Das bezog sich ja auch auf Jesus, der irrtümlich das nahe Gottesreich erwartete, und zwar noch zu seinen Lebzeiten.closs hat geschrieben:Stimmt - aber das tut ja keiner in der RKK (habe jedenfalls noch keinen getroffen).sven23 hat geschrieben:Aber wenn man das baldige Ende der Welt erwartet, macht die Anhäufung von materiellen Gütern auch keinen Sinn mehr.
„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“
Gerd Theißen
Also ein Vertrag bis zum St. Nimmerleinstag.closs hat geschrieben:Mit "Das Himmelreich ist nah" war schon immer die Nähe für den Einzelnen gewesen, der ja stirbt und ersetzt wird durch die nächste Generation. Die Kirche fühlt sich jedoch als Instanz bis zum "Ende der Weltzeit", also bis zur Apokalypse. - Da gibt es dann doch schon bis dahin was zu tun.sven23 hat geschrieben:Es ist daher keine Ethik für ein gesellschaftliches Modell, das auf Zukunft ausgelegt ist.

Übrigens ein Spiegelbild der staatlichen Kirchenfinanzierung in Deutschland. Und natürlich hat die Kirche kein Interesse, daran irgendwas zu ändern.
Das sind zum einen die gleichen Argumente vieler Reicher, die nicht gewillt sind, irgendetwas abzugeben. Zum anderen steht es im krassen Gegensatz zur Lehre Jesu und seiner eigenen Besitzlosigkeit. "Verkaufe deinen ganzen Besitz und gibt ihn den Armen", war seine Anweisung. Zum anderen hat closs nicht ganz Unrecht. Es wäre eine einmalige Aktion, die eine Gesellschaft nicht in die Zukunft tragen kann. Solche Empfehlungen machen nur dann Sinn, wenn man das baldige Ende erwartet. Aus diesem Grund sprach ja Albert Schweitzer auch von "Interimsethik" Jesu.closs hat geschrieben:Was nützt es, wenn man das Tafelsilber verkauft (an wen eigentlich?) und dann für alle Zeiten keine Handlungsspielräume da sind? Das ist EIN Strohfeuer.R.F. hat geschrieben:Die Lösung: Von den Richtigen nehmen, an die Bedürftigen geben. Genau davon wollen die saturierten Kirchen aber nichts wissen.