Ist er doch.closs hat geschrieben:Aber was heisst "Sohn"? - Das macht doch nur Sinn, wenn er göttlichen Wesens ist, oder nicht? -Halman hat geschrieben:Gottes Sohn.
Gott ist eine individuelle Person, nämlich JHWH, der Vater.closs hat geschrieben:Oder wenn er so etwas wie ein "Engel des Herrn" ist, durch den Gott durchspricht. - Was ist er eigentlich für Dich in diesem Kontext?
Jesus Christus ist eine individuelle Person, der Sohn Gottes, ein göttliches Wesen, einziggezeugt von Gott, seinem Vater.
Der Engel des Herrn ist eine individuelle Person, ein sehr hochrangiges, personales Engelwesen, möglicherweise der Erzengel Michael. Würdest Du es auch so sehen, dass in Jos 5:13-15 der selbe Engel gemeint ist, wie in Ex 23:20-21?
In Josua wird er "der Oberste des Heeres des HERRN" genannt (Hebr.: ki ʼanà ßar-zevaʼ-Jehwáh). Dieser Engel ist der Fürst unter den Engeln.
Michael wird in Daniel Dan 10:13 als "einer der ersten Fürsten" (Hebr.: weßár; LXX^Hss.(gr.): . . . árchÅn; lat.: . . . prịnceps) betitelt. (vgl. bitte Dan 10:21). In Dan 12:1 wird er sogar als "der große Fürst Michael" bezeichnet („Der große Fürst“. Hebr.: haßßár haggadhṓl; lat.: prịnceps mạgnus; LXX: „der große Engel“; LXX^Hss.(gr.): ho árchÅn ho mégas, „der große Herrscher“; vgl. bitte Jud 9 u. Apk 12:7).
Der Titel „Erzengel“ bedeutet „oberster Engel“ oder „Hauptengel“ (vgl. bitte 1Thess 4:16).
Dieser Engel des Herrn ist nicht Gott selbst, sondern ein individueller Geist. Dazu habe ich den meiner Meinung nach lesenswerten Artikel 5. Hat Jesus als der "Engel des HERRN" präexistiert? rausgesucht. Die Kernausagen darin lautet: „Michael [der Erzengel] ist der Schutzengel Israels.“
Oder meintest Du Gabriel? Dieser wird auch als Engel des Herrn bezeichnet.
In Apk 19:13 wird Jesus als »Das Wort Gottes« genannt. Im griechischen Grundtext steht ο Λόγος του θεου (transl. ho Lógos tu Theia; das Wort des Gottes).closs hat geschrieben:Der Kontext ist speziell, aber könnte keine universale Bedeutung haben, wenn nicht das Universale in diesem Kontext abbildbar wäre. - Also top-down.Halman hat geschrieben:Meiner Meinung nach gebraucht Johannes dieses Wort in einem speziellen und tieferen Sinn, nicht in den profanen, allgemeinen Sinn. Er konkretisiert dies sogar in Joh 1:14 auf Jesus Christus, womit sich doch erst eine universale Bedeutung für die Menschheit ergibt.
Anders gesagt: Die meisten speziellen Kontexte haben KEINE universale Bedeutung, weshalb die Universalität vorhanden und dort abgebildet sein muss, um aus dem Speziellen auf eine universale Bedeutung hinweisen zu können.
So individuell-personal wie Jesus als Mensch auf Erden war, so individuell-personal ist er meinem Verständnis nach auch im Himmel. Der Name Λόγος kann meiner Meinung nach nicht im abstrakt-philosophischen Sinne auf eine individuelle Person angewandt werden. Der offenbarte Name »Das Wort Gottes« kommentiert Joh 1:1-3 u. 1:14 ausgezeichnet.
Wenn X tu Thaia (... des Gottes) ist, dann kann mit X nicht Theos (Gott) gemeint sein. Der Ausdruck ho Lógos tu Theia (das Wort des Gottes) unterscheidet klar zwischen ho Lógos und tu Theia.
Im kanonischen Gesamtkontext kann Johannes mit seinem Lógos-Hymnus also nicht meinen, dass ho Lógos Gott selbst sei, sondern dass er göttlichen Wesens ist.
Ein universaler Keim steckt m.E. auch darin, denn der einziggezeugte Sohn Gottes ist fundamenatal.closs hat geschrieben:Ich verstehe Dich langsam - ja, richtig. - Aber hier eben meine Ergänzung: Ohne den universalen Keim im Speziellen wäre das Universale aus dem Speziellen nicht darstellbar.Halman hat geschrieben:Wenn ich Dir z.B. die Bibel hinhalte und erkläre: "Dies ist das Wort", dann wird diese Aussage doch nicht dadurch nichtig, dass man sagen könnte: 'Ist zu speziell und daher nicht universal.' Das Gegenteil ist der Fall. Dadurch, dass ich den Begriff "Wort" auf die Bibel konkretisiere, gebe ich in meinem Satz dem Begriff eine tiefere Bedeutung.
Der Lógos entspricht genau dem Wesen Gottes.closs hat geschrieben:Genaui.Halman hat geschrieben:Könnte man sagen, das Hermeneutik aus Erfahrung, Intuition und Ideen schöpft? Wenn ich von "Idee" spreche, meine ich dies in diesem Zusammenhang positiv. So ist die Vorstellung, dass der von Wolken verhüllte Berggipfel existiere doch eine Idee bzw. eine Vorstellung. Es mag unwahrscheinlich erscheinen, dass der zum Teil verhüllte Berg wie der Devils Tower beschaffen ist.
Aber auch hier gilt: Das Auge muss sonnenhaft zu sein, um überhaupt auf die Idee zu kommen, dass jenseits des Nebels ein sonnenbeschienener Gipfel sein kann - diese Sonnenhaftlichkeit würde ich "geistigen Instinkt" nennen.
Ja, da stimme ich Dir zu. Dies ist in etwa so, als würde man sich darüber streiten, welches Werkzeug besser sei, als ob man nicht mit verschiedenen Werkzeugen arbeiten könnte.closs hat geschrieben:In der Praxis (nehmen wir das Bergsteiger-Beispiel) wird man zunächst instinktmäßig denken "Hoppla - da müsste was jenseits der Wolkenschicht sein" - das schauen wir mal näher hin. - Mit der Zeit entwickeln sich immer mehr Indizien, dass da wirklich ein verborgener Gipfel ist - man steigt ein Stück hoch und merkt, dass es nach Eintritt in den Hochnebel wirklich weitergeht - man hört einen Steinschlag, der ziemlich weit darüber zu sein scheint - etc. - Und irgendwann ist man so weit, dass der Berg immer noch weitergeht, man aber keine Luft mehr kriegt, weil kein Sauerstoff mehr da ist. - Übertragen auf Spirituelles: Diesen Sauerstoff gibt's dann erst nach dem Tod.
Und als Freund der Naturwissenschaft wirst Du erkennen, dass dies eine ganz andere Methodik ist als die kritisch-rationale. - Nicht besser und nicht schlechter, sondern anders. - Der Vorteil: Man kann sich auch Zielen annähern, die außerhalb der Wahrnehmungs-Reichweite sind - also, zu Ende gedacht, Gott.
Insofern halte ich den System-Streit ("Meiner ist der Längste") für albern, weil beide Verfahren Unterschiedliches untersuchen - und nebenbei: wissenschaftlich untersuchen.
Ich nehme die Mitte und behaupte, der Berg hat zwei Spitzen, die aber unterschiedlich hoch sind.closs hat geschrieben:Bei der "Trinität" wäre das hermeneutische Moment, dass man fragt, wo eigentlich der trinitarische Gedanke am Ende rauskommt - hat der Gipel EINE oder drei Spitzen - ich behaupte, EINE.