Der Evolutionsirrtum - II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1061 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » Mo 28. Nov 2016, 10:22

Novalis hat geschrieben: Hemul der Bengel kann ebenfalls ein bisschen Gegenwind vertragen ;)
Einverstanden! :devil:

Novalis hat geschrieben:
“Zeugen Jehovas zerstören Menschenleben” - Interview mit einer Aussteigerin
http://m.huffpost.com/de/entry/7124508
Hemul ist aber laut eigenen Angaben kein Zeuge Jehovas.
In wessen Namen er wohl Klinken putzen geht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#1062 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Mo 28. Nov 2016, 12:54

Tag zusammen!

Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Zur Lösung der Problematik der Makroevolution trägt das nichts bei, er hat sie quasi ins Reich des Zufalls verwiesen.
[...]
OK, jeder darf glauben was er will!
Für mich heißt das (bitte korrigiere mich): Sobald irgendwo "der Zufall" ins Spiel kommt, hören für Roland vernünftige Begründungen auf. Ist es das? Aber warum dann sich mit "dem Zufall" in dieses Unterthema verbeißen, wenn doch "der Zufall" für die Evolutionstheorie an sich eine bestimmte Rolle spielt?

Nicht sobald "irgendwo der Zufall ins Spiel kommt" sondern eher dann, wenn dieser die Ursache für unsere Existenz sein soll. Dann ist das zwar eine mögliche, aber in meinen Augen keine vernünftige Begründung.
Planende Intelligenz ist in meinen Augen weitaus vernünftiger. Auch wenn das seltsamerweise stets wütende Proteste hervorruft. Sogar, wie man hier sehen kann, von Christen. Die Gehirnwäsche aus Teilen einer naturalistisch geprägten Wissenschaft, wonach Gott grundsätzlich keine Thema sein darf und man sich vollständig an die atheistische Weltsicht anzupassen habe, hat ganze Arbeit geleistet.
Der Christ darf zwar glauben, Gott habe die Welt erschaffen. Aber für das Wirken Gottes darf es grundsätzlich nicht die geringste Spur geben.

Wo wir jedoch stehen geblieben waren, war das Missverständnis, dass die Kritik am Gradualismus bedeutet, dass man jegliche graduelle Veränderung negiert. Das ist natürlich nicht der Fall.
Jedoch sind, so Gould, solche Veränderungen in der Regel begrenzt und richtungslos. Es gibt keinen Trend zu mehr Komplexität. Neben der Mutation beruht laut Gould nämlich auch die Selektion schlicht auf auf dem Zufall:
Eine gewisse Erwartung auf Fortschritt ließe sich aus der natürlichen Selektion ableiten, wenn eine Abfolge wechselnder lokaler Umweltbedingungen im Laufe der Zeit immer größere Vorteile erzeugen würde. Aber eine solche Argumentation ist offenbar unmöglich. Die Umweltbedingungen an einem bestimmten Ort dürften sich in geologischen Zeiträumen nach dem Zufallsprinzip verändern – das Meer kommt und geht, das Klima wird wärmer und kälter und so weiter. Wenn die Lebewesen sich durch natürliche Selektion auf die Umwelt einstellen, sollte ihre Entwicklungsgeschichte ebenfalls im wesentlichen vom Zufall geprägt sein. […]Natürliche Selektion kann nur für lokale Anpassung sorgen – und die ist zwar in manchen Fällen höchst ausgefeilt, aber sie bleibt immer lokal und ist keine Stufe in einer Abfolge des allgemeinen Fortschritts oder der zunehmenden Komplexität. Illusion Fortschritt S. 172

Tyrion hat geschrieben: 1. Die Natur ist, wie sie ist. Das kann man beobachten, sehen, im Labor simulieren. Man kann züchten und den Mechanismus des Wechselspiels zwischen Variabilität und Selektion sogar live beobachten. Dann ist das Gottesbild offenbar falsch, das wir uns machen.
Die Frage ist, ob dieses Wechselspiel in der Lage ist, ganz neue Konstruktionen hervorzubringen.
Das kann man nämlich im Labor gerade nicht simulieren und auch nirgends beobachten. Auch durch Zucht kann man nur die große Variabilität herauskitzeln, die in Lebewesen drinsteckt - z.B. vom Dackel bis zum Dobermann - aber es bleibt immer am Ende ein Hund.

Tyrion hat geschrieben: 2. Gott ist so, wie du ihn dir vorstellst. Nur warum täuscht er uns dann, indem er uns eine Natur vorgaukelt, die so nicht ist, wie sie scheint? Sind wir dann seine Tiere im Versuchslabor, denen er vorgaukelt, in der Natur gebe es Fressen und Gefressen werden, obwohl dem so nicht ist (manche sind noch perfider, die schieben uns Menschen die Schuld in die Schuhe, da wir der Auslöser sind und Gott für uns stellvertretend mit die gesamte Natur bestraft).
Nach der Bibel gibt es dieses Fressen und Gefressenwerden tatsächlich erst seit dem Sündenfall. Ursprünglich war die Schöpfung "sehr gut" und es herrschte der "Paradiesische Tierfrieden"
Also: 1. Ob eine allgemeine Evolution "von der Amöbe bis Goethe" stattgefunden hat, ist mehr als fraglich, sie kann maximal für lokale Anpassungen sorgen und 2. täuscht Gott nichts vor sondern die Natur ist tatsächlich so wie sie ist. Aber das ist nach der Bibel ihr gefallener Zustand seit dem Sündenfall.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Das ist der große Fehle und der Kontrast zur wissenschaftlichen Forschung, die NICHTS voraussetzt und ergebnisoffen an Fragen in der Natur herangeht.
Ohne Setzung geht in der Wissenschaft überhaupt nichts!
Das ist eine außergewöhnliche Behauptung die ich genauso unbegründet zurückweise, wie sie gemacht wurde.
Was ist daran außergewöhnlich? Wissenschaft sammelt Daten und bringt sie zueinander in Beziehung. Und so enthält jede Theorie mehr Information, als die bloßen empirischen Daten hergeben. Jede Theorie ist durch die Daten unterbestimmt. Wo kommen diese zusätzlichen Informationen her? Aus dem menschlichen Denken.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Wir müssen zwangsläufig weltanschauliche Grundentscheidungen voraussetzen, wenn wir nach dem Ursprung der Welt und uns selbst fragen. Man kann über diese Fragen überhaupt nicht nachsinnen, ohne zu glauben – und jeder muss wählen, was er glauben will.
Du sprichst aus deiner Sicht, und unterstellst, dass andere genauso denken müssen wie du.
Das ist aber falsches Denken.
Nein Logik. Wir wissen beide nicht, ob es eine Intelligenz gibt die alles erschaffen hat oder ob wir eine bloße Laune der Natur sind. Können es gar nicht wissen. Beide müssen wir entweder das eine oder das andere glauben. Und je nachdem, wofür wir uns entscheiden, bewerten wir natürlich die Daten unterschiedlich.

Janina hat geschrieben: Das heißt auf deutsch: Ein Esoteriker kann in 5 Minuten mehr Blödsinn behaupten, als ein Wissenschaftler im ganzen Leben widerlegen kann.
Auf uns beide bezogen heißt das: Vertritt jemand nur 5 Minuten lang die Schöpfungslehre (denn Esoteriker bin ich ja nicht) dann hast du ein ganzes Leben lang daran zu knabbern. Spricht nicht unbedingt für deine Sicht der Dinge.
Und wenn man bedenkt, dass wir beide nun schon weit mehr als 5 JAHRE über das selbe Thema sprechen und ich das jetzt mal hochrechne, wird mir klar wie völlig überfordert du sein musst… ;)


Gruß Roland
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1063 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » Mo 28. Nov 2016, 13:24

Roland hat geschrieben:Die Frage ist, ob dieses Wechselspiel in der Lage ist, ganz neue Konstruktionen hervorzubringen.
Von welchen Neuerungen redest du eigentlich?

Roland hat geschrieben:Das kann man nämlich im Labor gerade nicht simulieren und auch nirgends beobachten. Auch durch Zucht kann man nur die große Variabilität herauskitzeln, die in Lebewesen drinsteckt - z.B. vom Dackel bis zum Dobermann - aber es bleibt immer am Ende ein Hund.
Dass du mit deiner Argumentation nicht weiter als bis zum Hund kommst, wissen wir.

Übrigens... Zahnlosigkeit ist auf eine einzige Mutation zurückzuführen.

Roland hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist eine außergewöhnliche Behauptung die ich genauso unbegründet zurückweise, wie sie gemacht wurde.
Was ist daran außergewöhnlich?Wissenschaft sammelt Daten und bringt sie zueinander in Beziehung. Und so enthält jede Theorie mehr Information, als die bloßen empirischen Daten hergeben. Jede Theorie ist durch die Daten unterbestimmt. Wo kommen diese zusätzlichen Informationen her? Aus dem menschlichen Denken.
Bitte nicht herum schwadronieren, sondern deine Behauptung belegen.

Roland hat geschrieben:Wir wissen beide nicht, ob es eine Intelligenz gibt die alles erschaffen hat...
Warum behauptest du es dann unentwegt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 7431
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

#1064 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Janina » Mo 28. Nov 2016, 16:00

Roland hat geschrieben:Und wenn man bedenkt, dass wir beide nun schon weit mehr als 5 JAHRE über das selbe Thema sprechen und ich das jetzt mal hochrechne, wird mir klar wie völlig überfordert du sein musst… ;)
Willst du jetzt behaupten, ernsthaft darauf stolz zu sein, 5 Jahre lang nichts dazu gelernt zu haben? :lol:

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1065 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Hemul » Mo 28. Nov 2016, 16:54

Novalis hat geschrieben: Schrift-Vergötzung ist ein Fall von Idolatrie.
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 50#p220233
Novalis hat geschrieben: Harry und seine Freunde verkörpern alle möglichen positiven Werte, die das Evangelium vermitteln möchte. Sie stellen sich typisch menschlichen Herausforderungen, die ähnlich in der Bibel thematisiert werden, und sie zeigen, wie ein Mensch dabei bestehen und ein gelingendes Leben leben kann.
http://www.fanfiktion.de/s/541d772c0000 ... der-Nacht-
Harry Potter und die Dämonen der Nacht!
No Kommentar!
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1066 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Hemul » Mo 28. Nov 2016, 17:01

Novalis hat geschrieben: Hemul der Bengel kann ebenfalls ein bisschen Gegenwind vertragen ;)
“Zeugen Jehovas zerstören Menschenleben” - Interview mit einer Aussteigerin
Novalis-offenes Wort. Bist du der Lord Gustav im Locus-Forum? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1067 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » Mo 28. Nov 2016, 17:23

Hemul hat geschrieben:Novalis-offenes Wort. Bist du der Lord Gustav im Locus-Forum? :roll:
Wenn Novalis der "Lord Gustav" ist, wer bist dann du?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1068 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Hemul » Mo 28. Nov 2016, 17:41

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Novalis-offenes Wort. Bist du der Lord Gustav im Locus-Forum? :roll:
Wenn Novalis der "Lord Gustav" ist,
Dann liege ich wohl hier richtig mit meiner Vermutung? Schreibst du auch dort bei Locus mit? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#1069 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Novas » Mo 28. Nov 2016, 18:15

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Und wenn man bedenkt, dass wir beide nun schon weit mehr als 5 JAHRE über das selbe Thema sprechen und ich das jetzt mal hochrechne, wird mir klar wie völlig überfordert du sein musst… ;)
Willst du jetzt behaupten, ernsthaft darauf stolz zu sein, 5 Jahre lang nichts dazu gelernt zu haben? :lol:

.... :shock: mein Glückwunsch zu dieser Leistung.

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#1070 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Anton B. » Mo 28. Nov 2016, 19:13

Roland hat geschrieben:Aber für das Wirken Gottes darf es grundsätzlich nicht die geringste Spur geben.
Unsinn! Als Christ darfst Du überall das Wirken Gottes sehen. Die RKK tut das auch. Sie sieht auch im wissenschaftlich generierten Wissen das Wirken und die Existenz Gottes durchschimmern. Nur fordert sie nicht von Wissenschaft, sie solle Theorien mit einem übernatürlichen Wirken vertreten oder Theorien entwickeln, die auf einem vergangenen übernatürlichen Wirken als Fundament aufsetzen.

Roland hat geschrieben:Wo wir jedoch stehen geblieben waren, war das Missverständnis, dass die Kritik am Gradualismus bedeutet, dass man jegliche graduelle Veränderung negiert. Das ist natürlich nicht der Fall.
Jedoch sind, so Gould, solche Veränderungen in der Regel begrenzt und richtungslos. Es gibt keinen Trend zu mehr Komplexität. Neben der Mutation beruht laut Gould nämlich auch die Selektion schlicht auf auf dem Zufall:
Eine gewisse Erwartung auf Fortschritt ließe sich aus der natürlichen Selektion ableiten, wenn eine Abfolge wechselnder lokaler Umweltbedingungen im Laufe der Zeit immer größere Vorteile erzeugen würde. Aber eine solche Argumentation ist offenbar unmöglich. Die Umweltbedingungen an einem bestimmten Ort dürften sich in geologischen Zeiträumen nach dem Zufallsprinzip verändern – das Meer kommt und geht, das Klima wird wärmer und kälter und so weiter. Wenn die Lebewesen sich durch natürliche Selektion auf die Umwelt einstellen, sollte ihre Entwicklungsgeschichte ebenfalls im wesentlichen vom Zufall geprägt sein. […]Natürliche Selektion kann nur für lokale Anpassung sorgen – und die ist zwar in manchen Fällen höchst ausgefeilt, aber sie bleibt immer lokal und ist keine Stufe in einer Abfolge des allgemeinen Fortschritts oder der zunehmenden Komplexität. Illusion Fortschritt S. 172
Ja, die Aussagen Goulds kann ich alle unterschreiben. Deine Interpretation dazu ist auch mehr oder weniger ok, nur würde es im Sinne von Gould eindeutiger heißen: "Es gibt keinen gezielten, bzw. gerichteten Trend zu mehr Komplexität."

Sagt denn nicht Gould, innerhalb des statistischen "Rauschens" in und um abnehmende und zunehmende Komplexität ergäbe sich -- Komplexität?

Hier mal Fragen zur Prüfung Deines Gould-Verständnisses: Meint denn Gould, die Entstehung "komplexerer" Organismen sei nicht natürlich verlaufen? Sei nicht durch Evolution erfolgt? Wie ist denn nach Gould der Mensch entstanden? Zum Thema Mikro-/Makroevolution: Fordert Gould die Annahme der sogenannten "Hopefull Monsters"?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Antworten