Hi Hemul!
Hemul hat geschrieben: Roland hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Den Wortlaut der deutschen Übersetzung in Apg. 15 kann man durchaus als umfassendes, striktes Verbot jeglichen Konsums von Blut, egal in welcher Form, verstehen.
Sehe ich ganz anders! Im NT gibt es meines Wissens nach außer in Apg.15 keine andere Stelle, die Blutgenuss verbietet
.
Du solltest dein Wissen auffrischen, denn auch in Apostelgeschichte 21:25 geht Paulus noch einmal auf das Verbot des Blutgenusses wie folgt näher ein:
25 Und was die Nichtjuden betrifft, die zum Glauben gekommen sind, haben wir ja schon eine Entscheidung getroffen. Wir haben ihnen brieflich mitgeteilt, dass sie kein Fleisch von Götzenopfern essen sollen, dass sie kein Blut genießen und kein Fleisch, das nicht richtig ausgeblutet ist, und dass sie sich vor jeder Unmoral hüten."
Das gibt nochmal denselben Sachverhalt aus Apg. 15 wieder. Apostelgeschichte 21 ist ein Bericht über die Ankunft des Paulus in Jerusalem und über den Konflikt zwischen Juden- und Heidenchristen. In diesem Konflikt wurde, im Sinne eines friedlichen Zusammenlebens dieser Christen mit so unterschiedlichem Hintergrund, aus gegebenem Anlass eine Kompromissentscheidung getroffen. Das ist keine allgemeingültige Lehre, die Apostelgeschichte ist ein Geschichtsbuch, kein Lehrbrief. In Apg. 15 und 21 wird berichtet über ganz spezielle Entscheidungen in ganz speziellen Situationen der damaligen Zeit.
Sowohl Jesus, alsauch die Lehrbriefe der Apostel wiederholen ein solches Speisegebot an keiner Stelle sondern sie lehren sogar das genaue Gegenteil! Speisegebote sind überflüssig im neuen Bund. Hier noch weitere Stellen, die das belegen:
"Aber die Speise fördert uns vor Gott nicht: essen wir, so werden wir darum nicht besser sein; essen wir nicht, so werden wir darum nicht weniger sein."
1. Korinther 8, 8 Luther
"Alles, was feil ist auf dem Fleischmarkt, das esset, und forschet nicht, auf dass ihr das Gewissen verschonet.
Denn »die Erde ist des HERRN und was darinnen ist«."
1. Korinther 10, 25-26 Luther
Und nirgends auch nur ein winziger Verweis darauf, dass der Genuss von Blut hier eine Ausnahme darstellt und verboten ist.
Jesus wusste, dass sein Wort, das er spricht, nicht vergehen wird und dass es unter den Heiden verbreitet werden würde, die mit den jüdischen Speisegeboten nichts im Sinn hatten. Hätte das Blutverbot im neuen Bund für die Heiden auch nur irgendeine Relevanz in seinen Augen gehabt, dann hätte er nicht gesagt:
"Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird?
Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen"
Matthäus 15, 17-19 Elberfelder
Er hätte diese Aussage relativiert und die Ausnahme des Blutes genannt, welches
nicht "in den Mund eingehen" darf. Jesus hebt hier jedes Speisegebot auf, ebenso tun das die Apostel in ihren Lehrbriefen.
Hemul hat geschrieben: Roland hat geschrieben:
Und hier sollte man mE den Zusammenhang bedenken:
Sollte man hier unbedingt. Denn das Essen von Blut war schon bereits vor dem mosaischen Gesetz gem. 1.Mose 9:1-4 ausdrücklich
von Gott verboten worden:
Das ist der alte Bund. Genau wie wir an die alttestamentlichen Opfergebote nicht mehr gebunden sind, sind wir es auch nicht mehr an die Speisegebote des alten Bundes.
Gruß Roland