sven23 hat geschrieben:Gerade das hat er nicht nachgewiesen. Wie kommst du auf so was?
Erstens weil ich es so im Gedächtnis habe, zweitens weil es so ähnlich in wik steht:
"Noch heute wird dieser Beweis gelegentlich als tatsächlicher Versuch missverstanden, die Existenz Gottes nachzuweisen. Er zeigt aber nur die Herleitbarkeit der Behauptung der Existenz aus verschiedenen, selbst u. U. plausiblen, aber nicht notwendigerweise gültigen Annahmen. Es gelang Gödel jedoch, die Kritik Kants und Freges an jedem ontologischen Gottesbeweis zu unterlaufen: Existenz tritt nicht als reales Prädikat auf".
sven23 hat geschrieben:Ja, eben geistig, unabhängig von Kultur und Bildung.
Wir sind uns einig, dass man mit Sprache viel steuern kann - und dann ist plötzlich etwas dasselbe, was nicht dasselbe ist.
Pluto hat geschrieben:Allerdings, und das wusste der Schelm Gödel ganz genau, die Prämissen waren falsch, denn eine Vorstellung darf man mit der Wirklichkeit nicht gleichsetzen, sonst kommt nur Unsinn raus.
Das klingt sehr stark nach einer Interpretation aus materialistischer Sicht - ich denke, Gödel hat es tiefer gemeint.
Pluto hat geschrieben:Janina hat geschrieben:
Eine mathematische Existenzaussage ist gültig für abstrakte Denkmodelle, nicht für empirische Entitäten.
Da hat sie doch recht. - Mißt man "Wirklichkeit" anthropozentrisch, also für UNS nachweisbare empirische Entitäten, dann ist es so. - Nur: Was ist "Wirklichkeit"/"Realität"/"was der Fall ist"?
Ist es eine anthropozentrische Größe ("Was für UNS prinzipiell nachweisbar ist") - oder ist es eine universale Größe ("Wasist, egal, ob es für uns empirisch nachweisbar ist?". - Ich verstehe Gödel so, dass eine universale Wirklichkeit kein "reales Prädikat" sein MUSS (was ja nicht heißt, dass es diese Wirklichkeit gibt - aber es ist mathematisch möglich).