Liebe Magdalena61
Eine Wicca, die beispielsweise die satanischen Sabbate hält, hat sich für eine Ideologie und damit für einen "Herrn" entschieden. Was sie lebt, ist ein "Glaube".
Ich will das Thema Wicca ja auch gar nicht vertiefen. Allerdings wäre es mir neu, dass Wicca-Anhänger satanische Sabbate abhalten würden. Der Wicca-Kult ist synkrenistisch udn enthält viele unterschiedliche Facetten aus allen möglichen Religionen. Satanismus im engeren Sinne ist da nicht enthalten. Die eine "Hexe", die ich kenne, hat mit Satan oder ähnlichem nichts am Hut. Ist aber ein anderes Thema und diente mir nur als Beispiel.
Mir fehlt da die Toleranz, denn woher weiß der Christ, dass seine Religion die richtige ist. Woher weiß er, dass sein Gott der ist, der existiert.
Weil er seinen Gott erlebt hat.
Das ist zu simpel. Man kann auch andere Gottheiten erleben. Wäre es so einfach, gäbe es ja keinen Glauben mehr, sondern nur reines Wissen. Nein, gerade weil man nicht weiß, sondern glaubt, sollte man doch immer so viel Respekt vor anderen Glaubensrichtungen haben, dass man davon ausgehen sollte, dass vielleicht der andere Glaube der richtige ist. Würde man es wissen, würde man ja auch nicht mehr glauben.
Und woher willst du wissen, dass andere ihren Gott nicht auch erlebt haben? Dass das, was du verspürt hast, exklusiv den Christen zuteil kommt?
Ich finde dieses "ich habe Gott erlebt, ich weiß jetzt, dass das, was du glaubst, ein Irrglaube ist" gefährlich. Genau das hat schon viele Menschenleben gefordert. Im Schamanismus (egal, welcher Ausprägung, ob nordamerikanisch, ob sibirisch) sind Visionen, also das Erleben der Elemente des Glaubens, wichtige Elemente desselben. Das gehtnicht nur über Drogen oder Rauchhütten, sondern auch ohne körperfremde Drogen. Das, was du als "Gott Erleben" bezeichnest, liegt an der Ausschüttung spezieller Hormone und der Aktivierung mancher Bereiche des Zentralnervensystem (z. B. Dopaminerge Neuronen). Warum ist das keine körpereigene Halluzination?
Möglich ist das ja - und man kann Halluzinationen auch künstlich durch Gabe entsprechener Mittelchen erzeugen. Ich meine jetzt echte Halluzinationen, also kein LSD, sondern beispielsweise Scopolamin. Werden die Rezeptoren im Zentralnevrensystem, die auf Scopolamin ansprechen, durch körpereigene Stoffe aktiviert, so können Halluzinationen oder transzendente Erfahrungen ausgelöst werden. Dass Scopolamin auch auf den Parasympathicus wirkt, ist ein anderes Thema.
Nein, "Weil er seinen Gott erlebt hat" ist für mich kein Argument.
Frage Ihn lieber, bevor du dein Urteil festschreibst. Und- sei nicht allzu erstaunt, wenn Er dir dann wirklich antwortet.
Nein, macht er nicht.

Ich kenne zwar die Gefühle, die ein fester Glaube vermittelt und ich kenne auch solches "religiöses Erkennen". Ich kenne aber auch das Erwachen aus diesen körpereigenen Illusionen. Ich würde mich ja auch gar nicht dagegen wehren, denn es lebt sich mit den Illusionen ja offenbar ganz gut und sie helfen einem ja, wenn man mal verzweifelt ist. Das Problem sind für mich dann die Begleitumstände. Würde das Christentum nicht in manchen Bereichen so menschenfeindlich eingestellt sein (jetzt nicht unbedingt, aber auch auf die Bibel bezogen) - z. B. der Widerstand gegen Homoehen - könnte ich mich der Illusion vielleicht hingeben. Allerdings platzt die Seifenblase, wenn man sie mal als solche erkannt hat.
Zum Beispiel Homosecualität - wären die meisten Christen so eingestellt, dass sie innerlich Homosexualität als Sünde ablehnen, dann würden sie nur innerhalb ihrer Glaubensclique Leid erzeugen. Wenn sie ihre Worte "Gott wird richten, ich darf das nicht" ehrlich meinen würden, dann sollten sie nichts dagegen haben, wenn Homosexuelle ihre Neigungen offen ausleben dürfen. Was ist aber der Fall? Es wird dagegen gekämpft, dass sie ihre Partnerschaften eintragen lassen, dass sie als Pärchen vom Staat anerkannt werden, dass der Partner z. B. Informationen zum Gesundheitszustand bekommt, wenn der andere nach einem Unfall auf der Intensivstation liegt (Informationen bekommen nur Angehörige und Verwandte).
Das sind alles nur Facetten. Leider mischt sich meines Erachtens das Christentum viel zu sehr im Staat ein. Ansonsten würde ich auch keinerlei Kritik am christlichen Glauben übenb. Jeder soll und darf das Glauben, was er will - so ist unser Staat strukturiert. Nur dann, wenn der eigene Glaube anderen Menschen schadet, wird es kritisch. Wenn Kinder sterben müssen, weil die Eltern Zeugen Jehovas sind und die Eltern als Helden im Wachturm gefeiert werden. Wenn Christen Homosexuellen einreden wollen, dass sie krank sind oder in Sünde leben. Ich höre da kein "ich glaube, dass du in Spnde lebst, denn gemäß meines Glaubens ist dies nicht erlaubt". Dann könnte man antworten "ich glaube das nicht und ich sehe keine Sünde darin, einen anderen Menschen zu lieben". Ich höre viel mehr "das ist Sünde". Und "Wer das macht, der kommt in die Hölle". Kein "es könnte sein, dass...".
Und da sind wir wieder bei dem "Ich habe Gott erlebt, ich weiß, er existiert und folglich weiß ich, dass all seine Regeln gelten und ich weiß daraus ableitend, dass du in schwerer Sünde lebst"
Der Kreis schließt sich.
Wenn du einen geistlichen Zugang bekommst zur Bibel, erkennst du, dass darin Wahrheit geschrieben ist. Allerdings oftmals in einer Sprache, die nicht jedem verständlich ist und an die er sich zuerst gewöhnen muß.
Wie gesagt: das ist eine These. Ich sage: wäre es die Wahrheit, dann stünde nicht so viel offensichtlich Falsches darin. Die Fehler, beispielsweise in Bezug auf Naturbeschreibung, sind nachvollziehbar, denn damals war das Bildungsniveau nicht das heutige - man wusste es schlicht nicht anders. Gott hätte es anders gewusst, wenn er den Text selbst geschrieben hätte. Er hätte auchgewusst, wie ein Elefant wirklich aussieht

. Er hätte gewusst, dass die Sonne nicht angehalten werden kann - wenn, dann wäre es die Erde, aber das Abbremsen wäre sehr ungesund für uns alle.
Ich würde niemanden dazu ermuntern, einen anderen Glauben zu leben als den christlichen Glauben.
Das ist ja auch logisch. Du bist Christin und fndest den Glauben richtig. Warum solltest du dann jemand anderen ermuntern, nichtg christlich zu sein. Fände ich auch sehr schräg. Wenn du aber deinen Glauben als den besseren als andere Glaubensrichtugnen hinstellst, dann würde ich das nur akzeptieren, wenn das sachlich-neutral argumentiert werden würde (z. B. keine Menschenopfer im Vergleich zu dem Glauben der Azteken).
Schlangen und Skorpione stehen in der Bibel für dämonische Einflüsse. Die "Schlange" im "Paradies" war kein biologisches Tier, sondern eine "Gottheit".
Gottheit verstehe ich in dem Sinne nicht. Wenn es nur einen Gott gibt, dann kann es keinen zweiten in Form einer Schlange geben. Und wenn ich schon lese, dass Tiere für dämonische Einflüsse herhalten müssen oder andere Tiere als unrein gelten - da denke ich daran, wie viele Tiere deshalb von Menschen völlig sinnlos getötet wurden. Ist aber wieder ein Thema für sich, zeigt aber die Auswirkungen des Glaubens. Und die können sehr negativ sein.
Du hast dir viele Gedanken gemacht, urteilst nicht oberflächlich, das ist mir sympathisch.

Wenn ich auch zu vielen Punkten anderer Ansicht bin.
Das Kompliment kann ich nur vollumfänglich zurückgeben
