Ich habe da schon seit einiger Zeit eine Idee zur Schöpfung bzw zum Vollzug der Schöpfung, die ich euch gerne vorstellen möchte. Mich interessieren dabei sowohl die Meinungen von Christen, als auch von Atheisten, bzw von Kreationisten, als auch von "die hard"-Evolutionsvertretern.
Worum es mir im Wesentlichen geht, das ist der (vergessene) geistige Aspekt in der Schöpfung.
Aus christlicher Sicht ist mE genau das der Punkt der Unterscheidung zu naturalistischen Modellen.
Es geht mir nicht um eine buchstäbliche 6-Tage-Schöpfung oder um die Vertretung eines Grundtypenmodells welches einmal fertig geschaffen wurde und sich seit dem aufspaltet oder ausstirbt. Das schließe ich nicht aus, aber das ist nicht mein Ansatzpunkt. Ich denke nämlich, dass es durchaus eine creatio continua gibt, eine Schöpfung die fortläuft.
Ich halte es für einen Kurzschluss von einer Verwandtschaft der Arten und einer Abstammung derselben voneinander gleichzeitig auf die Richtigkeit der evolutionären Mechanismen dieser Neubildungen zu schließen. Ich denke, da müsste man nochmal genauer hinsehen, sowohl empirisch-phänomenologisch als auch biblisch, bzw im Geiste der Bibel.
Ein wiederkehrendes Narrativ in der Bibel ist der Aspekt der Krise (Gericht) und des damit verbundenen Neuanfangs. (Krisis und Anastasis/Apokatastasis).
Das Kreuz Christi und seine Auferstehung ist der innerste Kern des Schöpfungsgeschehens, es ist in die Schöpfung eingeschrieben. Durch ihn (den logos = Jesus) sind alle Dinge gemacht, heisst es. Nichts ist ohne ihn entstanden. (Joh.1,3) Und: Das Lamm ist seit Grundlegung der Welt geschlachtet (Offb.13,8)
Die Krise ist mit der Nacht verbunden. Aber in der Nacht wird das neue Wort empfangen.
Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag. (Gen.1,5)
Vergehen soll der Tag, an dem ich geboren wurde, und die Nacht, die sprach: Ein Junge wurde empfangen! (Hiob 3,3)
Dieses neue Wort wäre die neue Information welche über eine Population "ausgesprochen" wird. In der Krise (zB durch Nahrungsmangel, Umweltveränderungen, Fressfeinde....) stirbt eine Gruppe aus und/oder empfängt neue Lebensinformationen, welche zu einer Gestaltanpassung führen. Ein Up-Date sozusagen. Das korreliert vermutlich durchaus mit äusseren Merkmalen der Selektion und Mutation ist aber vom geistigen Informationszuwachs her, welcher in der Krise "ausgeschüttet" wird, mE noch nicht ganzheitlich erfasst.
Soweit mal. Die Gedanken sind noch ein wenig unstrukturiert bzw unsystematisch, da sie zum einen beim Biblisch-Geistlichem, zum anderen beim Phänomen ansetzen.
Freu mich über Anregungen und sachliche Kritik.
LG