Hallo zuammen!
ThomasM hat geschrieben: Schau dich doch einfach auf W&W um. Wenn du dort einen Artikel studierst, dann wird immer zuerst die Bibel ausgepackt und Auslegung betrieben.
Offenbar hast du noch keinen solchen Artikel jemals gesehen. Ich wäre überrascht, wenn du dort einen einzigen finden würdest, indem überhaupt die Bibel ausgepackt und Auslegung betrieben wird. Du redest hier leider wie ein Blinder von der Farbe.
Ältere Ausgaben der Zeitschrift "Studium Integrale" (ab 2014 und älter) kannst du kostenlos online lesen, hunderte Monographien. Suche mal eine, die deine Aussage stützen würde.
Hier nur etwas runterscrollen und unter "online-Publikationen" auf "naturwissenschaftlich-evolutionskritische Zeitschrift Studium Integrale" klicken.
ThomasM hat geschrieben: Und jetzt stell dir doch einfach mal vor, alle Wissenschaftler würden gezwungen, so vorzugehen.
Du siehst also, dass erstens so gar nicht vorgegangen wird; und zweitens geht der Zwang, das Ausgrenzen, die Festlegung auf bestimmte Methoden und auf eine bestimmte Ideologie, allein von Teilen der etablierten Wissenschaft aus.
Und das ist es, was Feyerabend zurecht kritisiert.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Ist nur dann nicht "wissenschaftlich", wenn man "Wissenschaft" als ein ausgrenzendes, unfreies System betrachtet, das nur den Naturalismus zulässt.
So ist es. Wenn du es dir nur endlich mal merken würdest...
Immerhin gibst du es zu: für dich ist Wissenschaft ein unfreies, ausgrenzendes, ideologiebehaftetes System. So eine Art
Stalinismus sozusagen…
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben:Anything goes! Methodenanarchismus!
Viel Spaß beim Beliebigkeitsblubbern.
Vielfalt und Freiheit ist besser als Einseitigkeit und Scheuklappen.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Die Herkunft von Komplexität in der belebten Natur ist mit darwinistischen Mechanismen nicht hinreichend erklärt.
Doch.
Nein.
Das magst du zwar noch nicht verstanden haben, aber das ist nicht relevant.
Anton B. hat geschrieben: Ich zeige Dir auf, dass Deine Bemerkung hinsichtlich der fehlenden Transformationsreihen eine Diskussion von Huxley und Darwin wiedergibt und mithin einen "prähistorischen" Stand darstellt. Gould dagegen sagt in keinem der bisher von Dir angebrachten Zitate, es gäbe keine solche Reihen.
Nein, das ist falsch. Gould sagt eindeutig, dass Huxley recht hatte:
We believe that Huxley was right in his warning. The modern theory of evolution --little more than a contemporary restatement of basic Darwinism -- does not require gradual change. In fact, the operation of Darwinian processes should yield exactly what we see in the fossil record.
The history of most fossil species includes two features particularly inconsistent with gradualism:
1. Stasis. Most species exhibit no directional change during their tenure on earth. They appear in the fossil record looking much the same as when they disappear; morphological change is usually limited and directionless.
2. Sudden appearance. In any local area, a species does not arise gradually by the steady transformation of its ancestors. It appears all at once and "fully formed"
"Evolution’s Erratic Pace" (Hervorhebungen von mir.)
Anton B. hat geschrieben:1. Sagt Gould, es seien keine graduellen Transitionen von einer zur anderen taxonomischen Art im Fossilbericht bekannt?
Dass
Artbildung möglich ist, kann man empirisch belegen. Es geht in der Frage "Gradualismus - ja oder nein" allein darum ob viel Mikroevolution zu
Makroevolution führt.
Anton B. hat geschrieben:2. Sagt Gould, die Beobachtung plötzlich auftretender und verschwindender Arten und die sei mittels der Evolutionstheorie nicht erklärbar?
Das habe ich nie behauptet. Weil ich mitgezählt habe, sage ich es jetzt zum
vierten Mal: Gould war natürlich kein Kreationist sondern glaubte an die Evolutionstheorie.
Anton B. hat geschrieben: Sagt Gould, die Beobachtung plötzlich auftretender und verschwindender Arten und die sei mittels der Evolutionstheorie nicht erklärbar?
Das habe ich nie behauptet. Er sagt, sie sei mit dem
Gradualismus nicht erklärbar.
Nochmal: Die Selektion kann nach Gould nicht für allmählichen Fortschritt im Sinne des Gradualismus sorgen, denn sie ist immer lokal begrenzt, beruht auf dem Zufall und ist somit keine Stufe in einer Abfolge des allgemeinen Fortschritts oder der zunehmenden Komplexität. (Illusion Fortschritt S.172)
Im Fossilbericht sind zwar morphologische Veränderungen beobachtbar aber sie sind in der Regel begrenzt und richtungslos. "
Nirgendwo sind Arten graduell erschienen, etwa durch ständige Transformation von Vorfahren; sie erscheinen plötzlich und voll gestaltet." (Evolution's Erratic Pace)
Das heißt, für die Entstehung des Neuen bedarf es anderer Erklärungen, als einfach nur viel Zeit und viel Mikroevolution. Punktualismus, sprunghaft verlaufende Evolution, hopeful monsters und weitere systemtheoretische Ansätze sind im Rahmen der ET in der Diskussion.
Und es existiert noch eine weitere Möglichkeit: Intelligente Planung!
Allein die Erwähnung derselben, ruft aber einen Aufschrei der Entrüstung, ausgerechnet bei unseren Christen Anton, Thomas und Janina hervor. Hohn und Spott wird kübelweise ausgegossen, auch vor persönlichen Anwürfen wird nicht zurückgeschreckt. Nein das darf nicht sein. Komplette Anpassung an das atheistische Weltbild ist ein absolutes Muss in ihren Augen. Obwohl die Frage wie das Neue entsteht auch nach mehr als 150 Jahren nicht geklärt ist, genau so wenig wie man weiß, wie Leben überhaupt entstanden ist, behauptet man, die ET ginge nach der einzig richtigen Methode vor, nämlich dem Naturalismus, sie verfüge über die einzig richtigen Ergebnisse.
Paul Feyerabend dazu:
"Eine Wissenschaft, die behauptet, über die einzig richtige Methode und die einzig brauchbaren Ergebnisse zu verfügen, ist Ideologie und muss vom Staat und insbesondere vom Bildungswesen getrennt werden." Wider den Methodenzwang S. 395
Die ET trägt bedenkliche Züge einer solchen Ideologie.
Gruß Roland