Descartes und die menschliche Seele

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#991 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » So 13. Nov 2016, 16:30

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Eine Wahrnehmung aus Zusammenhängen“ ist keine Substanz, sondern Reaktion.
Das ist doch ebenfalls knallharter Materialismus, wenn man damit einbaut, dass keine Reaktion ohne Materie ("Körper") möglich ist.
Tja...
Dann wird es langsam an der Zeit umzudenken, denn alles mündet irgendwann in Materie.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#992 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » So 13. Nov 2016, 16:39

Pluto hat geschrieben:denn alles mündet irgendwann in Materie.
Oder in Geist - je nach Weltbild. - Beides ist nicht falsifizierbar.

Pluto
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#993 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » So 13. Nov 2016, 16:48

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:denn alles mündet irgendwann in Materie.
Oder in Geist - je nach Weltbild. - Beides ist nicht falsifizierbar.
Wie du möchtest... aber es gibt jede Menge Belege, von geistloser Materie im Universum. Verlässt man die Erde ist das All derart lebensfeindlich, dass man keine Chance hätte auch nur 5 Sekunden zu überleben.
Also, wo gibt es Hinweise auf Geist ohne Materie, außer vielleicht, dass du es dir ausgedacht hast?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#994 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » So 13. Nov 2016, 17:20

Pluto hat geschrieben:Also, wo gibt es Hinweise auf Geist ohne Materie
Es gibt keine naturalistischen, sondern geistige Hinweise.

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fin
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#995 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » So 13. Nov 2016, 17:22

-- Verwechselungen --

closs hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Du kannst nicht „Ontologie“ als Argument in Spiel bringen, wenn es darum geht, alle Existenzzusammenhänge anzuzweifeln.

Closs, der obige Satz ist nicht von mir - da ist dir scheinbar ein Fehler unterlaufen?! Bitte um Korrektur/en, sofern deine Schreibrechte für die jeweiligen Beiträge noch aktiv sind - Danke.

Grüße
fin

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#996 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von SilverBullet » So 13. Nov 2016, 17:29

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Ontologisch“ ist doch kein „Wert an sich“.
Es repräsentiert die Sichtweise, dass man das Sein/die "Realität" selbst zum Maßstab nimmt, egal wie man sich ihr wahrnehmungs-mäßig annähert.
Wie soll „Sein/Realität“ zum Massstab genommen werden, wenn es um das konsequente Anzweifeln aller Existenzzusammenhänge gehen soll?

Es gibt hierfür nur eine Möglichkeit:
Den Verstoss gegen das konsequente Anzweifeln.

Genau das ist „Ontologie“:
Es ist der Wunsch, dass ein ganz bestimmter Existenzzusammenhang von allen anderen Existenzzusammenhängen loslösbar sein soll und dadurch eine „andere Welt“ (Metaphysik) erschlossen werden können soll.

Wer so vorgeht, verwendet das Anzweifelspiel als reinen Showeffekt, denn er hatte seinen Wunsch ja von Anfang an.

closs hat geschrieben:Doch - weil man mit ihr nachweisen kann (Heidegger), dass Wahrnehmung immer etwas anderes ist als Sein/"Realität". - Es ist eine Feststellung ÜBER den Wahrnehmungs-Methoden.
Die Wahrnehmungsmehode ist nichts weiter als die Wahrnehmung selbst:
der Umgang mit Zusammenhängen.

„Eine Feststellung“ besteht von A bis Z aus Zusammenhängen und liegt somit vollständig im Bereich der Wahrnehmung.
=> Deine Formulierung „Es ist eine Feststellung ÜBER den Wahrnehmungs-Methoden“ ist vollkommen sinnfrei.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Eine Wahrnehmung aus Zusammenhängen“ ist keine Substanz, sondern Reaktion.
Das ist doch ebenfalls knallharter Materialismus, wenn man damit einbaut, dass keine Reaktion ohne Materie ("Körper") möglich ist.
Genau das mache ich nicht.
Ich spreche ausdrücklich von „aktuell bester Kandidat“.

Als Grundlage für einen Kandidaten, habe ich die geschlossen korrekte Zusammenhangsmenge mit möglichst vielen Blickwinkeln angegeben.
(der Grund hierfür ist aus dem Beispiel der „schrägen Linien“ leicht zu entnehmen)

Beim „Gespann“ Körper+Gehirn liegt diese Grundlage eindeutig vor.

Wenn das Wort „Geist“(?) nicht zu einer eigenen geschlossen korrekten Zusammenhangsmenge führt, dann kann dies nicht „einer Einstellung“ zu Körper+Gehirn angelastet werden.

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#997 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » So 13. Nov 2016, 17:42

fin hat geschrieben:der obige Satz ist nicht von mir - da ist dir scheinbar ein Fehler unterlaufen?! Bitte um Korrektur/en
Sorry, tut mir leid - korrigieren kann ich leider nicht mehr. :oops:

SilverBullet hat geschrieben:Wie soll „Sein/Realität“ zum Massstab genommen werden, wenn es um das konsequente Anzweifeln aller Existenzzusammenhänge gehen soll?
Es wird doch nicht angezweifelt, dass etwas "ist" - es geht beim Anzweifeln um WAHRNEHMUNG!!!!!!

SilverBullet hat geschrieben:Es ist der Wunsch, dass ein ganz bestimmter Existenzzusammenhang von allen anderen Existenzzusammenhängen loslösbar sein soll
Es ist der Wunsch, Sein/Realität unabhängig von Wahrnehmung zu begreifen: "Was ist Sein?"/"Was ist Seiendes?". - Und nicht: "Wie kann ich es methodisch begreifen?". -- Das sind zwei hyper-unterschiedlichen Baustellen.

SilverBullet hat geschrieben:Genau das mache ich nicht. Ich spreche ausdrücklich von „aktuell bester Kandidat“.
Ok, verstanden. - Aber ich kann Dir versichern, dass Du keinen anderen Kandidaten finden KANNST, wenn Du so vorgehst, wie Du vorgehst.

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#998 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » So 13. Nov 2016, 17:54

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also, wo gibt es Hinweise auf Geist ohne Materie
Es gibt keine naturalistischen, sondern geistige Hinweise.
Eben.
Du hast keine handfesten Hinweise. Warum behauptest du dann immer wieder es gäbe diese Hinweise?
Es gibt sie nicht, außer vielleicht in deiner persönlichen Fantasie.

  • Wikipedia:
    Ein Hinweis ist ein Merkmal, das sich als Hilfestellung wahrnehmen lässt, um zu einer neuen Erkenntnis zu gelangen, die noch in Ungewissheit liegt.
    Er ist theoretisch auf jeweils einen bis auf alle fünf Sinnesorgane des betreffenden Menschen wirksam.
Mit welchem deiner 5 Sinne, willst du die Hinweise auf Geist ohne Materie wahrgenommen haben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#999 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » So 13. Nov 2016, 18:40

-- mehr --

Pluto hat geschrieben:Aber woraus besteht nun aus deiner Sicht dieses "Mehr"?
Ich habe dich zuerst gefragt.

Meine Fragestellungen, Differenzierungen und Bilder (...) lassen das "mehr" bereits anklingen.

Eine Grundvoraussetzung, um etwas besprechen zu können, ist eine gemeinsame Basis, die nicht immer gegeben sein muß. Besagte Basis kann, je nach Kontext, von Sachverhalten abhängen, die sich nicht (immer) in wenigen Minuten vermitteln lassen. Manche Grundlagen erfordern Jahre, einen gewissen Erfahrungschatz, zugehöriges Wissen, eine entsprechende Reife, Bewußtseinsgrade ...

Meine Bitte an Halman stand nicht für sich allein, sondern in einem Kontext:

fin hat geschrieben: Bedenke jedoch: Das, was uns alle bewegt, ist mehr als bloße Materie - und mehr als bloßer Geist ...
Das, was den Menschen auszeichnet, ist nicht nur irgendeine Ladung, postive Energie oder ein Super Quantenfeld, sondern seine (scheinbar) unbegriffene Gestalt, in der Wirklichkeiten zusammenkommen, die dem Ursprung (Sein) dessen gewünschte Gestalt ermöglichen.

Was bringt obiger Absatz zum Ausdruck?

Als Physiker könnte man vielleicht sagen, alles, was in der physischen Welt aufscheint, ist Energie, sind Ladungen, Spannungsfelder, Atome ...

Theoretisch lassen sich alle stofflichen Erscheinungen auf diese Weise betrachten - selbst der Mensch. Aber auch die Physik hat durch die Quantenforschung festgestellt, daß sie nunmehr in Bereiche kommt, die die Grundlagen der klassischen Physik und Logik den Boden entziehen. Die Methodik der Wissenschaft wurde/wird ihr/hier selbst ein Problem.

So. Ich hab noch was vor und lasse diesen Beitrag erstmal so stehen.

Grüße
fin

PS: Die letzten Beiträgen waren/sind freie Improvisationen und dienen auch der Anregung zum Mitmachen. Du darfst also gerne parallel starten, zur Sache/Frage "mehr" ... :thumbup:

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#1000 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » So 13. Nov 2016, 19:04

fin hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber woraus besteht nun aus deiner Sicht dieses "Mehr"?
Ich habe dich zuerst gefragt.
Meine Fragestellungen, Differenzierungen und Bilder (...) lassen das "mehr" bereits anklingen.
Der Meinung bin ich nicht, sonst hätte ich nicht gefragt.

fin hat geschrieben:Eine Grundvoraussetzung, um etwas besprechen zu können, ist eine gemeinsame Basis, die nicht immer gegeben sein muß. Besagte Basis kann, je nach Kontext, von Sachverhalten abhängen, die sich nicht (immer) in wenigen Minuten vermitteln lassen. Manche Grundlagen erfordern Jahre, einen gewissen Erfahrungschatz, zugehöriges Wissen, eine entsprechende Reife, Bewußtseinsgrade ...
Da du alles bereits zu wissen scheinst, ist es wohl verlorene Mühe, dir zu sagen, du solltest mehr Bereitschaft zeigen, etwas von den Fachleuten zu lernen?

fin hat geschrieben:
fin hat geschrieben: Bedenke jedoch: Das, was uns alle bewegt, ist mehr als bloße Materie - und mehr als bloßer Geist ...
Das, was den Menschen auszeichnet, ist nicht nur irgendeine Ladung, postive Energie oder ein Super Quantenfeld, sondern seine (scheinbar) unbegriffene Gestalt, in der Wirklichkeiten zusammenkommen, die dem Ursprung (Sein) dessen gewünschte Gestalt ermöglichen.
Was bringt obiger Absatz zum Ausdruck?
Sehr wenig.
Jedenfalls keine Klarheit, was das geistige "Mehr" betrifft, von dem du behauptet hast, dass es existiert.

fin hat geschrieben:Als Physiker könnte man vielleicht sagen, alles, was in der physischen Welt aufscheint, ist Energie, sind Ladungen, Spannungsfelder, Atome ...
Ja. Vielleicht.

fin hat geschrieben:Aber auch die Physik hat durch die Quantenforschung festgestellt, daß sie nunmehr in Bereiche kommt, die die Grundlagen der klassischen Physik und Logik den Boden entziehen. Die Methodik der Wissenschaft wurde/wird ihr/hier selbst ein Problem.
Das sehe ich nicht so.
Dass die QM Phänomene aufweist, die so anders sind als wir es uns in unserer "Makro" Welt vorstellen können, ist klar.
Immerhin verstehen wir heute so viel von der QM, dass über 70% des industriellen Ausstoßes weltweit auf den Einsatz quantenmechanischer Phänomene beruht.

fin hat geschrieben:So. Ich hab noch was vor und lasse diesen Beitrag erstmal so stehen.

PS: Die letzten Beiträgen waren/sind freie Improvisationen und dienen auch der Anregung zum Mitmachen. Du darfst also gerne parallel starten, zur Sache/Frage "mehr"
Eins nach dem anderen.
Warten wir's also ab... Erst mal bist du dran. :wave:
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