lovetrail hat geschrieben:Halman hat geschrieben:lovetrail hat geschrieben:Gott wird in der LXX, aus welcher die Christen im NT zitieren, bereits Herr = Kyrios genannt. Man mag das für bedauerlich halten, aber so ist es nunmal. Und das neue Testament greift diese Entwicklung auf, indem nun Jesus Christus diesen Titel Kyrios bekommt.
Leider steht uns kein Urtext des zweiten Testamtents zur Verfügung, sondern nur Abschriften von Abschriften und somit ein Grundtext. Darin gibt es hunderte Bezüge zum Tanach, meistens aus der altgriechischen LXX.
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Aber mit einem solchen Argument, dass uns kein Urtext zur Verfügung stünde, kann man so ziemlich jede Lehre einführen.
Ich verlasse mich auf den Textbestand des Neuen Testaments. Da steht doch x-Mal für Gott
Herr. Es wäre ein enormer Fälschungsaufwand gewesen, wenn das in allen Abschriften an sovielen Stellen geändert worden wäre. In meinen Augen eine völlig indiskutable Sache, sorry.
LG
Dann hast Du offenkundig die Argumentation nicht sachlich erfasst (wie offenbar auch einige andere User hier). Die Redaktion der Septuaginta war ein viel größerer Aufwand und erfolgte dennoch. Ja, Textkritik ist nicht jedermanns Sache.
Fakt ist, dass sich die Schreiber des NT hunderte von Malen auf den Tanach als die von ihnen anerkannten heiligen Schriften bezogen und daraus ihren christlichen Glauben exegisierten. Auch als der Name Gottes durch Kyrios ersetzt wurde, war damit immer noch der Gott der AT gemeint und wenn Paulus den Propheten Joel zitiert, dann in dem Bewusstsein, dass Joel sich auf JHWH bezog. Paulus war Judenchrist, einst Schüler von Rabbiner Gamaliel I. und beherrschte selbstverständlich Hebräisch. Ob nun JHWH, ΚÏÏιος oder HERR, Pauli Zitat aus Joel 3,5 meint noch immer denn Gott des Mose, denn Gott, an dem er nach wie vor glaubte.
Schauen wir uns den paulinischen Text in
Rö 10:9-13 gem. der neuesten Luther-Übersetzung nochmals an:
9 Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10 Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig. 11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« 12 Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. 13 Denn »wer den Namen des Herrn anruft, wird selig werden« (Joel 3,5).
Dadurch, dass Paulus Jesus als Herrn bekannte, glaubte er, dass GOTT ihn von den Toten auferweckt hatte. Daraufhin zitiert er aus den Propheten, Jesaja und Joel, offendkundig im grammatischen Bezug und von Sinnzusammenhang auf den zuletzt genannten bezogen, nämlich GOTT, der Jesus auferweckt hatte. Dazu gehört einfach nur normale Lesekompetenz um dies einzusehen.
In der Luther-Übersetzung von
1545 unterschied Luther übrigens zwischen HErr (in Bezug auf Jhesu) und dem HERRN (dem Zitat aus Joel).
9 DEnn so du mit deinem munde bekennest Jhesum / das Er der HErr sey / vnd gleubest in deinem hertzen / das Jn Gott von den Todten aufferwecket hat / so wirstu selig. [...] 13 Denn wer den Namen des HERRN wird anruffen / sol selig werden. Jesa. 28; Joel. 2.