closs hat geschrieben:Die menschliche Wahrnehmung in Bezug auf Gott ist im Prinzip NICHT verifizierbar, also prinzipiell NICHT objektivierbar - da tut sich ein Naturwissenschaftler eher schwer. - DASS dies so ist, hat damit zu tun, dass Gott-Realität und Menschen-Wahrnehmung NICHT in gleicher Dimension stattfinden - Gott ist Schöpfer (also außerhalb seiner Schöpfung), während der Mensch Schöpfung ist.
Da ist alles sehr schön und rund dargestellt...
Mir erscheint es allerdings etwas zu rund, denn es ist letztlich eine reine Behauptung die auf keinerlei objektiv feststellbarem Fundament beruht.
Wir haben es also mit zwei Realitätsebenen zu tun: Göttlichem Sein und menschlichem Dasein. -
[...]
Wichtig ist dieses Thema deshalb, weil die Naturwissenschaft/der Agnostizismus diese grundsätzliche Trennung zwischen Realität ("Sein") und Wahrnehmung ("Seiendem") nicht anerkennt (so kommt es mir zumindest vor)
Mir kommt diese Trennung als Strohmannargument rüber.
Du anerkenns zunächst das Dasein als die Ganzheit der naturalistischen Welt. Doch dann suchst du diesen objektivierbaren Fakt zu entkräften, in dem du sagst es fehle noch ein wesentlicher Teil. Spricht man dich darauf an, so behauptest du (ganz ohne zu erröten

) die Naturwissenschaft sei halt zu blind um dieses Etwas zu erkennen, was du selbst nicht in der Lage bist in irgend einer Weise zu beschreiben.
Der Naturwissenschaftler sagt: Wenn ich eine Realität nicht naturwissenschaftlich erfassen kann, gibt es diese Realität nicht, weil es dann Illusion sein muss.
Das "mehr" was du hier annimmst ist nicht nur
nicht verifizierbar, es ist nicht einmal theoretisch
falsifizierbar.
Du lehnst die Existenz meines rosaroten Einhorns ab. -- Warum?
Weil du mit deinem skeptischen Intellekt, solche von mir vorgebrachten Behauptungen als unzureichend, bzw. haltlos bezeichnest und ohne zu zögern verwirfst.
Und das völlig zu Recht!
Warum ist aber nicht auch dieselbe Skepsis bei der Beurteilung der Heidegger'schen These der ontologischen Differenz angebracht? Warm soll das nicht ebenfalls als haltloses Produkt einer überbordenden Phantasie bezeichnet werden dürfen, ja müssen?,
Nichts wie "heiße Luft", wie viele der Kritiker Heideggers prosaisch meinen?