden. Sehr gerne möchte ich Dir/Euch meine Überlegungen offenlegen. Ich bin sehr wissbegierig und lernbereit. Sprich: Meine Meinung ist nie in Stein gemeißelt. Ich bin Mensch - ich bin fehlbar.
Also nun denn:
Pluto hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann man auf die Theodizee-Frage keine Antwort finden, die mit einem barmherzigen Gott vereinbar ist.
Sehe ich auch so...außer wir wären in irgendeiner Weise selbst schuld an diesem unglückseligen Umstand dieser Welt und unseren, unvollkommenen Leben mit Tod und Leid.
Pluto hat geschrieben:Sondre hat geschrieben:Da für mich Boshaftigkeit aber immer ein Zeichen von Schwäche ist kann dies nicht auf den Schöpfer zutreffen.
Das behauptest du einfach so, ohne Begründung?
Entschuldige bitte.
Meine Überlegung ist wie folgt:
Schritt 1: Es gibt Gesetzmäßigkeiten in dieser Welt. Wir kennen alle die Naturgesetzte, aber es gibt auch moralische (und ich meine jetzt nicht die Moralvorstellungen ded Religionen) Gesetzmäßigkeiten. Die nutzt z.B. auch die Kriminologie. Beispiel: Wenn eine Menschengruppe unterdrückt, ausgebeutet wird dann kann man mathematisch berechnen ein gewisser Prozentteil wird straffällig und stehlen, ein gewisser Prozentteil radikalisiert sich usw. Gewalt fällt also nicht vom Himmel. Es gibt immer Ursache und Wirkung. Es gibt eine übergeordnete Gesetzmäßigkeit. In dieser Gesetzmäßigkeit gibt es Abweichungen. Übergeordnet nicht. Auch habe ich gelernt wir können vom Kleinen auf das Große schließen. Was einmal gesichert war im Kleinen ist es auch im Großen.
Schritt 2: Ich schaue mir das Kleine vor der Haustüre an (sprich mich selbst und die Menschen drum rum; und einige berühmte Menschen). Ich schaue mir meine Bosheiten an, die meiner Mitmenschen und die großen in der Weltgeschichte. Und stelle übergeordnet fest: Wir Menschen sind böse weil wir schwach sind. Uns fehlt etwas, z.B. Geld und Macht, Einfluß und Liebe, Anerkennung usw. usw. Oder einfach Erkenntnis. Das Übel ist also Mangel. Immer.
Lt. meiner Meinung die grundfalsch sein kann.
Schritt 3: Ich schließe auf das Große. Auf einen Schöpfer. Ich sage absichtlich nicht Gott. Denn unter Gott versteht jeder etwas anderes. Einen Schöpfer kann man aber, so glaube ich, erkennen. Die Evolutionstheorie mag richtig sein und die Wissenschaften auch. Aber da dahinter steckt ein Schöpfungsakt. Denn von nichts kommt nichts. Das ist total unlogisch und zeigt sich nirgends in dieser Welt. Gut, ich gebe zu: Das ist eine Schwachstelle in meiner Argumentation. Denn ich bin geprägt durch meine Erfahrungen mit einer übernatürlichen Macht, Kraft, Geist, Energie die ich Gott nenne.
Schritt 4: Wenn ein Schöpfer diese Welt geschaffen hat (ob Person, Geist, Energie, Kraft usw) kann der in meinen Augen nicht schwach sein. Denn obwohl ich das Fressen- und Gefressen weden zutiefst verachte muss ich trotzdem staunend vor diesem Universum stehen. Kann so ein Wesen schwach sein? Ich denke doch Nein und nochmals Nein.
Schritt 5: Wenn der Schöpfer nicht schwach ist kann er nicht Böse sein. Denn Mangel, Unvollkommenheit, Verletzbarkeit ist immer Schwäche. Und daraus wird das Böse geboren.
Meine Theorie. Seit milde mit mir und lasst uns drüber schreiben. Wie gesagt, ich lerne gerne. Nennt mir eine böse Tat die nicht Schwachheit als Grundlage hat. Dann ist meine Theorie über den Haufen geworfen und ich wieder schlauer.
Wie sagte schon Thomas Edison: Erfahrung nennt man die Summe aller unserer Irrtümer.
LG
Sondre