Magdalena61 hat geschrieben:Das klingt ja fast so, als hätten Christen nichts anderes zu tun als ihre Kinder zu verprügeln.
In den Rutenversen ist nicht von Mißhandlung die Rede.
Ersteres habe ich nicht behauptet (siehe meine Antowrt auf Andreas...). Und letzteres: ja, Züchtigung mit eier Rute ist für mich Kindesmisshandlung. Das kann man anders sehen (du bist nicht allein mit der Meinung, dass das nicht unbedingt Misshandlung ist, aber zumindest in Deutschland bewegst du dich damit deutlich jenseits des Gesetzes - Schläge mit der Rute sind gefährliche Körperverletzung).
Normalerweise bringen gläubige Eltern ihren Kids in frühester Kindheit bei, wo es langgeht. Ob sie nun in bestimmten Fällen einen Klaps hinten drauf geben oder ob sie es ohne das schaffen; wichtig ist, dass sie es hinkriegen. Erziehung beinhaltet u.a., bestimmte Verhaltensmuster einzuüben, und wenn diese Arbeit erfolgreich war oder ist, muß man bei Ausrutschern dann nur noch "erinnern".
Ja, kein Widerspruch. Erziehung muss nur konsequent und in sich fair sein, darf nicht willkürlich sein, völlig klar. Und wenn es nur ein Klaps ist, nun gut. Oftmals wird aber ein grün und blau geschlagener Hintern als "ein paar Klapse" heruntergespielt. Das Wort "Klaps" hat daher durchaus einen faden Beigeschmack finde ich, auch wenn du vermutlich wirklich nur einen kleinen Klaps meinst.
Eltern die Hände festzubinden, aber keine brauchbaren Alternativen anzubieten ist verantwortungslos.
Du willst jetzt nicht wirklich sagen, dass das Verbot, Kinder mit einer Rute oder Gerte zu züchtigen, heißt, den Eltern die Hände festzubinden? Dann tun mir deine Kinder leid. Natürlich schafft man es auch dann, erwachsen zu werden, wenn man als Kind die Rute spüren "durfte". Dass es aber keine Alternativen dazu geben soll, finde ich schon heftig.
Frage zurück an dich: Findest du die Erziehungsmaßnahmen in kirchlichen Heimen oder bei den 12 Stämmen für gerechtfertigt? Falls ja, warum?
Ich glaube, wenn man Eltern stark macht, wenn man ihnen Mut macht, ihre von Gott gegebene Autorität zu erkennen und auszuüben, anstatt unentwegt die Kompetenz bemühter Eltern in Frage zu stellen, dann wachsen sie innerlich.
Wer stellt denn unentwegt die Kompetenz von Eltern in Frage? Gut, wenn sie nicht anders können, als ihre Kinder mit einer Gerte zu verdreschen, dann stelle ich die Kompetenz in Frage. Ich hoffe aber, dass das die Ausnahme ist. Die meisten wissen zumindest, dass das verboten ist - und es wird beispielsweise auch in Schulen darauf geachtet (Sportunterricht...). Natürlich kann man der Meinung sein, dass eine Tracht Prügel noch keinem geschadet hat. Und man kann alles, was in der Familie passiert, als Privatsphäre ansehen und verlangen, dass man sich nie einmischen dürfe. Ich finde das Verprügeln von wehrlosen Kindern feige und erbärmlich. Eltern, die das aber machen, brauchen Hilfe. Miest waren sie selbst Opfer entsprechender Gewalt und sid traumatisiert. Wird es aber religiös begründet, dann wird es schwierig, zu helfen - siehe 12 Stämme. Vermutlich bist du auch da gegen Einmischung oder Einfluss von außen?
Sie werden unabhängiger, mutiger, stärker. Sie können sich ihrer Angst stellen und diese überwinden. Sie erkennen, dass Gott sie und keinen anderen Menschen zur Mutter/ zum Vater des Kindes ausgesucht hat und dass sie souveräne Entscheidungen treffen dürfen, die niemand zu kritisieren hat. Sie nehmen ihre Aufgabe an. Sie trauen sich etwas zu.
Sobald ein Mensch wirklich glaubt, dass ihn niemand kritisieren darf, dann wird dieser Mensch gefährlich. Und wenn dieser Mensch dann Gott als Begründung missbraucht, wird es brandgefährlich. Wenn Gott die Eltern immer passend ausgesucht hat, dann könnten die Eltern ihre Kinder halb (oder ganz) totschlagen. Gott hat es so gewollt. Und niemand(!) darf reinreden, kritisieren oder eingreifen. Ja, solche Zustände hatten wir mal. Und ja, ich finde diese Zustände unerträglich und extrem grausam. Und wieder fehlt mir jede Empathie, jedes menschliche Mitgefühl. Menschen, die keinen Bezug mehr zu Leid haben, die nicht mitbekommen, was sie anstellen und die keine Empathie mehr besitzen, machen mir Angst. Sie sind zu allem fähig.Ich hoffe erneut, dass du nicht weißt, was das, was du schreibst, bedeutet.
Unterstützen wir die Eltern in ihrer schwierigen Aufgabe, Kinder in der heutigen Zeit auf das Leben vorzubereiten, dann wird die "Rute" zur Nebenssche werden. (!)
Stel dir vor - es geht auch ohne Rute. Man kann autoritär erziehen, ohne zu prügeln und ohne zu misshandeln und ja, es geht wirklich ohne rohe Gewalt. Kaum vorstellbar? Doch, es geht...
Ob du da mit deiner Einschätzung der ZJ auf dem neuesten Stand bist?
bibelanalyse.de
Danke für den Link! Dann sind die ZJ ja sogar fortschrittlicher als du (in diesem Punkt). Dann hoffe ich, dass dem auch wirklich so ist. Ich habe anderes gehört und die hiesigen ZJ schweigen, wenn man ihnen konkrete Fragen stellt (oder geben nur nebulöse Antworten).
LG
Tyrion