Hier scheint mir eine
Begriffsanalyse notwendig zu sein. Dazu stelle ich die Frage: Was ist ein
Beweis? Damit wird der Begriff "Beweis" zum
Phänomen.
Das Nachschlagewerk Wikipedia nennt die drei bereits hier genannten Gebiete, in denen der Begriff
Beweis verwendet wird:
Beweis (Mathematik)
Beweis (Logik)
Beweis (Rechtswesen)
Damit gibt es bereits drei Bedeutungsvariaten des Wortes
Beweis. Ich gehe davon aus, dass Wikipedia die allgemeine Konvention wiedergibt.
Laut dem
Duden wird dieser Begriff nicht nur in den oben genannten Fachgebieten gebraucht, sondern
"gehört zum Wortschatz des Zertifikats Deutsch."
Der Duden erklärt:
Nachweis dafür, dass etwas zu Recht behauptet, angenommen wird; Gesamtheit von bestätigenden Umständen, Sachverhalten, Schlussfolgerungen
sichtbarer Ausdruck von etwas; Zeichen, das etwas offenbar macht
Ausweis, Beleg, Beweisstück, Dokument, Dokumentation, Nachweis; (veraltend) Erweis; (Rechtssprache) Beweismaterial, Beweismittel; (besonders Rechtssprache) Wahrheitsbeweis
Ausdruck, Bekundung, Demonstration, Dokument, Dokumentation, Zeichen; (gehoben) Pfand, Unterpfand, Zeugnis; (bildungssprachlich) Manifestation
Laut dem
Woxikon gibt es eine Vielzahl von Synonymen.
Was ist ein Beweis?:
Ein Beweis ist eine vollständige und folgerichtige Argumentation über die Korrektheit einer Aussage. Eine Aussage enthält üblicherweise Voraussetzungen und Behauptungen. Die Argumentation muß nun die Gültigkeit der Behauptungen in all den Situationen nachweisen, in denen die Voraussetzung gilt.
Der juristische
Beweis wird folgenermaßen definiert:
Mittel, dem Richter durch Beweismittel im Beweisverfahren die Überzeugung von der Wahrheit oder Unwahrheit einer Tatsache oder Behauptung zu verschaffen; keine absolute Gewissheit erforderlich, sondern nur ein so hoher Grad von Wahrscheinlichkeit, dass bei einem vernünftigen und lebenserfahrenen Menschen jeder Zweifel schweigt.
Habe ich nun bewiesen, dass der Begriff
Beweis mehrdeutig ist und dass es sehr wohl Beweise gibt? Falls ja, sollte jeer Zweifel schweigen. Falls nein, gibt es noch Diskussionsbedarf.
Aber vielleicht reicht der Verweis auf den Artikel der
Bundeszentrale für politische Bildung.