Diese "neueste" Version ist die Hauptversion des Christentums - "mein Reich ist nicht von dieser Welt". - Das "innere Reich" ("das Reich Gottes ist mitten in/unter Euch") ist die Vorwegnahme dieses transzendenten Reichs im Dasein - das ist 1. Semester Theologie - oder heute etwa nicht mehr?Münek hat geschrieben:Jesus meinte allerdings kein "inneres Gottesreich" (in ein solches kann man schlecht eintreten) noch ein "jenseitiges Gottesreich" (scheint Deine neueste Version zu sein).
Nach dem, was ich bisher immer gehört habe (auch von Uni-Theologen), gilt dieses Thema seit Jahrzehnten als erledigt. Dazu kommt: Man hat die HKM innerhalb der Theologie offenbar weitgehend als assistierende Disziplin verstanden, die man gar nicht auf Augenhöhe verstanden hat.Münek hat geschrieben:Soso - sie lebt danach, nimmt aber bewusst keine ausdrückliche Gegenposition zum exegetischen Konsens ein
Dann hätten die Juden recht und Jesus war tatsächlich nur ein Prophet - dann wäre die "Erlösung" ausschließlich eine Sache am Ende.Münek hat geschrieben:Wie würde sie denn leben, wenn Jesus eine Naherwartung gehabt hätte?
Wenn Du den richtigen Gelehrten aussuchst, könnte er Dir zumindest einige Fragen beantworten, die ich Dir nicht beantworten kann, weil er näher dran ist.Münek hat geschrieben:Ach - die Meinung eines Mönchs - unterstellt, er würde Deiner laienhaften Auffassung überhaupt folgen - wäre für Dich ein starkes Indiz für eine "gesamt-theologische dominante Auffassung" innerhalb der Kirche?
Es kommt Dir so vor, weil Du über das HKM-Muster hinaus nicht verstehst. - Vieles von dem, was ich sage, ist sehr konkret, aber Du verstehst es nicht, weil Dir die Grundlagen dazu fehlen.Münek hat geschrieben:Schwurbelei (= verbale Herumeierei) ist für mich "AUSWEICHENDES GESCHWAFEL".
Viel nüchterner: Es gibt heute viele Theologen, die Theologie als Wissenschaft von außen verstehen, also gar nicht innerlich verstehen, wovon sie sprechen. Das hat nichts mit Intelligenz oder Belesenheit zu tun, sondern mit Perspektive.Münek hat geschrieben:Wenn Du das sagst, wird es wohl auch so sein: Die exegetisch tätigen Theologie-Professoren an den Fakultäten sind entweder durch die Bank geistige * oder - was Du als "historische Möglichkeit" sicherlich nicht ausschließen wirst - allesamt vom Teufel besessen.
Wenn eine Zeit durchgehend materialistisch formatiert ist, ist das mehr als verständlich - dann ist naheliegend, dass Theologie zu einer Art Religions-Wissenschaft wird. - Gutes Indiz dafür ist die hohe Abbrecherquote bei Theologie-Studenten: Sie versuchen die Bibel und das Christentum materialistisch zu ergründen und müssen selbstverständlich daran scheitern.
Die Frage war eine andere: Ob Dogmen starr sind oder sich entwickeln können. - Also müsste Deine Frage lauten: "Wie hat sich seit 1870 das Unfehlbarkeitsdogma in der innerkirchlichen Interpretation entwickelt?". - Die Antwort darauf weiß ich nicht, weil ich mich nicht damit beschäftigt habe - aber es gibt Leute, die es wissen.Münek hat geschrieben:Wo siehst Du in dem "Unfehlbarkeitsdogma" einen GEISTIGEN Fortschritt, eine spirituelle Weiterentwicklung?
Das ist zu wenig.Münek hat geschrieben:Elia hin, Hiob her.
Persönlich nichts - heilsgeschichtlich alles.Münek hat geschrieben:Was haben Adam und Eva oder die Sintflut oder der Exodus oder die Übergabe der Gesetzestafeln am Sinai mit Transzendenz zu tun?
Das ist etwas anderes - natürlich hat er sich des Wissenstands der damaligen Zeit bedient. - Jesus wurde in eine Zeit als deren "Mitglied" hineingeworfen.Münek hat geschrieben:Für Jesus waren dies aber alles wirklich stattgefundene historische Ereignisse. Also auch hier irrte sich Jesus.
Und er wusste in seiner Beschränkung auf das Fleisch auch nicht, was die Quantenmechanik heute herausfindet - oder in 1000 Jahren heraus findet - das war nicht das Thema. - Wenn Jesus die Chiffren-Welt des AT übernimmt und zu deren geistiger Realität steht, ist das kein "Irrtum". - Immer wieder: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis".