
Deine Argumentation klingt so, als würdest du davon ausgehen, dass es hier um zwei konkurrierende Theorien ginge, nämlich die QFT, wie sie von mir und den von mir zitierten Quellen dargestellt wird, auf der einen Seite, und eine von dir "Theorie der virtuellen Teilchen" genannte Alternativtheorie auf der anderen. Dem ist aber nicht so. Wenn ein Physiker davon spricht, dass im Vakuumzustand virtuelle Teilchen auftreten würden, da heißt das nicht, dass er eine Alternativtheorie zur QFT vertritt, sondern vielmehr, dass er der Ansicht ist, es sei in einem populärwissenschaftlichen Rahmen vertretbar, den Vakuumzustand, wie er von der QFT beschrieben wird, so darzustellen, als wenn da virtuelle Teilchen beteiligt wären. Dass eine solche Darstellung also eine im populärwissenschaftlichen Bereich annehmbare Ungenauigkeit sei.Pluto hat geschrieben:Ja. Allerdings gibt er am Ende seines sehr professionellen Textes, gewisse Zweifel zu.
Ich zitiere aus Seite 43 der PDF-Datei: [...]
Genau die letztere Erklärung fehlt!
Das alles bestätigt nur meinen Verdacht, dass hier das letzte Wort noch nicht gefallen ist, und es vielleicht noch weiterer empirischer Forschung bedarf, bevor wir sagen können, was richtig ist: Die Feldtheoretiker mit ihrer These oder diejenigen Experten die die Theorie der virtueller Teilchen unterstützen.
Wenn man jedoch ernsthaft über Physik diskutieren will - und das soll, soweit ich das mitbekommen habe, hier doch offenbar der Fall sein - dann ist so eine "Ungenauigkeit" sicherlich nicht mehr akzeptabel.
Dass der unendliche Wert für die Vakuumenergie als Unzulänglichkeit der QFT betrachtet werden kann, ist natürlich richtig, und es wäre denkbar, dass in einer noch zu entdeckenden neuen Physik herauskommen könnte, dass im Vakuumzustand tatsächlich ständig virtuelle Teilchen entstehen (auch wenn es eher unwahrscheinlich wäre, dass eine neue Physik in diese Richtung gehen würde). Wenn aber heutzutage ein Physiker den Vakuumzustand mit virtuellen Teilchen erklärt, dann tut er das nicht deswegen, weil er eine solche neue Physik im Sinn hat, sondern weil er das als populärwissenschaftliche Darstellung der QFT für akzeptabel hält.