Jesus weist auf den personalen Gott, seinen Vater hin, Buddha nicht. Man kann es so ausdrücken: Dort, wo Christen als dienender Kanal der Liebe deren Ursprung und das Ziel in einem göttlichen Du setzen, welche die ganze Schöpfung durchströmt, belassen es Buddhisten bei diesem Strom, wobei sie stets danach trachten nicht zu hindern, sondern zu fördern, dass er das Du des Nächsten berührt.fin hat geschrieben: Buddha und Jesus weisen in dieser Hinsicht also in die selbe Richtung, meine ich!?
Hier wird aber ein Unterschied deutlich: Christsein ist eine zeitliche Linie mit einem Leben vom Anfang, welcher der liebende Gott ist, zum Ende, das der liebende Gott ist, um in ihm als Du und Ich aufzugehen. Buddhist sein ist ein Kreis, der sich durch die Leben mit der strömenden Liebe dreht, um einmal selbst Strom zu werden.
Jesus setzte Gottes Heilsplan für die Menschen fort, welcher das jüdische Volk als dessen Träger vorsieht. Dieser Heilsplan hat nichts mit einer philosophischen Lehre zu tun, wie es der Buddhismus ist. Jesus brachte uns kein Buch, in dem man Hinweise für ein besseres Leben oder einen Leitfaden für das Zusammenleben mit anderen Religionen findet, sondern er brachte sich, Gott, zu den Menschen, was für eine frohe Botschaft. Nehme Buddha weg, dann bleiben die guten schriftlich festgehaltenen Lehren, die er gelebt und verkündet, nimm Christus weg, bleibt vom Christentum nichts mehr übrig.Um also auf meine Ausgangsfrage zurückzukommen. Warum hat Jesus keine Hinweise zu den übrigen Religionen gegeben, um mehr Klarheit über den geschichtlichen Kontext zu liefern. Ein paar Hinweise, eine einzige Seite in einem der Evangelien hätte vermutlich schon ausgereicht, um Nachfolgegenerationen eine bessere Orientierung zu geben, was Hintergründe, Differenzen und wahre Gemeinsamkeiten anbetrifft.
Je nachdem, inwieweit Gerechtigkeit und Barmherzigkeit bei Christen oder Sekten auseinander dividiert werden, bleibt ein Andersgläubiger nach diesem Wort des Herrn mehr oder weniger unerlöst.Ich finde diese fehlende Kennzeichnung darum so dramatisch, weil ein Christ (sofern er sich nach den Schriften richtet) die buddhistische Lehre als Irrweg ansehen muß, dessen Lebensweg am Ende keine Erlösung und Rettung findet, da zB. geschrieben steht :"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; keiner kommt zum Vater außer durch mich."
(Joh. 14:6) http://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes14,6
Als katholischer Christ nehme ich die Aussage des Herrn auch ernst und setze alles daran, von Jesus zu erzählen, um für ihn Seelen zu retten. Jesus lebt aber auch heute in seiner Kirche und lässt durch den Hl. Geist wirken. Und er spricht basierend auf der Hl. Schrift in seine Kirche hinein, so in der Konstitution "Lumen gentium":
Der Heilswille umfaßt aber auch die, ... die in Schatten und Bildern den unbekannten Gott suchen, auch solchen ist Gott nicht ferne, da er allen Leben und Atem und alles gibt (vgl. Apg 17,25-28) und als Erlöser will, daß alle Menschen gerettet werden (vgl. 1 Tim 2,4). Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem Herzen sucht, seinen im Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in der Tat zu erfüllen trachtet, kann das ewige Heil erlangen. Die göttliche Vorsehung verweigert auch denen das zum Heil Notwendige nicht, die ohne Schuld noch nicht zur ausdrücklichen Anerkennung Gottes gekommen sind, jedoch, nicht ohne die göttliche Gnade, ein rechtes Leben zu führen sich bemühen.
Deshalb kann ich es ganz Gott überlassen, zu beurteilen und verurteilen, ob ein Mensch ohne Rettung ist, Gott allein sieht in die Herzen. Meine Aufgabe bleibt es nur von Jesus zu zeugen und seine Liebe in mir und meinen Mitmenschen zu suchen und zu finden, damit sie in Beziehung handelnd wird.
Allerdings darf man Jesus Christus nicht nur als "Chiffre" oder Prinzip einer liebenden Haltung sehen. Der Herr ist doch viel mehr: Er verkündet nicht nur die Liebe, lebt sie, sondern lässt sich durch den Menschen buchstäblich vereinnahmen, um dann in ihm zu lieben, Kraft und Stärke dafür zu schenken, wenn der Mensch dem zustimmt. Ein Buddhist kann die Lehre der Liebe durch Buddha erkennen, sie nachahmen, eine liebende Haltung einnehmen, aber durch das Fehlen der personalen, seienden Liebe, Gott, bleibt dieses Bestreben allein auf das eigene Ich bezogen und kann dementsprechend Frucht bringen.Diese fehlende Verbindung stimmt mich nachdenklich, nicht weil ich den Buddhistischen Weg so betrachten würde, aber wenn man die Schriftzeugnisse beim Wort nimmt, dann müssen sie verunsichern, sofern man nicht nur blind einer Macht vertraut oder sich ihr unterwirft, sondern das wahre Wesen der Dinge befragt, wo viele Aussagen der Bibel (auch im NT) keinen rechten Sinn ergeben und zwar im Hinblick auf Wahrheit & Liebe!
Servus
