closs hat geschrieben:Das ist ein so einfacher Fehlschluss, das ich einigermaßen entsetzt bin. Denn überleg' Dir mal, was das heißt: Es heißt, dass Realität nur stattfindet, wenn sie als solche per Wahrnehmung verifiziert ist.
Das Problem liegt ganz woanders, lieber closs.
Es liegt in der Beliebigkeit der Behauptung, dass es einen "anderen Teil" der Realität überhaupt gibt. Das eigentliche Problem ist, dass dieser "andere Teil" gar nicht
falsifizierbar ist. Kleines Besipiel:
In der Hitze des Gefechts, bist du gar nicht dazu gekommen zu fragen, ob ich mein rosarotes Einhorn wieder gefunden habe. Aber zu deiner Beruhigung, er ist wohlauf.
Daran siehst du, wie beliebig unsere Welt wird, wenn wir völlig grundlos gewisse Phantasien einfach hinzuaddieren.
Pluto hat geschrieben:Das was du als den "anderen Teil der Realität" bezeichnest, ist aber weder wahrnehmbar, noch lässt es sich in irgendeiner Weise bestätigen.
Auch das hatten wir schon gefühlte 30.000 Mal.
Und zum 30'000'ten Mal, es besteht keine Möglichkeit der Falsifizierung. Daher ist es stets ds gute Recht eines Skeptikers, für in den Raum gestellte Beahptungen eine Bestätigung in Form von zu fordern, ansonst wir in die Beliebigkeitfall des rosaroten Einhorns tappen.
Richtig ist, dass damit aus naturwissenschaftlicher Warte Gott auf gleicher Ebene steht wie ein Krümelmonster - aber die naturwissenschaftliche Warte der Realitäts-Definition ist halt nicht die einzige, erweckt aber gelegentlich diesen Eindruck und wird damit zur Ideologie.
"Vorsicht Falle!", kann ich da nur sagen, weil der Vorwurf der Ideologisierung in beide Richtungen wirksam ist; vergiss das nicht.
Warum kann ein Naturwissenschaftler nicht zumindest zugestehen, dass nicht Wahrnehmung, sondern die Realität das letzte Wort hat? -
Gerne mache ich dieses Zugenständnis, aber kannst du mir dann zeigen woraus diese Realität besteht?