closs hat geschrieben:"ICH" sei nichts anderes als ein Zusammenhang.
Selbstverständlich ist es „nur“ ein Zusammenhang, denn „Ich“ kommt ja in der Wahrnehmung vor, ist also nur die Wirkung => eine Verstehreaktion.
(„Verstehen“ ist hierbei ein Systembegriff)
Egal welche Substanz du dir vorstellen kannst/magst, die eine Wahrnehmung durchführt, die Wahrnehmung selbst, ist immer „nur“
die Handlung aber nie die Substanz.
Zitat-clos:
“Damit ist plötzlich das ICH bzw. die Person die Folge biologischer Abläufe und sonst nichts.“
„Plötzlich“?
Es gibt keinen Hinweis, dass es jemals anders war.
Religion und Philosophie haben lediglich versucht, die Wirklichkeit an ihre Wünsche anzupassen.
Sobald aber jemand nachschauen kann, „ist der Kaiser nackig“.
Im Übrigen sollte dir schon aufgefallen sein, dass sämtliche Religionen, zähneknirschend den Körper als dominanten Part akzeptieren mussten. Dort wird dann irgendetwas von „Hülle“, „Kelch“ oder „Gefängnis“ gefaselt.
Sie hätten das niemals gemacht, wenn sie es nicht gemusst hätten.
Das Eiertänzchen rund um „die Seele“(?) ist schon atemberaubend und das um „Geist“(?) ist nicht weniger peinlich.
„Geist“(?) wird immer mehr in den Hintergrund geraten und am Ende wird man sich die Frage stellen: für welche Funktion brauchen wir diese „Erfindung“ eigentlich noch.
closs hat geschrieben:Ich habe dieses Thema neulich mal mit einem philosophisch gebildeten Theologen durchgesprochen - zunächst war er erschrocken über diese Denkweise
Ja, Funktionalität kann manchmal sehr ernüchternd sein, wobei diese Ernüchterung ja nur dadurch entsteht, weil das ungerechtfertigte Wunschkartenhaus der Religion und Philosophie in sich zusammenbricht.
Stell dem „philosophisch gebildeten Theologen“ doch auch mal meine letzten Fragen – ich sage voraus, dass kein Gramm Funktionalität dabei heraus kommt.
(frag ihn aber nicht, was „Gott“ sein soll – sonst erschrickt er zu sehr - das ist nicht sein Fachgebiet)