Historisch-kritisch ist das so - ich kenne keinen Theologen, der ernsthaft meint, dass der Verfasser eines AT-"Buches" dies im (falschen) Bewusstsein einer historisch-kritischen Konzinuität getan hätte ("Ich schreibe jetzt in Richtung NT").sven23 hat geschrieben:Man nimmt zur Kenntnis, dass es die behauptete Einheit von AT und NT gar nicht gibt.
Historisch-kritisch ist das voll richtig - UND: Es hat sogar einen theologischen Sinn, heilsgeschichtliche Prozesse aus ihrer Zeit heraus zu verstehen.sven23 hat geschrieben: Altes wie Neues Testament sind religionsgeschichtliche Dokumente bzw. Dokumentensammlungen und sind als solche zu untersuchen.
Aber auch hier:
Die heilsgeschichtliche Ebene DARÜBER wird einmal mehr auch hier überhaupt nicht beachtet - konkret: Wollte man Gott diese Sache kommentieren lassen, würde er sagen können:
"Hört mal, Ihr Selbst-Orientierer: NAtürlich habt Ihr recht, dass Samuel nichts vom NT gewusst hat - ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihn das wissen zu lassen. - Aber er tut Dinge, die im großen Überblick hinweisend sind auf etwas, was ich geplant habe, danach kommen zu lassen".
Theologie ohne Gott funktioniert ab einer gewissen Stelle einfach nicht mehr.
Da ist es genauso: Man ist innerhalb seiner Perspektive wirklich unabhängig - und macht sich somit nicht abhängig von anderen Perpsektiven. - Aber keiner ist universal unabhängig - das geht deshalb nicht, weil es nur geht, wenn Wahrnehmung (hier: Wissenschaft) und Realität ("das, was der Fall ist") nie identisch sind.sven23 hat geschrieben:Forschung ist unabhängig und nicht mandatsabhängig. Das mag bei Kanonikern ja anders sein.
Jesus wollte sicherlich nicht die Kirche, wie sie sich dann in de Zeit entwickelt hat - aber er hat gewusst, dass es prinzipiell nicht anders möglich ist. - Wobei wir wieder beim Spannungsverhältnis von "gut" und "böse" "in der Welt" sind, die ihrerseits das Thema dieses Threads ist.sven23 hat geschrieben:Mit Kirche ist die hierarchische, institutionelle Kirche gemeint.