http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59439
Den Europäern wird zunehmend bewusst, dass sie sich im Verteidigungsfalle selbst helfen müssen. Doch das Ziel einer zentral geführten europäischen Verteidigungs-Union ist mit den derzeitigen Politiker nicht zu erreichen. In den kommenden Monaten wird sich die Sicherheitslage sehr wahrscheinlich massiv zuspitzen, und das bringt andere Köpfe an die Spitze.Deutsche Interessen
Das neue Papier zum Ausbau der EU-Militärkooperation, das Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihr französischer Amtskollege Jean-Yves Le Drian vor dem informellen EU-Gipfel am Freitag in Bratislava vorgelegt haben, nimmt ausdrücklich Bezug auf die am 29. Juni offiziell vorgestellte neue Globale Strategie für die Außen- und Sicherheitspolitik der EU. Wie von der Leyen und Le Drian konstatieren, fordert die Strategie ein militärisch "stärkeres Europa" und "europäische strategische Autonomie"; Letzteres läuft auf größere Eigenständigkeit gegenüber der NATO respektive den Vereinigten Staaten hinaus. Die Strategie müsse nun "zügig in konkrete Aktionspläne übersetzt werden, insbesondere im Bereich der Sicherheit und Verteidigung", heißt es weiter in dem Papier der beiden Verteidigungsminister; dazu müsse jetzt "schnellstmöglich" ein "spezifisches Folgedokument" entwickelt werden. Dazu lege man "konkrete Vorschläge" vor.Das Bundesverteidigungsministerium merkt ausdrücklich an, die Vorschläge basierten "inhaltlich ... auf dem vor der Sommerpause beschlossenen Weißbuch der Bundesregierung".[2] Sie entsprechen also vollumfänglich nationalen deutschen Interessen.
Spätestens jetzt sollten Kenner der biblischen Vorhersagen nachdenklich werden. Doch die schlafen wahrscheinlich weiter. Noch verschlafener sind allerdings die Naturalisten. Na ja, wen wundert’s...