Nach christlichem Verständnis gibt es jedoch den Unterschied, ob ein Wesen Ich-bewusst und somit auch "Über-das-Ich-hinaus-bewusst", also transzendenz-fähig ist oder nicht. - Könnte ein Tintenfisch transzendent denken und die Frage nach "Gott" stellen, wäre er unter christlichen Gesichtspunkten ein geistiges Wesen. - Ansonsten nicht.
Dass Tiere ein Ich-Bewusstsein haben, kann man in Einzelfällen serh plausibel nachweisen. Das Ich-Bewusstsein hängt aber nicht damit zusammen, eine Frage nach Gott stellen zu müssen. "Gott" könnte eine rein menschliche Schutzprogrammierung unseres Gehirns sein, mit dem wir vor Systemabstürzen geschützt werden. Das Konstrukt "Gott", "Schöpfung" kann für ein anderes Lebewesen derart unplausibel sein, dass es das gar nicht erst in Betracht zieht. Trotzdem könnte es sich bewusst als "Ich" wahrnehmen, das Gegenüber als "Du".
Was unter christlichen Gesichtspunkten ein "geistiges Wesen" ist, sollte irrelevant sein, was über reine Gedankenwelten hinausgeht. Zumal nicht einmal geprüft werden kann, on manche Tiere sogar diese Form der Transzendenzfähigkeit aufweisen. Es wird ohnehin ausgeschlossen, da der Mensch nur sich als wertvoll betrachten möchte - also kann nicht sein, was nicht sein darf.
Wir können davon ausgehen, dass unsere Gehirne ähnlich arbeiten, und somit davon ausgehen, dass höhere Lebewesen ähnliche Emotionen empfinden.
Diese Aussage basiert auf Plausibilität. Die Aussage "Tiere haben kein Ich-Bewusstsein" ist nur geraten, ein Vorurteil.
Ich will nur darauf hinweisen, dass ich alleine MEINE Emotionen wahrnehmen kann.
Schon bei anderen Menschen kann die Ableitung von Emotionen extrem fehlerhaft sein. Woher will man wissen, was ein Tier tatsächlich empfindet?
Man kann es nicht wissen. Daraus kann man aber nicht ableiten, dass sie nichts empfinden - zumal man Empfindungen beobachten, wahrnehmen kann (bei nahen Verwandten, z.B. durch ähnliche, vertraute Körpersprache).
Vielleicht hat auch ein Kaktus Emtionen - wir wissen es nicht.
Stimmt, wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass Pflanzen miteinander über Pheromone kommunizieren können (auch über Artgrenzen hinweg) und das die Wurzelspitzenzellen ebenfalls über Botenstoffe miteinander kommunizieren. Wenn eine Pflanze ein "Gehirn" hat, sind das vermutlich die Wurzelspitzen, die chemisch, nicht elektrochemisch wie unsere Neuronen, kommunizieren. Sie müssten daher ziemlich langsam "denken", man kann es aber nicht ausschließen.
Je entfernter aber ein Wesen von uns verwandt ist, umso unähnlicher es ist, desto weniger können wir uns in dieses empathisch hineinversetzen, Tintenfische haben da Pech - zu weit von uns weg, wir empfinden weniger Mitleid als mit einem Bambi, das unser Kindchenschema trifft. Mensch halt.
Ach ja, weil es um Tintenfische geht -off topic- Pech, dass deren Gehirn sich aus Ober- und Unterschlundganglien entwickelt hat, sodass jetzt die Speiseröhre durch das Gehirn(!) geht. Sehr unpraktisch, weshalb sie diese winzige MUndöffnung haben und alles aufwendig mit einem Hornschnabel zerkleinern müssen (auch Riesenkalamare, große Kraken usw.). Soviel zu "intelligentem" Design. Dieser "Designer" hätte einen Sockenschuss, wenn das so geplant gewesen wäre. Es ist eine evolutive Sackgasse.