closs hat geschrieben:Halman hat geschrieben:afür spricht Jesu Aussage: 30 Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel.
Das ist ein gutes Argument.

- Gut - dann wären Engel Individuen, die von Anfang an ihre "Visio Beatifica" haben?
Ja.
closs hat geschrieben:Auch schwierig - wer gibt ihnen ihren dialektischen Erkenntnis-Weg von "gut" und "böse", wenn sie nie das Paradies verlassen haben?
Diese Frage können wir nicht beantworten, weil die Bibel nur sehr wenig über den Himmel und die Engel offenbart.
Andere Religionen, wie der Hinduismus, oder auch die Religion des alten Ägypten, "wissen" um viele Details vom Jenseits, der Geisterwelt, der Unterwelt usw. Bei der Bibel ist dies anders: Sie handelt hauptsächlich von der Beziehung des Menschen zu Gott. Es geht um Rückbindung (Genialogien), Völker und Könige und den Erfahrungen der Menschen, betrachtet mit dem "Augen des Glaubens".
Aber einen biblischen Hinweis kenne ich. Diesbezüglich verweise ich auf meinen Beitrag vom
Mi 19. Okt 2016, 19:21.
In
Gen 3:22 steht geschrieben:
22 Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und nehme auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
Das mit
"unsereiner" übersetze hebräische Wort ist plural (kein Dual) und bezieht sich auf die himmlische ‚Heerscharen' (צב×ות,
Zebaoth). In
Dan 7:10-13 erhalten wir einen visionären Einblick in den Himmel. Dort werden Myriaden von Engel und der Menschensohn (der Logos) erwähnt. Zu diesen sprach Gott in Genesis 3:22 und offenbarte damit, dass die Engel ebenso wie Gott und der Menschensohn die Erkenntnis von Gut und Böse besaßen.
Da ich glaube, dass hinter der Urschlange in Eden der gefallene Cherub Luzifer steckt, offenbarte auch dieser, dass er über diese Erkenntnis verfügte, sonste hätte Eva nicht verführen können.
Woher kommen die Engel? Wurden sie direkt von Gott durch den Sohn erschaffen?
Kol 1:16 enthüllt das "Wie" nicht.
Nun könnte man spekulieren, dass die Engel vor sehr langer Zeit mal materielle Wesen waren, die ähnlich wie wir auf Planeten lebten. Wäre dies überhaupt möglich?
Dazu ein kleiner Ausflug in einem
Thread von Bynaus, einem schweizer Naturwissenschaftler.
Planeten formen sich aus den Staubwolken, die sich bei der Sternentstehung bilden. Das wusste man schon. Nun hat der Forscher aber untersucht, unter welchen Umständen sich was für Planeten bilden, und er fand heraus, dass das Verhältnis der einzelnen Elemente entscheidend ist.
Nun ist es so, dass es kurz nach dem Urknall nur Wasserstoff und Helium gab, alle anderen Elemente entstanden erst im Inneren von Sternen bei der Kernfusion. Da es nun sehr viele Sterne gibt, nimmt der Anteil der schwereren, fusionierten Elemente gegenüber dem Wasserstoff ständig zu, das heisst, das Verhältnis (andere Elemente)/(Wasserstoff) hat sich seit der Entstehung der Erde stark verändert. Das wiederum hat, wie oben schon angesprochen, auswirkungen auf die Planetenbildung.
Offenbar können sich beim heutigen Elementenverhältnis keine Planeten von der Grösse der Erde mehr bilden, es entstehen nur noch gewaltige Gasplaneten, die ihre Sonnen auf engen Bahnen umlaufen. Die beste Zeit für die Entstehung von erdähnlichen Planeten war vor 6.8 Milliarden Jahren, das heisst, die Erde mit ihren 4.6 Milliarden Jahren ist nur noch "knapp" entstanden, da damals die "Blütezeit" der erdähnlichen Planeten schon vorbei war. Sollten sich also ausserirdische Intelligenzen relativ häufig auf erdähnlichen Planeten herausbilden, dann müssten uns die meisten weit voraus sein, bzw. schon wieder verschwunden sein.
Daraus kann man ableiten, dass eine Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass intelligente Außerirdische uns um 2,2 Milliarden Jahre voraus sind. Was ist aus ihnen geworden? Vielleicht Engel. Aber dies ist nur Spekulation.
closs hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Verstehst Du es auch so, dass mit der Redewendung, "der Engel des Herrn" nicht immer der selbe Engel gemeint sein muss?
Damit habe ich eh keine Probleme, weil Offenbarungen aus meiner Sicht auf eine Situation gemünzte Gestaltungen Gottes sind - natürlich können sie jeweils anders aussehen.
Du weist doch, dass ich meinte, dass es verschiedene individuelle Personen sein könnten.
closs hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? ... Wie sollten sie "Offenbarungsgrößen" Gottes richten?
Das ist einer dieser Verse, die ich neutral auf die Seite stelle. - Denn entweder Paulus hat da was vercheckt oder man müsste echte Grundsatzdebatten führen, damit das Ganze wieder passt.
In meiner Bibelinterpretation passt alles.
closs hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Ferner sagte Jesus: ... Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel. Wie sollten "Offenbarungsgrößen" dies vermögen?
Stimmt schon - "Offenbarungs-Größe" kann man getrost als Funktion verstehen. - Der eigentliche Punkt ist: Wie könnten Engel fallen, es sei denn, es wäre von Gott funktions-mäßig so eingerichtet?
Sie können fallen, weil sie über Bewusstsein verfügen. Bewusstsein setzt die Fähigkeit voraus, eigenmächtig entscheiden zu können, also über Willensfreiheit zu verfügen.
Wenn Du magst, schaue doch bitte in meinem Beitrag vom
Do 24. Sep 2015, 22:02. Daraus ein Zitat:
Diese Gesetze sind nach Asimov notwendig, damit ein Roboter nicht zu eigenem Bewusstsein gelangt, was ein unüberschaubares Chaos und unkalkulierbare Folgen für Mensch und Maschine bewirken könnte.
Gott stattete weder die Engel noch uns Menschen mit totaldeterminierenden Robotergesetzen aus. Offenbar zog der Schöpfer es vor, dass wir imstande wären, zu eigenem Bewusstsein zu gelangen - mit allen Konsequenzen.