closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Was wissen diese Leute über das Herstellen von Zusammenhängen?„Nix oder gar nix?“
Du kannst bereits mit dieser Frage abbrechen. - Denn Du setzt schon wieder a priori, dass es Zusammenhänge zwischen Körper und Geist geben MUSS, was nur dann nötig ist, wenn man setzt, dass die Res extensae unverzichtbar sind.
Da dein Text mit dem
Herstellen von Zusammenhängen rein gar nichts zu tun hat, gehe ich davon aus, dass die von dir als „kernkompetent“ gepriesenen „Fachleute“ tatsächlich nichts beitragen können.
closs hat geschrieben:Wenn es ein Leben nach dem Tod des Körpers gibt: Was machst Du dann mit Deinen Zusammenhängen?
Das kann ich dir sofort beantworten, wenn du mir sagst, aus was Zusammenhänge bestehen und wie sie hergestellt werden – aber da bist ja nicht ganz so kompetent.
closs hat geschrieben:Richtig ist, dass es Deine Zusammenhänge gibt, wenn man die Res extensae setzt
Nein, das ist nicht richtig, denn die Existenzzusammenhänge sind auf Basis der Festlegung der Wahrnehmungsabläufe vorhanden.
„Der Tisch existiert für einen Menschen, egal welche philosophische Spinnerei er sich durch die Ohren pfeift“
Genauso gibt es die Festlegung auf den „Ich“-Zusammenhang.
Beim Anzweifelspiel geht es nun darum, herauszubekommen, welcher dieser Zusammenhänge korrekt sein könnte.
Deshalb müssen alle Existenzzusammenhänge überprüft werden – und zwar ohne dass neue Existenzzusammenhänge aufgestellt werden.
Exakt hier verstösst Desacrtes jedoch die Regeln, denn er teilt die Existenzzusammenhänge von Anfang an unter dem Gesichtspunkt eines neu erfundenen „Geist(?)-Ich“-Zusammenhanges ein.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Aus welchem Grund ordnest du diesen Leuten „Kernkompetenz“ zu, wenn du doch exakt im gleichen Satz die Fehler dieser Leute zugeben musst?
Weil diese Fehler außerhalb ihrer Kernkompetenz stattfinden - das war doch gerade der Gag.
Ach so, es gibt gar keinen Grund diesen Leuten irgendeine Kompetenz zu unterstellen – ok…
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Wenn eine „Ich-Denk-Instanz“ mit Steuer- und Organisationsfähigkeiten die Kontrolle über den Körper hätte
So muss man es nicht sehen - der Geist kann auch immanent in der Materie sein, solange er im materiellen Kontext wirkt.
Was soll „immanent in der Materie“ bringen?
Deine Behauptung „Geist wirkt im materiellen Kontext“ ändert nichts daran, dass dieser „Geist“ keine Ahnung davon hat, was er angeblich ständig macht.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Ich spreche dem Wurm weder ab, Schmerzzusammenhänge, noch Subjektivzusammenhänge aufzubauen.
Das wissen wir letztlich wirklich nicht - hättest Du recht, würde ein Wurm sagen/denken können "Cogito ergo sum" - genau das glaube ich NICHT. - Mit anderen Worten: Ich glaube NICHT, dass der Wurm eine Res cogitans hat.
Ich habe dem Wurm nichts zugesprochen, sondern ich habe ihm nichts abgesprochen – das ist ein Unterschied.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:„Schmerz“ ist immer ein Belastungsverständnis in Bezug auf den Körper.
Jaa - aber WER nimmt das wahr? Meinst Du, dass "jemand", der nicht Entität ist, sagen kann: "Ich habe Bauchschmerzen". ---???---
Du merkst es anscheinend gar nicht, aber wenn du von „Wer“ und „jemand“ sprichst, dann sind dies körperliche Zusammenhänge – es sind greifbare Personen.
Wenn man die Wahrnehmung analysiert, dann muss man versuchen herauszubekommen, was die Wahrnehmung ausmacht und nicht, was einzelne Zusammenhänge bedeuten.
Du solltest nicht die „materielle Welt“ in die Wahrnehmung hineintransportieren und dann neue „Entitäten“ erfinden, sondern versuchen die „Natur der Wahrnehmung“ herauszufinden.
Wenn man dies macht, dann wird sehr schnell klar, dass es um Zusammenhänge geht, um Abläufe, um Reaktionen.
Von dieser Basis aus stellen sich zwei Fragen, die
nicht die gleiche Antwort erhalten müssen:
1. Welches ist das Reaktionssystem, das die Wahrnehmung ausführt?
2. Auf welche Existenz zielt der „Ich“-Zusammenhang ab?
Mit dem Körper als Kandidat, kann beides beantwortet werden:
Zu 1.: das Gehirn
Zu 2.: auf den Körper
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Dabei spielen keine Weltbilder eine Rolle sondern das Zur-Verfügung-Haben von Zusammenhängen.
NUR die Weltbilder spielen eine Rolle
Descartes (und Du) kommt halt anders nicht an seinen religiös motivierten Wunsch heran, aber wenn man sauber vorgeht (siehe oben) spielt nur das Festgelegtsein auf Zusammenhänge eine Rolle und da bist du exakt auf die gleichen Zusammenhänge festgelegt wie ich.
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JackSparrow hat geschrieben:Aus der Existenz eines Denkvorgangs lässt sich grundsätzlich nicht die Existenz eines ICHs folgern. Oder die Existenz von Geistern oder Einhörnern.
Dem stimme ich zu.
…wobei ich ergänze, dass ein Wahrnehmungsverlauf nur aus der „subjektiven Perspektive“ als „Denkvorgang“ bezeichnet wird. Der Vorgang wird mit dem Zusammenhang kombiniert, dass er vom „handelnden Ausgangspunkt“ (-> „Ich“-Zusammenhang) "durchgeführt wird".
Tatsächlich aber kann
kein Mensch sagen, was vor sich geht, wenn „er denkt“.
D.h. „Denken“ muss nicht das sein, was stattfindet. Es reicht eine Datenverarbeitung und ein anschliessendes „Verrechnen“ mit den Zusammenhängen der „subjektiven Perspektive“ aus, sozusagen: „die Überzeugung zu denken“ (ohne dass der jeweilige Mensch weiss, was er gerade gemacht hat).
(Jetzt kann mal jeder bei sich selbst nachschauen, ob er genau weiss, was er macht, wenn er denkt – wo geht die Energie hin, die „das Denken“ kostet?)
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fin hat geschrieben:Das Gegenteil ist der Fall. Jeder Denkvorgang ist ohne eine bewußte Einheit, die wir "Ich" nennen, nicht möglich - grundsätzlich!
Jetzt hast du tatsächlich mal eine konkrete Position bezogen – mal sehen wie lange du sinnvoll nachlegen kannst.
Was ist ein „Denkvorgang“, wie wird „Denken“ hergestellt und was ist dabei eine „bewusste Einheit“?
fin hat geschrieben:die Semantik der Sprache wird jedoch durch ihre innere/äußere Ordnung bestimmt
Wie wird „Semantik“ hergestellt?
Allgemein:
aus was ist „Bedeutung“ und wie wird sie hergestellt?