Rembremerding hat geschrieben:Wollen zu können ist ein Geschenk Gottes @closs. Es ist bereits in unserer "Software" angelegt.
Richtig - aber wie WIRD es aktiviert?
Um es einmal ganz praktisch zu sagen: Wenn ich mein Leben durchgehe, stelle ich fest, dass ich immer nur dann etwas gewollt habe, wenn ich
vorher etwas zu Recht oder fälschlich erkannt habe. - Wahre oder falsche individeulle Erkenntnis waren also immer die Voraussetzung dafür, etwas zu wollen.
Insofern spielt bei mir der Begriff der Erkenntnis eine entscheidende Rolle zum Verständnis der Bibel - der "Wille des Menschen" ist eine daraus folgende Größe - so wie eine SChaufel, die man in die Hand nimmt, NACHDEM man erkannt hat, dass etwas gebaut werden soll.
Insofern sehe ich in der Offenbarung (da gibt es sehr wohl einen Kontext) das Zusammenführen von "Erkennen" und " Wollen". - Oder wie es in ganz anderem Kontext die Deutsche Klassik meint: Die Koinizidenz von Autonomie und Heteronomie. - Oder vereinfacht übersetzt: Dass der Mensch aus Erkenntnis das tun will, was er göttlich soll. - Oder augustinisch: Anarchie als Ausdruck der Gesetzlosigkeit, da es in der göttlichen Harmonie keiner Gesetze bedarf.
Warum ist dann die Offenbarung so grausam? Aus meiner Sicht deshalb, weil die Differenz zwischem falschem menschlichen Erkennen (und deshalb auch Wollen) wie in einem Gewitter mit wahrem Erkennen und Wollen zusammengeführt wird. - Zu Ende gedacht: Wer ins Licht der absoluten Erkenntnis gestellt wird, kann nicht umhin, vom Falschen gereinigt zu werden. - Aber bis dahin kracht's eben.