Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
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Anton B.
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von Anton B. » So 18. Dez 2016, 21:03
Pluto hat geschrieben:Es gibt Hersteller von Globus-Modellen von etwa 20-100 cm Durchmesser. Auf diesen sind die Bergketten als Erhöhungen von 3-5 mm dargestellt. Berechnet man aber die Höhe der Berge im Verhältnis, dann sind diese Erhöhungen rund 50 mal zu hoch dargestellt. Der Mt. Everest müsste auf einer Erdkugel von 100 cm Durchmesser, eine Höhe von gerade mal 0.05 mm haben.
Welcher * von Geograf oder Geologe berät diese Firmen eigentlich? — Ich hoffe, du gehörst nicht dazu.
Ist noch kein Nebengeschäft von mir!
Aber auch fast ausnahmslos alle unsere geologischen Profile sind überhöht. 1 : 1 Länge zu Höhe macht einfach keinen Sinn. Für den Globus gilt dasselbe. Natürlich geben wir immer den Überhöhungsfaktor an.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
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sven23
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von sven23 » So 18. Dez 2016, 21:17
Pluto hat geschrieben:Ist der Mt. Everest der höchste Berg der Erde?
Diese Frage hängt mit der Form der Erde zusammen und wie man "Höhe" berechnet. Zweifelsfrei, ist der Mt. Everest die höchste Erhebung über dem Meer. Aber ist diese Berechnung richtig? Die Erde ist ja keine Kugel, sondern ein Ellipsoid (genau genommen eine Art Birne, wobei der "Bauch" unterhalb des Äquators liegt).
Was ist wenn man den höchsten Punkt als denjenigen definiert, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist? Gibt es dann höhere Erhebungen als den Mt. Everest?
Hatten wir das nicht schon mal? Der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernte Punkt ist der Gipfel des Chimborazo in Ecuador, eben weil die Erde ein Rotationsellipsoid ist. Alexander von Humboldt hat die Erstbesteigung gewagt, scheiterte aber.
Der Mount Everest ist auch bei weitem nicht der höchste Berg im Sonnensystem. Diese Ehre gebührt dem Olympus Mons auf dem Mars mit 22 Kilometern Höhe. Auf Grund der fehlenden Plattentektonik auf dem Mars konnte der Vulkanberg zu dieser imposanten Höhe anwachsen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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Anton B.
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von Anton B. » So 18. Dez 2016, 21:20
sven23 hat geschrieben:Der Mount Everest ist auch bei weitem nicht der höchste Berg im Sonnensystem. Diese Ehre gebührt dem Olympus Mons auf dem Mars mit 22 Kilometern Höhe. Auf Grund der fehlenden Plattentektonik auf dem Mars konnte der Vulkanberg zu dieser imposanten Höhe anwachsen.
.. und wegen der eingeschränkten Erosion (exogene Dynamik) wurde er nicht weggeknabbert.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
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Munro
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von Munro » Sa 10. Mär 2018, 14:22
Chimborazo!
Ein Name, den man sich merken muss!
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.
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R.F.
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von R.F. » Sa 10. Mär 2018, 14:58
Munro hat geschrieben:Chimborazo!
Ein Name, den man sich merken muss!
Jawohl. Und auch den des Olympus Mons auf dem Mars mit 22 Kilometern Höhe. Unbedingt, weil demnächst bestiegen...

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Janina
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von Janina » So 11. Mär 2018, 10:34
Pluto hat geschrieben:Was ist wenn man den höchsten Punkt als denjenigen definiert, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist? Gibt es dann höhere Erhebungen als den Mt. Everest?
Die höchste Erhebung im Verhältnis zur Umgebung ist eine andere Definition, nach der es dann der
Mauna Kea auf Hawaii wäre.
Es ist aber sinnvoll, die Höhe auf den Meeresspiegel zu beziehen, auch wenn der krumm wie eine Kartoffel ist. Denn der Meeresspiegel ist für die Gravitation der Erde eine Äquipotentialfläche. Und damit markiert die so ermittelte Höhe die potentielle Energie auf der Bergspitze. Die wiederum ist ausschlaggebend für den dort herrschenden Luftdruck und die Temperatur, also auf die Ausrüstung, die man als Bergsteiger mitnehmen sollte.
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Pluto
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von Pluto » So 11. Mär 2018, 10:36
Janina hat geschrieben:Es ist aber sinnvoll, die Höhe auf den Meeresspiegel zu beziehen, auch wenn der krumm wie eine Kartoffel ist. Denn der Meeresspiegel ist für die Gravitation der Erde eine Äquipotentialfläche. Und damit markiert die so ermittelte Höhe die potentielle Energie auf der Bergspitze. Die wiederum ist ausschlaggebend für den dort herrschenden Luftdruck und die Temperatur, also auf die Ausrüstung, die man als Bergsteiger mitnehmen sollte.
Interessante Ausführungen. Vieles war mir nicht bekannt.
Danke.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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R.F.
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von R.F. » So 11. Mär 2018, 10:53
Pluto hat geschrieben:Janina hat geschrieben:Es ist aber sinnvoll, die Höhe auf den Meeresspiegel zu beziehen, auch wenn der krumm wie eine Kartoffel ist. Denn der Meeresspiegel ist für die Gravitation der Erde eine Äquipotentialfläche. Und damit markiert die so ermittelte Höhe die potentielle Energie auf der Bergspitze. Die wiederum ist ausschlaggebend für den dort herrschenden Luftdruck und die Temperatur, also auf die Ausrüstung, die man als Bergsteiger mitnehmen sollte.
Interessante Ausführungen.
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Jawohl. Und für die unzähligen Extrem-Bergsteiger unter uns geradezu überlebenswichtig. Zu solchen Erkenntnissen sind eben nur Besen reitende Wesen in der Lage...

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Janina
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von Janina » So 11. Mär 2018, 13:33
R.F. hat geschrieben:Und für die unzähligen Extrem-Bergsteiger unter uns...
Ich vergaß natürlich die Höhlenforscher im Niveau-Keller.

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Munro
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von Munro » So 11. Mär 2018, 17:59
Wenn es ums Thema "hohe Berge" geht: Ihr wisst auch, was ein Munro ist?

Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.