Für die Übersetzung des NT orientierte er sich an der Ausgabe des Griechischen Neuen Testaments von Erasmus von Rotterdam.
Die Übersetzung konnte ja nun nicht besser sein als die Vorlage.Erasmus hatte als Grundlage für seine Ausgabe des Neuen Testaments allerdings nur griechische Handschriften aus dem 12. und 15. Jahrhundert benutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde vor allem durch die Forschungsarbeit Konstantin Tischendorfs der griechische Text des Neuen Testaments stark verbessert, da Tischendorf wesentlich ältere Textzeugen seiner Ausgabe zu Grunde legte, wie den Codex Sinaitcus aus dem 4. Jahrhundert nach Christus.
Quelle
Meiner Meinung nach wird Martin Luther von der evangelischen Seite zu stark beweihräuchert. Man erhebt ihn ja fast schon zu einem Nebengott. Sein Denken war von der Weltanschauung seines Ordens beeinflußt; Luther war Augustinermönch. Die Ideologie des Ordens floß in seine Übersetzung mit ein-- wie sonst konnte der Mann "Gehilfin" übersetzen, wenn da im Original "ezer" steht, und das auch noch in der männlichen Form? Das bedeutet "Hilfe", nicht "Dienstbote", und derselbe Ausdruck wird auch für die Hilfe Gottes verwendet, und zwar hier.
Die Interpretation des Augustinermönches war also nicht unfehlbar; auf der "Gehilfin" wurde in den folgenden Jahrhunderten eine komplett falsche Lehre aufgebaut-- deswegen sind Verbesserungen, die aufgrund einer gewachsenen Erkenntnis vorgenommen werden und sich wieder mehr dem Original nähern, durchaus sinnvoll.
Da leider keine einzige der Bibelübersetzungen fehlerlos ist, da bei der Übertragung ins Deutsche auf Interpretation nicht verzichtet werden kann, empfiehlt es sich, mehrere Übersetzungen parallel zu lesen. Jede hat ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen.
LG