erbreich hat geschrieben:Dann kann ich natürlich Christus auch nicht mit Buddha gleichsetzen, denn Buddha hat den Samsara überstiegen, ist ausgestiegen aus dem "Hamsterrad", soweit ist Jesus noch nicht gelangt (sorry: aber Jesus wird als lebendiges Wesen, als Person definiert, und als solches kreist er immer noch im Samsara).
Ich möchte jedoch klarstellen, dass die Betonung solcher Unterschiede nicht zwingend ist und dass ich eher geneigt bin und Wege suche Buddha und Christus auf Augenhöhe zu sehen.
Hallo Rembremderding
und in die Runde,
Rembremerding hat geschrieben: Wäre Jesus nur Mensch gewesen, dann hättest du hier recht. Aber er war auch wahrer Gott. (...)
Laut NT ist das richtig, wobei der Begriff "Gott" Verwirrung stiftet, da besagte "Größe" nicht einheitlich verstanden wurde/wird, was folgerichtig scheint, da die Bibel (auch) in dieser Sache Widersprüchliches vermittelt und kein einheitliches Bild aufzeigt.
Rembremerding hat geschrieben: (...) Er hat dadurch erst gar nicht das Hamsterrad betreten. Buddha und wir alle haben erst die Möglichkeit uns zu übersteigen, weil Jesus Christus als Mensch freiwillig das Hamsterrad betrat und uns erst die Brücke hinaus aus dem Hamsterrad (im Buddhismus mit mehreren, im Christentum mit einer Umdrehung) gebaut hat.
Aus christlicher Sicht scheint das ein zutreffendes Bild zu sein, zumal es auch erklären würde, warum es Menschen (Beispiel: Buddha) - vor Christi Erscheinen - in keiner Weise möglich war (gemacht wurde), dasjenige zu vermitteln und offenbar werden zu lassen, was erstmalig durch Jesus Christus offenbar und sichtbar wurde, nämlich das wahre Wesen einer Quelle, die den Menschen bis dahin verborgen war und erstmalig durch Jesus greifbar (im wahsten Sinne des Wortes) wurde.
Es würde folgende Vorstellung untermauern, die ich euch hier gerne (als These) darlegen würde:
Es gab eine Urschöpfung, Grundlage unserer Welt, aus der verschiedene Wirkmächte hervorgegangen sind, die allerdings nicht in der 'Vorsehung' einer vorausgeschickten Ordnung blieben.
Das Erdenleben war/ist darum seit Zeiten diesen Mächten und Kräften unterworfen und im Kreislauf (Hamsterrad) dieser Welt ein/gefangen, umgeben von einer hierarchischen Struktur, die den Menschen göttlich erscheinen muß. In dieser (gefallenen) Welt konnte/durfte/mußte sich der Mensch entwickeln (siehe Rassen/Kulturen/Epochen) und man darf davon ausgehen, daß unserer Welt geistige Konzepte zugrunde liegen, die bestimmte Zwecke und Ziele verfolgen, um den Menschen in einer ganz bestimmten Weise auszubilden ...
Buddha war vermutlich einer der wenigen Menschen, der der Sache auf den Grund ging, angesprochen von all dem Leid, das er nicht in Einklang zu bringen vermochte mit dem Wesen, das in ihm veranlagt war und er folgerichtig erkannte, daß die letztendliche Lösung nur in der Auflösung aller Anhaftung geschehen könne, um nicht mehr ein Teil dieses Kreislaufes (Hamsterrad) zu sein.
All das änderte sich, als Jesus die Welt erblickte und Licht ins Dunkel brachte, wobei nicht Licht im Sinne von Geist und Erkenntnis gemeint ist, sondern im Sinne von Wahrheit. Der Mensch kannte die volle Wahrheit bis dahin nicht, sondern nur diese abgesonderte (gefallene) Welt, die ihn maßgeblich bestimmte.
Der Mensch war/ist darum so, wie er ist, weil er über Jahrhunderte (Generationen) geprägt wurde. Der Mensch übt Gewalt aus, weil er Gewalten unterworfen ist. Er unterdrückt andere Lebewesen, weil er selbst unterdrückt wurde. Er täuscht, lügt und betrügt (etc.), weil er getäuscht, angelogen und betrogen wurde. Vieles läßt sich ableiten, siehe auch Redewendungen wie: 'So wie der Herr, so das Gescherr' - darin tiefe Wahrheiten zu finden sind.
Der Mensch hatte also, vor Jesu Erscheinen, gar keine Chance! sich wahrlich zu orientieren - nämlich an der Wahrheit! Jesus ist der Erstling einer Entwicklung, die von einer Quelle ausgegangen ist, die für den Menschen bis dahin nicht sichtbar (im umfassenden Sinn) war. Jesus wurde von dieser Quelle mit Vollmachten versehen, die nicht seine Überlegenheit (Supermann) demonstrieren, sondern das Urwesen des Menschen ansprechen und beleben sollten, damit die geschundenen Seelen wieder Hoffnung schöpfen würden.
Es war klar, daß er von den Mächten dieser Welt verfolgt werden würde, da er Licht ins Dunkel brachte und ihm wird vermutlich klar gewesen sein, daß ihm ein Leidensweg bevorstand, dem er nicht entfliehen durfte, um als Erstling (Vorbild) das Wort glaubhaft bis in den Tod hineinzutragen, um dann aber in einer neuen Verheißung aufzuerstehen und allen, die ihm bis dahin gefolgt waren aufzuzeigen, daß es nicht nur einen Ausweg gibt, sondern auch größere Hoffnung auf eine Welt, in der die höchsten Prinzipien wahrlich ihren Ausdruck finden.
Jesus hat all das getan und auf sich genommen, damit ein Teil der Zeitzeugen (Jünger) die Hoffnung nicht verlieren und ein Glaube in ihnen (neu) erwacht, nämlich an das Gute und das göttliche Gut einer Schöpfung, das durch Jesus sichtbar werden sollte.
Wahrer Glaube läßt sich nicht erzwingen - er keimt und wächst von ganz alleine, wenn Umwelt (Erfahrungen) einen geeigneten Nährboden gebildet und Vertrauen begründet haben.
Rembremerding hat geschrieben:Hieraus kann auch das unterschiedliche Menschenbild im Buddhismus und im Christentum begründet werden.erbreich hat geschrieben: Das da ein absoluter, autonomer Schöpfer irgendeiner Art sein könnte, das gilt dem Buddha als eine Illusion, als ein Wahn.
Obige These wäre eine mögliche Erklärung, welche die außerordentliche Leistung Buddhas (Lehre/Mitleid) unterstreichen würde, was die Frage berechtigt erscheinen läßt, warum in christlichen Überlieferungen (Kanon) keine Verweise zu finden sind. Möglicherweise verwundert das auch nicht, weil gewisse Kräfte kein Interesse daran haben, daß wahre Verbindungen aufgezeigt werden, bzw. sämtliche Medien mit Vorsicht zu genießen sind und darum auch die Bibel eine andere Lesart braucht, zumal sie selbst Hinweise gibt, wer diese Welt regiert.
Grüße
fin