SilverBullet hat geschrieben:Has du schon vergessen das Descartes diese Spielregeln aufgestellt hat
Ja - und er hält sich dran. - er zweifelt ALLEs an.
SilverBullet hat geschrieben:Genau des Gleiche könnte man zur „Wirklichkeit des Körpers“ durchführen: „er existiert, weil der Existenz-Zusammenhang verwaltet wird“
Aber erst, NACHDEM man gesetzt hat, dass die Res extensae "echt" sind. - DANN kann man mit Deiner Methodik einsetzen - Descartes fängt ontologisch einen Schritt vorher an.
SilverBullet hat geschrieben:Warum nicht, er ist doch im Gehirn umfassend aktiv, während „der Zweifel“ abläuft?
Du fängst schon wieder mit dem zweiten Schritt an. - Denn: wärest Du ein rein geistiges Wesen, bräuchtest Du keine Res extensa namens Hirn. - OB Du ein rein geistiges Wesen bist oder nicht, ist aber nicht falsifizierbar.
In Deinem Sinne kann man sagen:
WENN meine Wahrnehmung sich auch "Echtes" bezieht, dann sind Res extensae "echt" - und dann kann ich das Ich neurologisch erklären. - Descartes sagt aber: Ich zweifle ALLES an - auch, dass meine Wahrnehmung "echt" ist - und komme zum ERgebnis, dass "Ich" immer noch da bin,selbst wenn meine Wahrnehmung NICHT "echt" wäre.
DAS ist der Schritt 1, den Du ohne Setzung nicht gehen kannst.
SilverBullet hat geschrieben:„Das Ich“ ist kein Objekt, das vorliegt, sondern ein Zusammenhang, für den untersucht werden soll, auf welche Existenz er abzielt.
Nach meinem Verständnis von "Ich" finden in ihm Zusammenhänge statt, aber auf der Basis eigener Entität. - Das Ich ist nicht nur ein Vorgang.
SilverBullet hat geschrieben:Einfach zu behaupten, dass der Körper angezweifelt werden kann, während „das Ich klar vorliegt“, reicht nicht aus, denn „das Ich“ kann genauso angezweifelt werden.
Richtig - deshalb wird es ja nicht "einfach behauptet", sondern logisch nachgewiesen.
SilverBullet hat geschrieben:Ich kenne nicht allzu viele „körperlose Denker und Zweifler“ – um genau zu sein: keinen einzigen!
In meiner sinnlichen Wahrnehmung kenne ich auch keinen - Du fängst schon wieder bei Schritt 2 an.
Ab SChritt 2, also NACH erfolgter Setzung, dass sinnliche Wahrnehmung nicht prinzipiell täuscht, stimme ich Dir zu. - Es ist übrigens auch für die "geistige Fraktion" kein Geheimnis, dass menschlicher Geist nur dann in der materiellen Welt vermittelbar ist, wenn es ein materielles Gehirn gibt.
SilverBullet hat geschrieben:Mal angenommen, wir wollten „alles von Grund auf neu aufbauen“ (Descartes), dann heisst das, dass wir die Regeln dazu beachten müssen und solange im Fragezustand bleiben, bis wir Korrektheit erreicht haben.
Dann muss man auch Dein Regelwerk in Frage stellen und stattdessen ontologisch aufbauen (= was könnte unabhängig von dem, was wir wahrnehmungs-mäßig auf die Reihe kriegen, sein).
SilverBullet hat geschrieben:Die Wirklichkeit des Körpers kann aber genauso festgestellt werden.
Nach-ontologisch gedacht, ja. - Aber nicht im SChritt 1.